Überraschung von Hiccup

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Frischer, salziger und kalter Wind blies durch meine Haare, während ich auf Stormfly über den Wolken flog und ich meinen Blick auf den weiten Ozean gerichtet hatte, der Zwischen der Wolkendecke ab und zu aufblitzte. Hiccup flog auf seinen Nachtschatten vor mir und übernahm die Führung, immerhin wusste nur er, wo es lang geht, er war hier der Kartenmeister. Wie so oft ließ die eiskalte Luft meine Gliedmaßen erfrieren, doch umso schöner war es, wenn sie wieder von der Sonne erwärmt wurden. Gleich nachdem wir aus dem Haus meiner Mutter gegangen waren, sind wir auf unsere Drachen gesprungen, die uns dann hoch in den Himmel trugen. Wir wollten keine Zeit verlieren und ich sah Hiccup an, dass er mir noch unbedingt etwas zeigen wollte. Ich wollte nachhacken und fragen, was es sei, doch er blieb stumm. Ungewöhnlich für ihn. Normalerweise plapperte er wie aus einem Wasserfall und prahlte manchmal gerne mit seinen Erfindungen. Doch dieses Mal blieb er still, was mich zum Nachdenken anregte, was es sein könnte.

Kurz drehte sich Hiccup zu mir um und ging dann mit Toothless in den Sturzflug über. Stormfly schlug geschickt ein Looping, legte ihre Flügel an und preschte durch die Wolkendecke zu einer nahegelegenen Insel. Sie war nicht groß, doch auch nicht zu klein. Leichte Wölbungen und Hohe Bäume schmückten sie und ein breiter weißer Strand, der die Hälfte der Insel umschloss und dann in Klippen einmündete, ließ die Insel noch friedvoller aussehen.

Hiccup landete in der Nähe des Strandes und Stormfly ließ sich neben ihn nieder.

„Was ist das hier für ein Ort?" fragte ich und ließ mich von meiner Nadderdame gleiten.

„Eine kleine Insel, die ich dir eigentlich schon früher mal zeigen wollte. Sie ist in der Nähe von Berk, aber auch weit genug weg um alleine zu sein." Meinte er, während auch er von seinem Drachen stieg. Ich ließ meinen Blick durch den dicht bewachsenen Wald schweifen und lauschte den Geräuschen der hier lebenden Drachen. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als ich verstand, was er damit meinte.

„Also eigentlich Ideal für uns, oder?" meinte, grinste etwas frech und sah ihn in die Augen.

„Genau an sowas habe ich gedacht." Er kam näher und umschloss meine Taille mit seinen Händen.

Auch er hatte ein leichtes Grinsen aufgesetzt und seine Augen funkelten, als könnte er es gar nicht abwarten, mir alles zu zeigen.

„Nur leider haben wir nur noch ..." setzte ich mit einer traurigen Mine an, doch er legte seine Lippen auf meine, sodass ich nicht weiterreden konnte. Ich erwiderte den Kuss und legte meine Hand automatisch in seinen Nacken.

„Denk bitte nicht daran." Hauchte er flehend an meinen Lippen und ich nickte stumm. Nur war es schwer das aus dem Kopf zu schlagen, immerhin ging es hier um meine und seine Zukunft, die wir nicht alleine verbringen wollten.

„Komm." Sagte er daraufhin leicht aufgeregt, nahm mich an der Hand und führte mich durch den Wald. Es war so typisch Hiccup, das wir nun durch den Wald spazierten und er immer weiter meine Geduld strapazierte. Es verlangte immerhin einiges an meiner Geduld, denn bevor er mir jenes Etwas zeigte, beschloss er, mich erst einmal mit Seetang und Matsch zu bewerfen. Ja, wir lieferten uns eine Wasserschlacht bei kalten Temperaturen, doch das war ich schon gewöhnt. Um diese Jahreszeit ging ich auch noch in das Meer schwimmen.

Schlussendlich gewann ich die Schlacht und mit Schlamm und grünem Seegras im Gesicht und in den Haaren gingen wir raus, zogen unsere Klamotten an und gingen weiter. Dieses Mal machte Hiccup keine Umwege und führte mich direkt zu der Überraschung. Ein sehr kluger Gedanke, denn ich hielt es nicht mehr lange durch.

Er führte mich auf einen Trampelpfad immer weiter in den Wald rein. Je weiter wir gingen, desto dichter und dunkler wurde der Wald. Und da der Tag sich nun dem Ende neigte, war es praktisch schwer zu erkennen, wohin wir eigentlich gingen. Immer wieder streifte ich einen Baum oder ein Gebüsch, ließ aber Hiccups Hand nicht los, damit wir uns nicht verloren. Ich wollte mich schon beschweren, wann wir endlich da wären, als sich der Pfad plötzlich öffnete und eine Waldlichtung zum Vorschein kam. Ein kleiner Bach floss entlang des Waldrandes, um dann in den Wald in einen nahegelegenen See zu fließen, dessen rauschenden Wasserfall ich schon von weitem hören konnte.

Doch nicht etwa die schöne Natur beeindrucken mich, sondern eher das kleine Wikingerhaus, dass in der Mitte der Lichtung stand. Herumliegende Werkzeuge und eine kleine Feuerstelle vor dem Haus verrieten, dass das Haus noch nicht fertig gebaut war. Auch von außen sah es nicht fertig aus. Jedoch war es soweit gebaut, dass man schon darin Leben konnte.

Voller staunen sah ich zu Hiccup dessen Grinsen ich selbst im Dunkeln nicht übersah. Die Überraschung war ihm wirklich gut gelungen.

„Hast du das gebaut?" fragte ich noch im Staunen und er nickte.

„Irgendwo müssen wir doch schlafen können, wenn wir mal auf Berk nicht gebraucht werden." Meinte er und verschränkte in einer stolzen Haltung seine Arme, „Und es dauert auch ganz schön lange dieses Haus zu bauen. Deswegen musste ich auch immer die neuen Flossen für Toothless machen." Toothless, der uns mit Stormfly gefolgt war, ließ ein zufriedenes knurren hören, ging vor die Hütte hin und platzierte sich auf die schon platt getretene Stelle. Stormfly machte es ihm gleich nach und legte sich neben ihn schlafen.

„Unser kleiner Zufluchtsort." Hauchte ich den Gedanken und sah wieder zum Haus. Das war es. Hier konnten wir uns ungestört treffen und niemand würde uns sehen, noch nicht einmal mein Vater. Doch ständig im Geheimen miteinander zusammen sein ... ich wusste nicht, ob ich damit leben konnte, allerdings war es die einzige Möglichkeit neben der Umstimmung meines Vaters, und diese erschien mir schon fast unmöglich zu sein.

„Daran hatte ich gar nicht gedacht." Sagte Hiccup nun leise, um nicht die Drachen zu stören, „Komm, es wird langsam kalt. Wir sollten reingehen." Gemeinsam liefen wir nun in das noch nicht fertige Haus, doch viel konnte ich innen noch nicht sehen, denn es war stockfinster.

„Hast du eine Feuerstelle schon eingebaut?" fragte ich, während ich mich im Dunkeln durch das Haus tastete.

„An der arbeite ich gerade noch, ich habe aber Fackeln und Kerzen." Schon hatte er das gesagt, da erhellten an der Wand hängende Fackeln und auf den Boden stehende Kerzen den Raum.

Nun konnte ich diesen näher betrachten. Es war nur ein großer Raum vorhanden. In der Mitte war ein nicht so tiefes Loch für die Feuerstelle gelegt, aber sonst war es noch relativ leer. Hiccup kam und stellte in das Loch noch einige Fackeln auf, ehe er eine Decke genau davor ausbreitete. Langsam wurde es auch wohlig warm im Haus und ich legte meine nassen Sachen zum Trocknen ab. Meine Hose und mein Shirt behielt ich noch an, dennoch waren die auch getränkt, sowie Hiccups Sachen. Ich setzte mich auf die Decke hin und wärmte meine kalten Hände am Feuer. Auch Hiccup gesellte sich neben mich hin und ich konnte meinen Kopf auf seine Schulter platzieren. Ich spürte, wie er seinen Kopf gegen meinen lehnte und einen Arm um mich legte. In Geborgenheit gewogen ließ ich meinen Blick auf die Fackel gerichtet.

„Es ist klein. Aber es reicht für uns beide." Flüsterte ich noch während ich in die Flammen starrte.

„Ich wollte es nicht sonderlich groß gestalten. Es hätte sonst noch länger gedauert." Ein kleines Lachen war aus seinem Mund zu vernehmen und ich schloss mich dem an. Es war schon verrückt wie lange so etwas dauern konnte und was das für ein großer Aufwand war. Aber das Hiccup dieses Haus alleine auf die Beine gestellt hatte, das war schon unglaublich. Ich sah auf und blickte ihm in die Augen.

„Ich finde es wundervoll." Meinte ich, und ein Lächeln breitete sich auf seinen Mund aus. Unsere Gesichter waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt und sein warmer Atem streifte meine Lippe. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus, überwand den Abstand und presste meine Lippen auf seine. Liebevoll erwiderte er diesen Kuss und seine Hände legten sich in meinen Nacken um mich noch näher zu sich zu ziehen. Meine Gedanken schweiften in die vergangene Nacht und erinnerten mich, wie schön diese gewesen war. Eine Welle der Lust überlief mich und ich war drauf und dran, ihr zu verfallen. Der Kuss wurde Intensiver und auch meine Hand lag jetzt in Hiccups Nacken.

Sanft ließ ich meine Zunge über seine Lippen streifen und er gewährte mir Einlass. Als der Zungenkuss immer intensiver wurde, beugte sich Hiccup immer weiter zu mir und drückte mich somit runter auf den Boden. Ich ging mit und legte mich auf den harten Boden, der durch die Decke etwas angenehmer war. Eine bekannte Hitze breitete sich wieder in mir aus, als seine Hände über meinen Körper wanderten, die ein prickelndes Gefühl auf meiner Haut hinterließen. Nun lag er komplett über mir und ich konnte ihn endlich aus seinem nassen Shirt befreien. Kurz danach folgte das meine und beide Shirts landeten irgendwo im Raum.


For the Dancing and the DreamingWhere stories live. Discover now