Keine Zeit für Privates?- Kapitel 1

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"Dan wann kommt das neue Album?"

"Dan wann kommt Grip raus?"

"Dan könnt ihr was mit Imagine Dragons aufnehmen?"

"Dan wie wäre es mit einem Cover von Craig David?"

Dan seufzte. Er liebte die Fans sehr, und er schenkte ihnen Aufmerksamkeit und Zeit. Vielleicht sogar mehr Zeit als sich selbst.

"Dan warum hast du keine Freundin?"

Der Sänger schloss Twitter und legte sein Handy auf den weißen Kaffeetisch in Marks Studio. Er hörte dumpf das Schlagzeug aus dem Aufnahmeraum klingen. Er vergrub seinen Kopf in seinen Händen. So anstrengend hatte er sich das "berühmt sein" nie vorgestellt. Er wünschte es wäre alles so wie früher, morgens mit der Freundin frühstücken, mittags ein Bisschen Musik machen und nachts dann mit Will, Kyle und Woody in Bars ein paar Lieder spielen, und danach etwas trinken gehen. Aber es war nicht so. In dem Moment lag Dan nämlich auf dem Sofa in einem Tonstudio irgendwo in London, im Nebenraum wurden gerade Keyboard und Schlagzeug für die Aufnahmen des neuen Albums eingestellt, unzählige Manager liefen durch das Zimmer, jeder schoss Fotos und vor der Tür warteten mehrere dutzend Fans, die nach dem anstrengenden Tag im Studio alle noch ein Selfie mit einem lächelnden Dan Smith haben wollten. Dan spürte eine Hand auf seiner Schulter. Er blickte zwischen seinen Fingern hervor und sah direkt in die großen dunklen Augen von Kyle. "Alles gut Daniel?" fragte er fürsorglich. "Klar, das Album wird toll." seufzte Dan und begann mit seinen Schnürsenkeln zu spielen. "Hey, ich sehe dir an, dass was nicht stimmt, bitte sag es mir. Ich bin dein bester Freund komm schon!" lächelte Kyle verunsichert. "Du brauchst nicht so zu tun als wüsstest du es nicht!" Dan zerrte nun heftig an seinen Schnürsenkeln. "Tut mir leid, dass ich keine Gedanken lesen kann, Smith!" der Keyboarder stand schnell auf und eilte zur Tür. "Hattest du in den letzten Monaten Zeit für irgendetwas außer das neue Album? Hattest du in den letzten Jahren eine Freundin, für die du ein paar Termine einfach ausfallen lassen konntest? Warst du überhaupt in der Lage, dich um Freundschaften oder Beziehungen zu kümmern?" Dans Gesichtsausdruck schien verzweifelt, als Kyle ihm direkt in die Ozeanblauen Augen sah. Langsam ging der jüngere Mann auf den unglücklichen Sänger zu.

"Ja, das weiß ich. Ich kenne all diese Gefühle nur zu gut. Aber im Moment geht das hier alles eben vor, denn unsere Fans brauchen uns." "Hast du mal daran gedacht was WIR brauchen??" Dan hatte fast Tränen in den Augen als er diesen Satz hervorbrachte. "Das wird mir im Moment alles zu viel. Jeden Tag 2 Konzerte, danach Autogrammstunden und nachts dann die neuen Lieder schreiben, die man dann um 5 Uhr morgens aufnehmen kann! Es tut mir so leid Ky dich mit meinen ganzen Scheiß- Problemen zu belasten, aber ich habe niemanden sonst. Wie gesagt du bist mein bester Freund!" Kyle hatte so das Bedürfnis, Dan zu umarmen, dass er nicht Woody und Will bemerkte, die fertig mit den Aufnahmen waren und alles mitgehört hatten. "Vielleicht sogar mehr als das..." flüsterte Will. Dan zuckte zusammen und drehte sich um. Er wurde direkt rot und stand auf. "Kein Grund rot zu werden, Smith. Du hast nur die Wahrheit gesagt! Aber ändern kannst nur du das Problem mit deinen Beziehungen!"

Am Abend lag Dan in seinem Tourbus Bett und hörte Kyle und Will draußen rumschreien. Sie hatten sich die Zeit genommen, etwas zu trinken was wohl ein wenig überhand genommen hatte. Dan war aber viel zu beschäftigt mit seiner Tinder App. Er war darauf fixiert, noch diesen Abend Kontakte zu finden. Plötzlich erhielt er eine Nachricht.

"Hallo Dan, wir könnten ein paar schöne Nächte zusammen verbringen, wenn du willst;))))"

Wieder ein Fan, der etwas von dem Sänger wollte. Er öffnete WhatsApp um die Sprachnachricht vom betrunkenen Kyle anzuhören. "Hei Danny, wllsd du nich auh rauskohmen un wass tringen? Dan lächelte als er Kyles zum dritten Mal Genuschle anhörte. Das war einfach zu süß, als das man einfach darauf antworten könnte. MOMENT nein. Nein, er fand Kyle nur witzig, denn er stand nicht auf ihn. Aber süß war er. Ja, niedlich. Und nett. Und er sah auch gut aus. Seine Augen waren ausdrucksvoll und sexy- nein nur ausdrucksvoll. Aber mehr nicht.

Flower through disarray- DyleWhere stories live. Discover now