Wir arrive bei Camp Half-Blood ... At last

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Während der Fahrt holte Merry ihr Handy heraus und Marie schlief ein. Wie ein Schluck Wasser in der Kurve wurde sie durch das Auto geschleudert, wenn sie abbogen oder bremsen mussten.
Merry musste sich zusammenreißen, nicht lauthals loszulachen und biss sich auf die Innenseite ihrer Wange. Merry fragte sich wirklich, wie Marie dadurch nicht aufwachte.
,, Handy weg, Merry- Schatz.", mahnte Tina am Steuer und schaute ihre Tochter durch den Spiegel an. Merry seufzte und steckte ihr Handy wieder in ihre Tasche.
,, Im Camp werdet ihr auch keine Handys haben dürfen."
,, Ernsthaft? Und das sagst du mir jetzt?" ,, Können wir es uns noch einmal überlegen, ob wir da hin wollen?", fragte Marie müde.
,, Na, Dornröschen. Gut geschlafen?"
,, Geht ... Ich habe geträumt, dass ich ein Milchshake wäre, der in einer Waschmaschine gewaschen wird." Merry kicherte und wuschelte der Blonden durch die bereits zerzausten Haare.
,, Interessanter Traum. Welche Geschmacksrichtung warst du?" Marie setzte sich aufrecht hin und schaute Merry ernst in die Augen.
,, Vanille."
Merry schmunzelte und rollte mit den Augen. ,, Warum wundert mich das nicht?"
,, Was soll das denn heißen?"
,, Nur, dass ich nicht verwundert bin."
,, Das war nicht meine Frage."
,, Doch, das war sie."
,, Mädels, wir sind da." unterbrach Tina und brachte das Auto zum Stehen.
Marie schaute sofort nach draußen und fragte: ,, Wo sind wir bitte? Das ist ja irgendwo im Nirgendwo!"
,, Na komm, steig schnell aus und nimm deine Sachen.", sagte Zara und stieg aus. Marie und Merry folgten ihrem Vorbild.
Beide mit Koffer vor den Beinen standen sie vor dem Berg, auf dessen Spitze eine Fichte thronte.
Der Baum versprühte eine Art von Sicherheit, die Merry und Marie sofort entspannen ließ. Es war, als ob die Fichte dort stand, um das, was hinter dem Berg liegt, zu beschützen. Die Größe und das frische Grün ließ Merry lächeln und sie schloss die Augen.
,, Nette Pflanze.", kommentierte Marie und wurde sofort von Merry in die Seite geknufft.
,, Das ist nicht nur eine Pflanze!", verteidigte Merry.
,, Doch. Grüne Blätter-"
,, Nadeln", korrigierte Merry.
,, Sag ich ja. Ein Stängel-"
,, Stamm"
,, Und es betreibt Fotosynthese. Eindeutig Pflanze."
,, Wo warst du eigentlich, als wir in der Grundschule das Thema Pflanzen hatten?", fragte Merry und seufzte.
,, Neben dir. Ich saß neben dir."
,, Und was hast du die ganze Zeit gemacht? In der Nase gebohrt?"
,, Kann sein. Ist zu lange her."
,, Und was hattest du im Test?"
,, Eine vier?" Maries Antwort kam eher wie eine Frage herüber.
Merry klatschte sich gegen die Stirn und murmelte etwas davon, dass es sinnlos sei. ,, Pflanzen sind halt nicht meins."
,, Dabei ist das so einfach." ,, Naja ... Nicht wirklich. Sehen doch alle gleich aus."
,, Eben nicht."
,, Eben doch."
,, Wisst ihr, ihr seid wirklich niedlich zusammen.", sagte Tina und Zara bestätigte dies mit einem Kichern. Maries Gesicht wurde warm und sie verschränkte die Arme. ,, Was ist daran denn niedlich? Wir zanken uns!"
,, Liebevoll.", fügte Merry hinzu.
,, Nicht du auch noch ...", quengelte Marie, deren Röte bis zur Nasenspitze reichte.

,, Kommt mal her, ihr Beide.", sagte Zara und öffnete ihre Arme, um zum Gruppenkuscheln einzuladen. Alle vier umarmten sich, während Zara und Tina deutlich die Trauer im Gesicht geschrieben stand. Mit schweren Herzen lösten die beiden Frauen die Umarmung und starrten die Mädchen an.
,, Wir sind stolz auf euch. So, so stolz. Und ich weiß, dass ihr das großartig durchstehen werdet.", sagte Zara und küsste Marie auf die Stirn und umarmte Merry.
,, Was wird denn nun passieren?", fragte Marie und griff nach Merrys Hand.
Merry und Marie waren wirklich wie Schwestern, auch, wenn sie nicht blutsverwandt waren.
,, Das kann ich euch nicht sagen. Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass ihr, egal was ihr machen werdet, großartig sein werdet. Behaltet das im Hinterkopf, ja?", fragte Zara.
,, Und versprecht uns, dass ihr eine Möglichkeit suchen werdet, mit uns in Kontakt zu treten, ja?", fragte Tina. Die beiden Mädchen nickten und grinsten.
,, Gut. Und nun ... Ich denke, es wäre besser, wenn wir uns nun auf den Weg machen, Zara." Zara nickte und küsste ihre Tochter ein weiteres Mal auf die Stirn. ,, Ich hab dich lieb, Marie.", sagte sie traurig, drückte Merry zum Abschied und ging ins Auto, um Tina und Merry ein wenig Zeit für sich zu geben. Marie verstand die Nachricht, schnappte sich die Koffer, verabschiedete sich von Tina und sagte zu Merry, dass sie am Fuß des Hügels auf sie warten wird. Merry nickte und drehte sich zu ihrer Mutter.
,, Merry", fing sie an und zog sie in eine Umarmung. ,, Sei dir bewusst, dass, egal was kommen mag, du immer mein kleines Mädchen bleiben wirst. Ich liebe dich und werde das auch immer tun, hörst du?" Merry nickte und kämpfte mit ihren Tränen. ,, Und ich liebe dich." Tina lächelte erleichtert und schob Merry etwas weiter von sich weg, um ihr ins Gesicht schauen zu können.
,, Ich wünsche dir und Marie viel Spaß und alles Glück der Welt. Pass auf dich und auch auf das Schusselchen Marie auf. Ihr beide seid für uns die Welt. Wir wüssten nicht, was wir ohne euch tun würden." Merry nickte entschlossen und umarmte Tina ein letztes Mal, ehe sie ins Auto stieg, den Motor anschaltete und losfuhr.
Merry blickte dem schwarzen Auto noch hinterher, bis es ganz verschwunden war und nur das Geräusch von Vögeln, das Rascheln der Blätter und Maries elendem Versuch zu singen zu hören war.
Würde man die singende Marie auf ein Feld stellen, wäre sie die beste Vogelscheuche, die es gibt, dachte sich Merry und ging zu ihrer Freundin, die in ihrer eigenen, kleinen Welt war.
,, Komm schon, Mozart. Lass uns schauen, wo wir von nun an sein werden!" Merry stiefelte an Marie vorbei, die ihr einen empörten Blick zuwarf. ,, Soll ich deine Koffer etwa auch schleppen?!"
,, Jup. Du bist doch noch unten."
,, Manchmal hasse ich dich.", grummelte Marie und zog die Koffer nach oben.
,, Meine Güte, was hast du denn alles eingepackt?! Wackersteine?"
,, Nein, nur Bücher."
,, Und wie viele?" ,, Ich schätze um die fünfzig?"
Marie hörte auf, die Koffer zu ziehen und sah richtig miesepetrig aus. ,, Ernsthaft? Und die schleppe ich gerade?" ,, Ja."
Marie gab ein saures Schnauben von sich und ließ Merrys Koffer los, der den Berg herunterrutschte.
,, Was sollte das denn bitte?!", rief Merry und lief ihrem Koffer hinterher. ,, Meine Finger hat die Kraft verlassen. Wir sehen uns oben."

,, Das wäre nicht nötig gewesen.", sagte Merry und zog Marie an der Nase. ,, Aua! Lass los!" Marie schlug Merrys Hand weg und Merry knuffte Marie gegen die Schulter. ,, Ok, Ok. Wir sind quitt. Frieden?", fragte Marie, der die Schulter und die Nase schmerzte, und streckte ihre Hand heraus. Merry nahm sie und lächelte.
,, Uuuund ... Was machen wir jetzt?"
,, Gute Frage ... Ist abhauen noch eine Option?" Merry legte ihre Stirn in Falten und schüttelte den Kopf. ,, Eher nicht."

Unten im Tal war kaum jemand. Nur ein blonder, großer Junge, an dessen Seite ein braunhaariges Mädchen war, das seine Nase in ein Buch steckte.
,, Eve, schau mal", sagte er und tippte ihr auf dir Schulter. Eve hob ihren Blick und starrte ihren Bruder mit bläulichen, gelangweilten Augen an.
,, Was ist denn, Will? Ich bin beschäftigt." ,, Ah ja. Das sieht man. Aber schau mal. Dort sind zwei Mädchen." Er zeigte mit seinem Daumen über seine Schulter und zeigte auf Merry und Marie. Eve sah die beiden an, schaute dann aber wieder in ihr Buch. ,, Aha.", sagte sie, drehte sich um und wollte gehen, wurde aber von Will an der Schulter zurückgezogen. ,, Nix da, Schwesterherz. Du kommst mit mir." Eve stöhnte genervt. ,, Ich will aber nicht. Ich hab besseres zu tun." ,, Ja, das sehe ich.", sagte Will sarkastisch. ,, Und deswegen kommst du jetzt mit. Ein paar Freunde würden dir guttun.", lächelte er, nahm ihr das Buch aus der Hand und übergab es der nächstbesten Person, die an ihm vorbeiging.
Eve starrte ihn mit offenem Mund an und schaute dann ihrem Buch hinterher. Sie seufzte und folgte Will.

,, Irgendwie fühle ich mich hier fehl am Platz. Also ich weiß nicht, was du machen wirst, aber ich gehe.", murmelte Marie, zog ihren Kopf ein und wollte gehen, wurde aber von Merry am Kragen zurückgezogen.
,, Vergiss es. Wir beide stehen da zusammen durch. Wir schaffen das. Unsere Eltern sagten, wir würden das schaffen."
,, Sicher? Ich würde meine Betonung auf den Konjunktiv setzten, oder wie das Ding heißt."
,, Kannst du nicht EINMAL die Klappe halten und mich machen lassen?"
,, Könnte ich, wenn ich wollen würde, dass das alles in einem riesigen Disaster endet."
,, Wir wurden hier nicht ohne Grund von unseren Eltern hingebracht!"
,, Sicher?", fragte Marie und zerstörte so das neu gewonnene Selbstvertrauen von Merry.
,, Äh, ja. Ich denke schon."
,, Du DENKST, aber du WEIßT es nicht."
,, Was weiß sie nicht?", ertönte plötzlich Wills Stimme und Marie schrie vor Schreck auf und versteckte sich hinter Merry, die diese fies angrinste. ,, Immer noch so schreckhaft?", neckte sie.
,, Sei leise.", grummelte Marie und kam hinter der Größeren hervor.
Will blinzelte verwirrt, lächelte aber.
,, Also ... Willkommen in Camp Half-Blood. Ich heiße Will und das ist meine kleine, leibliche Schwester Eve. Wir sind Kinder von Apollon." Marie schaute verdutzt und sah Merry an, ehe beiden einfiel, was ihre Eltern ihnen gesagt haben. Man könnte sagen, ihr seid Nachfahren der Götter. Ihr seid Halbgötter. Aber es gibt noch mehr von euch, nur von anderen Gottheiten. Merry nickte und Marie starrte Eve an, die ebenfalls Marie anstarrte.
,, Ich heiße Merry und das da" Sie zeigte auf Marie ,, Ist meine Freundin Marie."
Will lächelte freundlich und stupste Eve an. ,, Komm, du musst dich auch vorstellen." ,, Das hast du bereits für mich getan." ,, Es ist aber unhöflich, jemanden nicht zu begrüßen." ,, Mir egal! Ich bin nicht erpicht darauf, Freundschaften zu schließen!"
Marie drehte sich zu Merry und flüsterte: ,, Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden."
,, Das habe ich gehört.", sagte Eve schnippisch. ,, Eve.", mahnte Will. Mit einem Seufzer quälte sie sich ein Hallo heraus.
,, Wo das nun geklärt ist, soll ich euch rumführen? Oder besser gesagt wir?" ,, Oh bitte nicht.", flehte Eve, doch das stieß auf taube Ohren. ,, Sehr gerne. Das wäre sehr lieb.", sagte Merry.

Marie drehte sich zu dir und flötete:
,, Vielen Dank, dass du uns bis hier hin gefolgt bist."
,, Mit wem redet die da?", fragte Eve.
,, Ja, vielen Dank! Aber unser Abenteuer ist noch nicht vorbei!", ergänzte Merry und legte Marie einen Arm um die Schultern. Beide grinsten.
,, Ich habe keine Ahnung. Aber lass die beiden, wenn sie Spaß dabei haben."
Eve zuckte mit den Schultern. ,, Sie sind komisch. Aber ich mag sie ... irgendwie ..." Will lächelte erleichtert.
,, Das ist schön zu hören, obwohl du vorhin so herüber kamst, als ob du die beiden nicht magst." Doch Eve hörte schon gar nicht mehr zu und war dabei, den Hang hinunterzugehen.

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