#3 Blood is thicker than water

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"Ich habe dich lieb", rutschte es mir heraus und ich wurde rot, das hatte ich noch nie gesagt. Doch Hyung nahm es locker, so als würde ich es jeden Tag sagen. "Ich dich auch, Jiminie. Und jetzt geh, sonst kommst du noch zu spät." Ich nickte hastig und steuerte die Tür an, nachdem ich ihm einen schönen Tag gewünscht hatte.

Während ich die letzten Meter zum Cafe ging, spürte ich die Folgen des Schlafmangels. Dadurch, dass ich gestern noch sehr lange nicht einschlafen konnte, gähnte ich ausgiebig. Ich hasste ihn dafür, dass er mir immer noch den Schlaf raubte.

Mit einem freundlichen Gesichtsausdruck betrat ich den Laden, in welchem bereits Menschen saßen. Zugegeben, es war Mittag, ich sollte nicht überrascht sein. Ich ging hinüber zur und hinter die Theke, verbeugte mich vor und grüßte Yu, band mir eine der Schürzen um und machte mich an die Arbeit.

"Willst du heute hinter der Theke bleiben? Dann bediene ich", fragte meine Chefin ohne mich anzugucken.
"Gerne", lächelte ich und ging zur Spüle über, auf der sich bereits Gläser und Teller stapelten. "Heute ist nicht so viel los", bemerkte ich, als ich aufsah und in den Raum schaute. Yu sah von ihrem Notizblock auf und stimmte mir mit einem Murren zu, dann blieb ihr Blick an mir hängen.
"Schöner Pulli", sagte sie grinsend.
"Danke", gab ich zurück. Und in diesem Moment bemerkte ich, dass Abwaschen wohl nicht wirklich optimal war, wenn ich meine langen Ärmel so betrachtete.
"Jimin?", fragte Yu skeptisch.
"Hm?"
"Arbeiten?"
"Ja, richtig, tut mir leid."

Ich ließ Wasser in die Spüle und nahm mir das erste Glas. "Jimin", kam es wieder und ich sah die ältere unschuldig an, "wenn du dir die Ärmel nicht hochkrempelst, werden sie nass."
Ich biss mir auf die Unterlippe. "Ich weiß", beteuerte ich. Zu meiner Rettung betrat Soomin den Laden genau in dieser Minute.
"Guten Tag", lächelte sie, bevor sie von mir förmlich überfallen wurde. "Ah, Soomin! Gut, dass du da bist und den Abwasch übernehmen willst!"
"Ich-"
"Bitte." Ich sah sie flehend an und sie wusste bei diesem Blick, dass ich es ernst meinte.
"... hatte nichts anderes vor", sagte sie dann und nahm sich die letzte Schürze.
"Aus euch beiden werde ich wohl nie schlau", lachte Yu, obwohl man ihr ansah, dass sie mir mit Skepsis gegenüber trat, und verließ die Theke.

Ich hatte das Gefühl, dass Yu sich nicht mehr lange damit abfinden würde, dass sie noch nie meine Arme gesehen hatte, so dumm das klang. Ich hatte Angst, dass sie mich darauf ansprechen würde, ich hatte meine Arme bisher immer versteckt, nur den Abwasch gemacht, wenn niemand in unmittelbarer Nähe war. Und die Menschen in meinem Umfeld waren nicht dumm, sodass sich meine Sorgen bald bewahrten.

Gegen Nachmittag dann betrat jedoch eine andere Person, mit der ich als letztes gerechnet hatte, den Laden.
"Hallo Schatz!", begrüßte sie mich schon am anderen Ende des Raumes und alles, was ich in diesem Moment wollte, war ein großes Loch im Erdboden, durch das ich verschwinden konnte.
Mit Gesten versuchte ich meiner Mutter zu deuten, dass sie ihre Stimme senken und zu mir herüber kommen sollte, was sie auch tat.

"Na? Wie geht es meinem Lieblingssohn?", fragte sie, mit einem breiten Grinsen, dass ich als seltsam empfand, sie schien so aufgedreht.
"Du hast nur einen", meinte ich, nahm den nassen Lappen vom Tisch auf, mit dem ich eben noch gewischt hatte und ging zur Theke über.

"Deswegen bist du ja auch mein Liebling", lächelte sie.

Zwischen mir und meiner Mutter waren die Wogen geglättet und ich vertraute ihr fast wieder vollständig, wie man einer Mutter nunmal vertrauen konnte. Mehr Wert als Jin-Hyung würde sie in diesem Leben für mich nie wieder erreichen, doch das war in Ordnung so. Ich musste nicht bereit sein, für sie zu sterben, um sie zu lieben.

"Jimin", versuchte sie meine Aufmerksamkeit zu erlangen, "Ich würde dir da gerne jemanden vorstellen." Da sie sich so vorsichtig ausdrückte, wandte ich meinen Blick von der hölzernen Platte ab und schaute sie an, wobei mir nun der Mann hinter ihr auffiel, der mit ihr den Laden betreten hatte, welchen ich aber nicht ihr zugeordnet hatte.
"Das ist Kim Jihoon", er trug einen leichten Bart und kurze Haare, "mein Freund, seit neustem."

「 devil 」 - yoonminМесто, где живут истории. Откройте их для себя