Kapitel 16

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Law PoV

Die Zweige schlugen mir ins Gesicht, während ich auf den Lärm zu rannte. Meine Augen tränten leicht, doch ich beachtete es gar nicht und rannte einfach nur immer weiter. Den Blick stur geradeaus gerichtet und die ganze Zeit bereit zum Angriff. Mein Atem ging schwer, doch ich durfte mir keine Pause gönnen. Wenn Caesar recht hatte war in diesem Moment vielleicht Doflamingo hinter ihr her.
Er meinte, sie habe ihm davon erzählt, bevor sie gegangen sei. Sie hatte bei Doffy gelebt für wenige Jahre und ihm dann den Rücken zugewand. Nun war er hier. Der Lärm kam eindeutig von einem Kampf und so wie es schien war es ein Kampf um Leben und Tod.
Eine einzelne Träne lief mir übers Gesicht, weshalb ich sie mit einem kurzen Kopfschütteln vertrieb. Es brachte nichts jetzt rum zu heulen. Egal was geschah, ich wollte sie retten und dafür würde ich alles riskieren.
Die Bäume um mich herum hörten so abrupt auf, dass ich scharf bremste. Sie waren nicht einfach zu ende, sondern zerstört worden. In der Mitte dieser seltsamen Lichtung stand sie und ihr gegenüber, in der Luft, war Doffy und grinste sein all zu bekanntes Grinsen.

Lavea PoV

Mit kaltem Blick sah ich zu dem Fadenmenschen auf, doch dieser grinste lediglich. Ich hatte in den letzten Jahren gelernt, dieses Grinsen zu hassen und so stand ich da und funkelte ihn eiskalt an. Mit Sicherheit würde er mich töte, aber inzwischen hatten die Strohhüte bestimmt abgelegt und er würde sie nicht mehr erreichen. Meinen Abgang hatte ich mir zwar anders vorgestellt, aber an sich störte es mich nicht im Kampf zu sterben.
"Sag mal Doffy, warum machst du dir die Mühe eigentlich?" wollte ich wissen. Vielleicht konnte ich ja noch ein wenig Zeit für meine Freunde schinden. "Du weißt doch, das ich eh nicht mehr lange habe, oder?"
Das Grinsen wurde breiter und er hob langsam eine Hand.
"Weißt du, ich bevorzuge es, so etwas selber zu regeln! Sonst wärst du mir auf eine Art und weiße entkommen, die ich nicht mehr ändern könnte!"
"Aber es wusste niemand von mir! Keiner weiß, wer ich bin, oder was ich getan habe! Man hätte mich vergessen!" Es stimmte. Niemand kannte mich mehr und das hatte einen unglaublich guten Grund.
"Natürlich nicht, aber sieh mich an! Ich will mir selber treu bleiben!" nun hatte er den Arm komplet gehoben und ich konnte die Fäden sehen, die sich langsam spannten.
Das besondere an seiner Fähigkeit war, dass sie nahezu unsichtbar war. Ein mattes Lächeln erschien auf meinem Gesicht, als ich ebenfalls eine Hand hob und sie mit der Handfläche nach oben einfach nur in die Luft hielt. Einen Moment lang zögerte Doffy und mussterte mich, dann ließ er seine Hand auf mich herunter fahren.
Vielleicht war es die allgemeine Verwirrung, dass seine Fäden auf einmal blau waren, aber vielleicht war es auch Laws plötzliches Auftauchen, dass seine Konzentration störte. Auf jeden Fall schaffte ich es, seinem Angriff auszuweichen und ich lief auf den Chirouge des Todes zu. Dieser nahm mich am Arm und wenige Sekunden später waren wir verschwunden.
Ich hielt mich einfach nur an ihm fest und zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit hatte ich das Gefühl, dass ich vielleicht doch nicht sterben musste. In seinem Arm war all das vergessen, was mich seit Jahren verfolgte.
Hinter uns krachte es laut, als Doffy uns folgte und ein ängstlicher Blick zurück bestätigte es sogar. Schneller und schneller teleportierte Law uns vorwärts und schließlich standen wir auf der Sunny. Noch bevor irgendjemand etwas sagen konnte hörte ich Franky aus dem Maschienenraum rufen und mit einem Coup de Burste wurden wir davon katapultiert, dann brach ich zusammen.

Luffy PoV

Nami hatte recht gehabt. Sie hatte gesehen wie die Bäume ineinander zusammen stürzten und hatte mich dazu überredet das wir, sobald Law wieder an Bord war verschwinden sollten. Nun stand ich da und sah gerade so noch einen wütenden Mingo, der uns nachsah. Als ich mich zu Law und Lavea umdrehte waren beide zusammengebrochen und lagen auf dem hellen Holz der Sunny.
Brook und Chopper brachten die beiden ins Krankenzimmer, wo unser Arzt sie behandeln wollte und ich folgte ihnen. Nicht nur weil ich wissen wollte wie es ihr ging, sondern auch weil ich eine Erklärung von Law haben wollte. Natürlich nicht sofort, aber sobald er aufwachte musste er mir sagen was los war. Mehrmals versuchte Chopper mich aus dem Raum zu werfen, doch schließlich durfte ich drinnen bleiben, nachdem ich ihm versprochen hatte ruhig dazu sitzen und Law nicht noch einmal durchzuschütteln.

Das Mädchen der Farben (One Piece FF) -abgeschlossen-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt