Kapitel 10

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Lavea PoV

Schweigend stand ich vor ihm und in seine glücklich strrahlenden Augen. Blut bildete sich in meinem Mund, als ich mir auf die Lippe biss.
"Ich muss mit dir reden!" er nickte so gleich und brachte mich in eines der unteren Zimmer.
Usopps Werkstatt war klein und genau richtig, wenn man sich ungestört unterhalten wollte. Langsam wanderte ich durch den Raum und betrachtete die Dinge, die in den Regalen standen, während Luffy geduldig hinter mir saß und wartete.
"Also", meinte ich und sah ihn an, "Ich... ich muss fort!"
Sein Lächeln verschwand und wich dem Entsetzen. Ich konnte in seinen Augen deutlich sehen, dass er verletzt war und langsam kamen ihm Tränen.
"Warum?", flüsterte er, "Wovor hast du Angst?"
Ein mattes Lächeln erschien auf meinem Gesicht und ich schüttelte den Kopf.
"Es ist nicht so wie du denkst!", erklärte ich, "Ich habe eine Angst, die ich nicht mit dir Teilen möchte, damit wir uns mit einem Lächeln voneinander verabschieden können!"
"W-was?", er hatte angefangen loszuschluchzen, "Was meinst du damit? Du gehörst doch zu uns!"
Ich machte einen Schritt vorwärts, dann umarmte ich ihn.
"Ja, ich gehöre zu euch und es hat mich unendlich glücklich gemacht mit euch zu segeln, doch ich muss gehen, weil ich dich sonst vielleicht nicht lächelnd in Erinnerung behalte!"
"I-ich verstehe es nicht!" schluchzte er.
Beinahe hätte ich ihn fest an mich gedrückt und ihm über die Haare gestrichen, doch im letzten Moment hielt ich mich zurück und hielt ihn mit den Armen ein Stück von mir weg. Auf meinen Lippen lag ein breites Lächeln, als ich ihn ansah.
"Schau! Ich muss gehen! Sehr bald schon sogar und ich möchte, dass du für mich lächelst. Okay?"
Ganz langsam nickte er, dann umarmte er mich fest. Einen Moment standen wir so da, dann ließ er mich los und ging zur Tür. Er öffnete sie und wollte schon gehen, doch dann drehte er sich noch einmal zu mir um und lächelte gequält, dann stand ich alleine in der Dunkelheit.

Luffy PoV

Sie wollte gehen! Einfach so, ohne mir einen wirklichen Grund zu nennen. Tränen liefen mir über die Wangen und eigentlich hätte ich mich gerne in meine Koje gehauen und geheult, doch ich wollte die anderen nicht wecken. Ganz leise nur waren die Schritte hinter mir und als ich herum wirbelte stand dort Law. Einen Moment lang musterte er mich, dann seufzte er leise.
"Du kannst bei mir schlafen!", meinte er, "Ich habe Nachwache!"
Dankbar sah ich ihn an, dann ging ich in sein Zimmer, schloss die Tür hinter mir und legte mich hin. Wie viele Stunden ich noch weinte wusste ich nicht, doch irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder aufschlug schien durch den Ritz unter der Tür Sonnenlicht. Erst schien es ein guter Tag zu werden, doch als meine Gedanken wieder zum Vorabend wanderten war alle Motivation verschwunden.
In mir wuchs ein Entschluss. Der Entschluss, dass wir an keiner Insel ankommen durften. Nachdenklich setzte ich mich auf und überlegte angestrengt. Das einfachste war sicher den Log Port kaputt zu machen, aber dann wäre Nami sicher sehr böse auf mich, denoch... Hier ging es schließlich um Lavea.

Law PoV

Schweigend saß ich da und musterte Lavea, während sie sich mit Caesar unterhielt. Sie sah ihm nur entfernt ähnlich, was aber auch an der Teufelsfrucht liegen konnte, und noch immer wunderte es mich, dass ich nach all meiner Recherche nichts zu ihr gefunden hatte. Lediglich ein Fandungsplakat. Sie hatte ein bescheidenes Kopfgeld von 200.000 Berri und wurde von der Regierung das 'Mädchen der Farben' genannt.
Mit einigem Geschick hatte ich mir sowohl aus verschiedenen Marienebasen, als auch von anderen Piraten, Informationen eingeholt, doch keiner wusste mehr als ich. Genervt stöhnte ich auf, als ich den mir fehlenden Schlaf bemerkte und strich mir über die Stirn. Dem Mädchen sah man kaum an, dass sie nicht geschlafen hatte. Als ich an ihrer Kajüte vorbei gekommen war, hatte ich sie auf und ab laufen hören, doch nun hatte sie ein breites Grinsen aufgesetzt und redete angeregt mit den Strohhüten.
Luffy sah völlig fertig aus, doch auch er hatte ein Lächeln auf dem Gesicht. Scheinbar hatte er irgendeine verrückte Idee bekommen, was ich ihm durchaus zutrauen konnte. Die ganze Zeit täntzelte er um Nami drumherum und nur zu deutlich konnte man sehen, dass er versuchte an den Log Port zu kommen. Mit einem leisen Seufzen stand ich auf und ging zu meinem Zimmer.
In einer Schublade, in meinem Tisch, lag mein eigener Log Port, also machte ich mir keine Sorgen, dass der Strohhut-Junge seinen eigenen kaputt machen könnte. Ich würde so oder so an mein Ziel kommen.

Das Mädchen der Farben (One Piece FF) -abgeschlossen-Onde histórias criam vida. Descubra agora