Neon Green Eyes (Miraculous MARICHAT FF)

Marinette's Akuma (Pt.2)

Adrien betritt den Klassenraum, in welchem ich bereits schwer atmend an meinem Tisch saß. Meine Brust war wie zugeschnürt. Er setzte sich sofort auf seinen Platz, eine Reihe weiter vor mir. Obwohl uns nur ein Meter Abstand trennte, schien er ewig entfernt zu sein. Verdammt, wie sollte ich ihm nur ins Gesicht sagen, dass ich ihn mag? Ich legte den Kopf seufzend in meine auf dem Tisch zusammengefalteten Arme. "Hey Mari, alles okay?" Ich schreckte hoch und starrte in ein wunderschönes Gesicht, welches mich etwas... schief ansah. Nervös begann ich zu lachen. "Äh hehe ja, alles super. Supi dupi sogar...hehe." Ich spürte wie mir das Blut in den Kopf stieg und meine Wangen rot anliefen, welche ich sofort versuchte hinter meinem Jacken Kragen zu verstecken. Adrien lachte. "Na dann bin ich ja beruhigt." Noch bevor ich die Situation retten konnte, drehte sich dieser Traummann wieder um. Leise flüsterte ich mir selber "Verdammt." zu. Mit einem Blick auf die Uhr wurde mir der Beginn der Stunde nur kurz vor knapp klar. Mein Blick schwankte durch den Raum. Alya saß noch neben Nino und unterhielt sich mit ihm (das schon seit die beiden sich heute morgen begegnet waren). Die Lehrerin war noch nicht da, das Pult leer. Chloe und Sabrina waren wie immer mit... Chloe beschäftigt? Es sah zumindest nach einem sehr einseitigen Gespräch aus. Ganz hinten in der Reihe saß Nathaniel und zeichnete irgendetwas. Ich bewundere ihn für sein Talent. Der ganze Rest unterhielt sich miteinander über verschiedenste Themen. Alya stand auf und hockte sich neben mich. Sie stoß leicht mit dem Ellenbogen gegen meinen Arm, lehnte sich zu mir und meinte leise: "Frag Adrien, ob er nach der Schule nicht kurz Zeit hat wegen... du weißt schon." Ich starrte sie kurz an und blickte dann verlegen weg. "Ich weiß nicht mehr Alya. Was wenn-"

"Schluss mit dem 'was wenn'! Marinette, ich will dich nicht stressen, aber wenn du nicht langsam etwas unternimmst, wird es jemand anderes für dich tun. Aber ganz bestimmt nicht in deinem Interesse." Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Mein Körper war angespannt und trotz des Versuches Luft zuholen, fühlte ich mich noch nie zuvor weniger außer Atem. Ich stand mit einem apprupten Ruck auf, wobei mein Stuhl laut über den Boden schrabte. Ein paar aus der Klasse unterbrachen ihre Unterhaltungen um zu mir rüber zu sehen. Zu meinem Bedauern auch Adrien. Ich konnte mich nicht bewegen, nur nervös in die Runde gucken und starr vor meinem Stuhl stehen. Adrien stand auf und fasste mir an die Schulter. "Marinette ist wirklich alles gut? Du wirkst irgendwie anders." Ich schüttelte den Kopf und setzte ein offensichtlich falsches Grinsen auf. "A-anders? ICH? Haha, der war... gut..." "Du bist nicht ehrlich zu mir, das merke ich. Willst du vielleicht-" "ADRIEN?" ich sagte seinen Namen etwas lauter als geplant, aber was solls?- hauptsache ich konnte ihn fragen. "K- kann ich dich nach der Schule kurz sprechen? Hättest du einen Augenblick für mich?" Er war sichtlich überrascht. "In Ordnung. Wir treffen uns vorm Eingang." Ich nickte und setzte mich wieder. Die Lehrerin betrat nun auch den Raum und die erste Stunde begann. Der Tag kam mir viel zu lang vor. Ich bekam einfach nicht aus dem Kopf was ich nach der Schule vor hatte. Noch nie in meinem Leben war ich so nervös. Doch auch die letzte Stunde fand ihr Ende. Alya hatte noch ihre AG, wünschte mir aber viel Glück. Es hätte sowieso nichts gebracht, wäre sie mitgegangen. Letztenendes würde ich mit Adrien sowieso alleine reden.

Ich lief auf den schon wieder leeren Gang hinaus. Spinde erstreckten sich links und rechts an den Wänden vor mir. Mein Herz klopfte wie wild. Ich spürte es gegen meine Brust donnern, so laut, dass ich befürchtete es könne mir herausspringen und davon laufen. Je näher ich dem Ende des Ganges kam desto langsamer wurde ich. Imaginäre kiloschwere Ketten erschwerten mir das Laufen. Ja man konnte das Gefühl in mir wohl zurecht 'pure Nervosität' nennen. Die nächste Tür war nur noch etwa 10 Meter von mir entfernt, als mich jemand heftig gegen einen der Spinde schubste. Ich knallte mit dem Kopf gegen die Tür. Verwirrt hielt ich mir die schmerzende Stirn. "Was zum-"

"Denkst du ich lasse dich zu ihm nach dem Zeug das du da von dir gegeben hast?" Jemand zog mich am Arm, zu schnell als dass ich sehen konnte wer es war oder mich befreien konnte. Die Person zog die Spindtür auf (das Schloss musste schon vorher geöffnet worden sein) und ehe ich mich versah wurde ich in dieser viel zu kleinen Kabine eingesperrt. Es war dunkel, nur die drei kleinen 'Fenster' an der Spindtür ließen Licht vom Flur aus herein. Ich richtete mich so gut es ging in diesem kleinen Raum auf. "Chloe! Lass mich raus!" rief ich verzweifelt. Ein engelsblaues Augenpaar erschien vor einem der kleinen Fenster, lunste in den Spind hinein. Ich konnte ihr teuflisches Grinsen nicht sehen, war mir aber mehr als bewusst über dessen Existenz. "Ich habe es dir einfach zu oft gesagt, Marinette. Adrien gehört mir. Was dachtest du wie das jetzt läuft, huh? Du gehst zu ihm, erzählst ihm etwas von Liebe und ihr werdet auf ewig glückich? Pah!" Sie lachte. "Marinette, du hast keine Ahnung von Liebe. Sieh es ein. Morgen lasse ich dir hier wieder raus. Und wehe du machst in meinen Spind. Ich bin jetzt mit Adrien verabredet. Bye-Bye! Lass es dir eine Lehre sein." Das Augenpaar verschwand, der letzte Blick war ein stechender, von oben herab. Ich hörte wie sich die Schritte langsam immer weiter entfernten und ein letzter Satz von Chloe: "Komm Sabrina, mach hinne. Ich will ihn nicht warten lassen." Sabrina war also auch dabei gewesen. Das erklärt, wie sie es so schnell hinbekommen haben mich in den Spind zu zerren. Ich starrte eine Weile geschockt auf die Stelle, an der eben noch Chloe hereingesehen hatte. Dann klopfte ich wie wild gegen die Metalltür. "HALLO?! BITTE! IST DA WER?" Ich trat und schlug, aber die Schüler waren alle nach Hause gegangen. Irgendwann sackte ich einfach in mich zusammen und fing an zu weinen. Dabei kam mir in den Sinn was Chloe gesagt hatte- dass ich keine Ahnung von Liebe hätte. Sie hat recht. Sie hat recht! Ich wusste überhaupt nichts. Ich hätte nie irgendwas in der Richtung eines Geständnisses versuchen sollen! Warum hatte Alya mich nicht davon abgebracht. "Marinette!" Eine piepsige Stimme flüsterte mir ins Ohr. "Bitte weine nicht!" Tikki war aus meiner Tache geschlüpft und flog nun vor mir her. "Verschwinde Tikki." Vermutlich drückte ich es härter aus, als gewollt. Aus dem Augenwinkel sah ich etwas durch eines der kleinen Spindfenster herein krabbeln, aber es war mir egal, es interessierte mich einfach nicht. Tikki schien es nicht zu bemerken. Sie schwebte vor mir und war auf mein Gesicht fixiert, welches ich in meinen Händen hielt. "Alles wird gut! Du kannst dich einfach in Ladybug verwandeln und dann so hier heraus kommen!" Ich wurde wütend. So wütend wie noch nie. Ich blickte auf, meine Sicht war verschwommen, die Augen rot geweint. "ICH bin Marinette! Das hier hat nichts mit Ladybug zu tun! OHNE DIESE KRAFT WÄRE ICH GAR NICHTS! Ich will das nicht mehr! DAS IST ALLES DEINE SCHULD!" Und dann tat ich etwas, dass ich noch zutiefst bereuen sollte. Ich schlug Tikki mit der flachen Hand und schleuderte sie somit mit voller Wucht gegen die Spindwand, wodurch sie schließllich auf dem kalten Metallboden ihre Landung fand.

Sie sah zu mir hoch. Es schien ihr schwerzufallen. Mit großen Augen starrte sie mich an. Ich sah, dass sie sich verletzt hatte. Blut rinn von ihrem Kopf am Gesicht herab. Auch Kwamis können bluten war mein erster Gedanke. Und obwohl ich ihr so wehgetan hatte, war ich in dem Zustand des Zorns. Ich hatte weder Schuldgefühle, noch Sorge oder Angst um sie. Ich war einfach nur noch wütend. Eine Stimme flüsterte mir zu. Der Ursprung der Stimme schien nicht aus näherer Umgebung zu kommen, sondern eher aus meinem Kopf.

"La blessée- hier spricht Hawkmorth. Du konntest dem Jungen den du magst nicht deine Liebe gestehen, wurdest aufgehalten von deinen größten Feinden und fälschlicherweise unterstützt von deinen geglaubten besten Freunden. Nun sind sie alle deine Feinde, ich verhelfe dir sie zu stürzen und zu deinem erträumten Happy End mit Adrien. Alles was du tun musst ist Chat Noir's und Ladybug's Miraculous zu holen."

"In Ordnung, Meister."