Kapitel 11

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Also: wer Probleme mit Gewalt, Blut oder ähnlichem hat bitte einfach das Kapitel überspringen. Ihr könntet dann am ENDE des Kapitels bei meiner Bemerkung einfach in den Kommentaren fragen und ich würde euch alles blutfrei erklären, aber ich glaube mal das ließt ja sowieso jeder.

Entschlossen lief ich in Richtung Steinbruch los, Hanns auf meiner rechten und Lily auf meiner linken Seite. So schnell wie jetzt war ich noch nie gelaufen. Meine Lunge brannte und meine Füße taten weh. Trotzdem rannte ich weiter, konzentrierte mich nur auf mein Ziel: Noelia zu finden.

Schon bald waren wir angekommen, doch was mich dort erwartete war erschreckend: Jonathan und einige andere die ich nicht kannte warteten auf uns als wir durch den schmalen Riss im Felsen in den Steinbruch rannten. Kaum waren wir drinnen versperrten uns andere den Rückweg.

Sie kamen hinter Steinen oder umgestürzten Baumstämmen hervor und ich wusste, jetzt hatten wir verloren. Es waren insgesamt achtzehn Personen, und wir waren fünf, mit Noelia sechs. Mit einem Grinsen kam Jonathan langsam auf mich zu. Immer weiter wichen wir zurück, bis ich endlich Noelia entdeckte.

Der alte Steinbruch war eigentlich schon sehr lange kein Steinbruch mehr, sondern für Experimente genutzt worden. In den Wänden waren in regelmäßigen Abständen Käfige gebaut worden. Man hatte einfach eine Höhle in den Fels gegraben und dann Gitterstäbe vorne hineingebaut.

Das gruselige daran war nur, das die Käfige zu groß waren, als das Tiere darin gelebt hätten. Es war eine bekannte Geschichte, das hier Menschenexperimente abgehalten worden waren. Und in genau so einem Käfig saß Noelia gerade.

Mit einem tränenüberströmten Gesicht hielt sie sich eine Hand über den Bauch, aus dem langsam Blut sickerte. Sie war am Zittern und lehnte an der Wand, ihr Gesicht war komplett weiß. Wütend drehte ich mich um, rannte auf Jonathan zu und stieß ihn aus dem Weg.

Überrascht wie er war funktionierte es sogar, und ich rannte auf Noelia zu. Als sie mich sah, kroch sie auf mich zu und streckte ihre Hand nach mir aus. Mit der einen umklammerte sie die Gitterstäbe während ich ihre andere Hand umfasste. Sie war eiskalt.

"Was haben sie gemacht?", fragte ich sie.

"Mich mit einem Messer... geschnitten. Ari, es tut so... weh...", schluchzte sie.

"Wir holen dich hier raus, du musst nur kurz durchhalten. Ich verspreche es. Nur noch kurz, wir sind bald hier raus."

Ich hatte zwar keine Ahnung wie wir da anstellen sollten, aber die Hoffnung die in Noelias Augen aufflammte war jede Lüge wert. Ich konnte sie nicht verlieren. Nicht so.

Doch jetzt war Jonathan bei mir angekommen und riss mich nach hinten. Bevor ich mich abfangen konnte schlug ich auf den Felsen auf und alles begann sich zu drehen. Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte ich aufzustehen, aber mein Arm tat so weh...

Endlich schaffte ich es wieder aufzustehen und stellte mich Jonathan entgegen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie meine Freunde von den anderen zu Boden gedrückt wurden. Während ein einziger Junge reichte um Valli, die immer noch blutete und verzweifelt um sich trat, festzuhalten, hielten zwei Lilys Arme fest und um Hanns festzuhalten, waren ganze vier Jungen nötig, die locker zwei Köpfe größer waren als ich.

Auch Ida kämpfte verbissen und ich war die einzige, die noch halbwegs auf ihren Beinen stand. Doch in dem Moment stürzte Jonathan auf mich zu und ich hob gerade noch schnell genug meine Arme.

Zuerst zielte er auf mein Gesicht, dann auf meinen Bauch und wieder auf mein Gesicht. Schwerfällig wehrte ich seine Angriffe ab und hob immer wieder meine Arme, um mich zu verteidigen. Aber er drängte mich immer weiter zurück, und irgendwann passierte, was passieren musste: ich stolperte und ließ meine Deckung sinken.

Freckles || Marauders/HP FfWhere stories live. Discover now