Mary Chapter 2 - Not Your Business

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Tyler p.o.v

Im stetigen Rhythmus ertönte das leise Piepen der Maschine. Noch immer lag Mary reglos in dem Bett. Ihr Zustand hatte sich seit zwei Monaten nicht verändert. Obwohl ich hätte glücklich darüber sein sollen, dass er sich nicht verschlechtert hatte, war ich es nicht. Im Gegenteil. Ich wurde immer nervöser und musste jeden Tag mit der Angst leben, dass ihr Zustand sich verschlechterte und sie sterben würde.

Ich nahm Marys Hand und umschloss sie fest mit meiner. Mit der anderen strich ich ihr über die Stirn. Ihr langen blonden Haare sahen glanzloser aus als je zu vor und auch sie hatte jegliche Farbe verloren.

Ich beugte mich leicht vor und drückte ihr einen sanften Kuss auf den Haarscheitel.

Im gleichen Moment öffnete sich die Tür des Zimmers und eine Krankenschwester betrat den Raum. Es war Rosana. Sie kam fast stündlich um den Zustand von Mary zu kontrollieren und da ich jeden Tag hier war fiel es mir nicht schwer ihren Namen zu merken.

“Guten Morgen Mr. James.”, begrüßte sie mich mit einem aufmunternden Lächeln und ging auf die andere Seite des Bettes. Sie führte ihre gewöhnlichen Überprüfungen durch ohne mich weiter zu beachten.

“Wie geht es ihr? Hat sich über Nacht was getan? Fehlt ihr was?”

Es waren die gleichen Fragen wie jeden Tag, die ich ihr stellte. Sie seufzte und sah mich an, während sie ihre Stirn fühlte.

“Nein, aber Ihnen. Und zwar Geduld.” Rosana sah mich mit dem üblichen Blick an.

Ich schloss meine Augen und ließ mich in den Stuhl zurück sinken. Ich hätte auf der Stelle einschlafen können, aber ich wagte es nicht. Aus Angst, dass genau dann etwas passieren könnte. Seit Wochen hatte ich kaum noch ein Auge zugetan.

“Und Schlaf.”, ergänzte Rosana sich, “Sie sollten nach Hause fahren und sich ausruhen.”


Sofort öffnete ich wieder meine Augen und setzte mich auf.

“Kommt nicht in Frage. Ich werde nicht von ihrer Seite weichen.”

Sie schüttelte ihren Kopf und kam auf meine Seite. Sie öffnete die Tüte mit der sie hereingekommen war und legte die Zeitung von Heute und einige neue Ausgaben von Zeitschriften auf den kleinen Tisch neben dem Bett.

“Hier, ich habe Ihnen etwas zum Lesen mitgebracht.”

Ich nickte und lächelte dankend. Dann verließ sie den Raum.

Um mich von meinem mangelnden Schlaf abzulenken nahm ich mir die oberste Zeitschrift und schlug blind eine Seite auf. Ein Bild von fünf Jungs mit der Unterschrift ‘One Direction’ sprang mir ins Auge. Als ich Harry erkannte war ich kurz davor die Zeitschrift wieder zu zu klappen. Doch dann nahm ich andere Bilder wahr. Bilder von Personen in schwarzer Kleidung und traurigen Gesichtern. Weinende Menschen. Unter ihnen mir nur zu bekannte Gesichter. Zayn, Liam, Harry, Louis, Niall, Perrie, ich kannte sie alle.

Mit verwirrtem Blick suchte ich die Seite nach Antworten auf die Frage die mir in den Kopf schoss ab. Was war passiert?

Es verpasste meinem Herz einen Stich als ich die Antwort fand.

“Danielle Peazer...verstorben…” Brüchig las ich laut den Text durch. Vor Schreck ließ ich fast das Heft fallen.

“Das kann nicht sein…”, murmelte ich mir selbst zu.

Ich schlug die Zeitschrift zu und suchte nach dem Erscheinungsdatum. 05. September.

“Scheiße…” ich schmiss die Zeitung auf den Tisch und fuhr mir durch die Haare.

Das war fast eine Woche her. Ich kannte Liam, er war ein sehr guter Freund von mir und wenn ich mir vorstellte wie sehr ich litt und wie traurig ich war als ich mir

mit ansehen musste wie Mary im Koma lag, konnte ich mir nur zu gut vorstellen wie es ihm gingen musste.

Vorsichtig streichelte ich über die raue Handfläche von Mary. Ich musste zu ihm, das war klar. Aber es fiel mir unglaublich schwer weg von Mary zu gehen. Ich wollte sie eigentlich unter keinen Umständen alleine lassen. Aber wäre ich nicht gegangen, wäre das auch ziemlich egoistisch von mir gewesen. Also drückte ich Mary noch einen kurzen Kuss auf die Wange und machte mich auf dem Weg.

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Pursuit of HappinessWhere stories live. Discover now