Eleanor Chapter 2 - Angel

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»Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen. Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist, der uns auf unserer Reise begleitet und uns daran erinnert, jeden Moment zu genießen, denn er wird nicht wiederkommen. Was wir hinterlassen ist nicht so wichtig wie die Art, wie wir gelebt haben. Denn letztlich...
...sind wir alle nur sterblich.«

- Jean Luc Picard 

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Eleanor p.o.v

Ich fand meine Stimme erst nach der Beerdigung wieder. Nachdem ihr Sag unter die Erde gelegt wurde. Nachdem jeder von ihnen vorging, eine Kleinigkeit sagte und Erde auf ihren Sag warf. Liam war der letzte von uns. Seine Augen waren gerötet und immer wieder entwichen ihm Tränen. Jedes Mal wenn ich sah wie ihm eine entwich versetzte es mir einen Stich ins Herz. Er hatte es bei Gott nicht verdient so zu leiden. Genau so wenig wie Danielle es verdient hatte zu sterben.

Liam nahm die feuchte Erde in die Hand und stellte sich an den Rand des Grabes.

„Wie heißt es doch so schön… Man sieht sich immer zweimal im Leben.“ Liam’s Stimme war brüchig. Er versuchte über seinen Spruch zu lachen, doch es erstickte an dem Schluchzen. Weitere Tränen liefen über seine Wangen, welche er sich im selben Moment wieder wegwischte. Ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen. Ich wusste nicht genau wieso, vielleicht lag es an dem Spruch, vielleicht auch an Liams Versuch zu Lachen. Klar war, dass selbst ein Fremder an der Art wie Liam da stand, wie er zu Danielle hinabblickte und wie er einfach alles um sich herum abschaltete, erkannte dass er sie von ganzem Herzen geliebt hatte und niemals loslassen könnte.

Ich sah wie sich seine Brust mehrmals kräftig hob und wieder senkte. „Und genau so wird es sein.“ Seine Stimme war fest, als hätte er all seine Kraft in diesen Satz gesteckt, als nahm er jede einzelne Silbe mit vollem Ernst.

„Und verdammt,“, wieder wischte er sich mit seinem Arm unter seinen Augen entlang um die Feuchtigkeit zu beseitigen, „ich freue mich jetzt schon auf den Tag an dem ich dich dort oben wieder sehe.“ Er hob seinen Blick zum Himmel und wir taten es ihm gleich. Es war wie ein Automatismus.

„Du bist jetzt ein Engel, dass weiß ich, weil du für mich schon immer einer warst. Ich werde dich für immer Lieben Danielle.“ Dann fiel die Erde. „Wie ich es dir versprochen habe.“

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Nach der Zeremonie standen viele der Anwesenden auf um Liam ihr Beileid auszusprechen. Meiner Meinung nach war es egal was man wünschte, man hatte immer das Gefühl, dass es falsch war. Meistens half es am meisten einfach nichts zu sagen, den Betroffenen in eine tröstende Umarmung zu ziehen, oder ihm einfach nur die Hand zu geben und ihm dabei in die Augen zu sehen. Doch Liam war nicht der einzige dem das Beileid der anderen geschenkt wurde, auch bei Danielles Eltern standen sie Schlange.

Erst nachdem der letzte Liams Hand nahm und ihm die andere auf die Schulter legte, stand ich auf und ging auf ihn zu. Er drehte sich in meine Richtung. Ich konnte genau erkennen wie fertig ihm das alles machte. Sein Blick schreite gerade so nach mir. Nach jemanden der ihm, nicht wie alle anderen sein Beileid aussprach. Nach jemanden, der wusste wie man es besser machte.

Ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte ihn so fest wie nur möglich an mich. Ich spürte wie er seine Hände um meinen Rücken schlang und sein Gesicht in meiner Schulter vergrub.

„Komm, lass uns einen Spaziergang machen.“, flüsterte ich in sein Ohr und löste die Umarmung auf. Ich nickte in Richtung des angrenzenden Waldes. Er nickte und ich umklammerte seinen Arm. Zusammen gingen wir los.

Pursuit of HappinessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt