Five

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Es stellte sich heraus, dass es Zeit brauchte um das Gegengift zu erstellen. Eine Woche um genau zu sein. Eine Woche in der ich Magnus kaum zu Gesicht bekam. Entweder er werkelte an dem Trank, war im Institut bei dem Mädchen oder hatte irgendwas anderes zu tun. Schließlich war er nunmal auch der Oberste Hexenmeister von Brooklyn und hatte somit Verpflichtungen.

Genauso wie ich.

Vor den anderen würde ich es niemals zugeben, aber es ist doch schwieriger als gedacht das Institut zu leiten. Besonders wenn man zu den jüngsten Schattenjägern gehörte und eine Beziehung mit einem Schattenweltler führte. Viele trauten mir nicht, sie sagten es nicht, aber ich spürte es an ihren Blicken klar und deutlich.

Ich würde jedoch nicht nachgeben, dafür besaß ich zu viel stolz. So wie mein Freund stürzte ich mich also in die Arbeit, sehr viel war jedoch nicht zu tun. Nach unserem Sieg über Valentine war es ruhig geworden in der Stadt, fast schon zu ruhig wenn mich einer Fragen würde und genau das war es was mich beunruhigte. Ebenfalls hatten sich die Differenzen zwischen den Vampiren, den Werwölfen und uns beruhigt, dafür hatten Luke und Raphael gesorgt und ich war Ihnen zu tiefst dankbar dafür.

Seufzend lehnte ich mich in dem Bürostuhl zurück und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Nachts war die einzige Zeit am Tag an der Magnus und ich zeit für uns hatten und somit war an Schlaf nicht viel zu denken. Leider wurde ich viel zu früh aus meiner kleinen Traumwelt geholt als plötzlich die Tür zu meinem Büro aufging. Es war Jace.

"Lange Nacht gehabt, Brüderchen?", sagte er amüsiert und ließ sich auf einem Sofa fallen. "Komm doch herein, Jace und breite dich aus", erwiderte ich mit einem Hauch von Sarkasmus und richtete mich auf. Mein Blick wanderte gleich zu meinem Parabatai.

"Wie gehts dir heute?", fragte ich nun mit besorgter Stimme und musterte den jüngeren genau. Er sah müde aus. Nach der Nacht als Clary ihn bewusstlos vorfand war Jace oftmals ziemlich schnell kaputt und schneller außer Atem als früher, auch kam es in der letzten Woche schon mal vor das er beim Training einen Schwächeanfall hatte und das war von allem am meisten besorgniserregend.

"Clary hat mich dazu gezwungen eine Pause zu machen, sonst ist weiter nichts", sagte der blonde dann und lehnte sich nach hinten. Er versuchte die Wahrheit zu vertuschen, aber das funktionierte nicht bei mir. Ich spürte das es ihm nicht gut ging, wusste allerdings, dass es besser wäre es nicht anzusprechen, jedenfalls nicht jetzt.

Somit stand ich auf, nahm zwei Flaschen Wasser aus einer Klappe im Schreibtisch und hielt ihm dann eine hin, ehe ich mich gegenüber von ihm hinsetzte. "Warst du schon bei Maddy?", fragte ich ihn und Trank einen Schluck. Er rappelte sich auf, begann das Etikett abzuknibbeln und nebenbei zu nicken. "Ich frag mich echt wie Izzy auf den Namen gekommen ist. So etwas wie Lilly oder Kyra hätte doch gereicht, warum ausgerechnet Madeline?", fragte mein Adoptivbruder sich selbst, schüttelte den Kopf und brachte mich leicht zum schmunzeln. "Izzy hatte doch schon immer ein Faible für komplexe Namen, nicht umsonst hieß ihre einzige Puppe damals Magdalena Elisabeth", steuerte ich dazu bei und brachte somit auch ihn zum lächeln.

Die Stille zwischen uns beiden endete als mein Handy anfing zu klingeln. Ein kurzen Blick aufs Display verriet mir das es sich um den Hexenmeister handelte und sofort fing ich an zu lächeln. Den Kommentar von Jace ignorierend ging ich ran. "Was gibts, Magnus?" - "Ist jemand bei dir oder warum meldest du dich so?", kam die Gegenfrage und ich konnte den schmollenden Ton daraus erkennen. "Ersteres", murmelte ich, sah zu meinen Adoptivbruder und gab ihm mit einem nicken zur Tür zu verstehen zu verschwinden. "Jetzt bin ich alleine" - "Gut. Das Mittel ist fertig. Ich bin gleich da" - "Warte, wieso rufst du dann an?", ich bekam keine Antwort, blickte kurz aufs Display und hielt das Telefon dann wieder an mein Ohr. "Magnus?", fragte ich und stand auf, bereit loszusprinten um nach ihm zu suchen.

Im nächsten Moment spürte ich wie sich zwei arme um meine Taille schlangen und sich jemand an mich drückte. "Ich hab einfach nur deine Stimme vermisst", murmelte mein Hexenmeister und ließ kurz etwas locker damit ich mich zu ihm drehen konnte. Meine Arme legten sich um seinen Nacken und ich musterte ihn. Er sah müde aus, genauso wie wir alle. Leicht seufzend drückte ich ihn an mir und legte meinen Kopf auf seinem ab. "Ich hab deine Stimme auch vermisst", flüsterte ich leise.

Eine Weile blieben wir so stehen ehe sich der Warlock von mir löste und mich lächelnd ansah. "Lass uns Madeline aufwecken", sagte er und zog mich an der Hand aus dem Büro in Richtung der Krankenstation. Clary saß gerade bei unserer Unbekannten und es dauerte auch nicht lange bis Jace und Izzy im Zimmer erschienen.

"Das Gegengift wird nicht sofort imstande sein alles zu neutralisieren. Es wird eine Weile dauern bis es endgültig aus ihrem Körper raus ist. Bis dahin wird sie noch öfters Injektionen brauchen, sonst kann es sein das sie wortwörtlich im stehen einschläft", erklärte Magnus und setzte die Spritze an ihrer Armbeuge an. Kurz sah er nochmal zu mir, sein Blick brachte mich dazu reflexartig zu nicken, so als hätte er meine Erlaubnis dafür gebraucht und stach dann zu.

"Wie lange dauert es bis sie wach wird?", fragte Jace als Magnus sich aufrichtete und die Spritze in den Müll warf. Mein Freund jedoch zuckte nur mit den Schultern. "Ich bin ein 800 Jahre alter Hexenmeister und nicht Gott. Es liegt an ihr wann sie aufwacht, bis dahin heißt es warten", sagte er und begab sich an meine Seite.

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Heyhoo 👋🏻

Ich hoffe es geht euch allen gut und das euch das Kapitel gefällt. 🤗

See you,
Melanie ❣

Remember me. || Shadowhunters Where stories live. Discover now