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Gideon hatte sich viel zu schnell verabschiedet für Maxis Geschmack, aber er und Charlotte verstanden sich wirklich gar nicht. Somit war es wahrscheinlich besser gewesen.

Charlotte nahm nun Gideons Platz ein und sah Maxi mit schiefgelegtem Kopf bei der Arbeit zu „Schade, dass du schwul bist. Das ist sieht so sexy aus wenn du arbeitest." Maxi schüttelte lachend den Kopf. „Nein ist es nicht" „Doch. Könntest du eventuell noch dein T-Shirt ausziehen?" witzelte sie und lehnte sich weiter auf dem Sofa zurück. „Vergiss es!" Charlotte musste lachen „Okay, okay. Gibt es eigentlich auch sowas wie diesen Stallburschenkalender mit Sattlern drin?" machte sie weiter Späße. „Also wenn müsste ich den habe!" meinte Maxi im Klischee schwulen Ton. Sie mussten wieder lachen. „Ich bitte dich! Du bist nun wirklich nicht das Klischee!" erklärte Charlotte und fragte „Sicher, dass du nicht vielleicht doch bi bist?" „Ganz sicher!" sie ließ daraufhin nur ein etwas enttäuscht klingendes „Hmh" von sich hören. Maxi musste über ihre Enttäuschung etwas schmunzeln.

Es war schon weit nach Mitternacht und sie saßen immer noch in der Werkstatt und ließen sie lachend über die verschiedensten Themen aus. Maxi hatte es um 11 auf gegeben weiter arbeiten zu wollen und sie saßen einfach nur da und redeten. Sie sprachen über Gott und die Welt, diskutierten ob die Männerwelt nur voll von Schweinen oder gutaussehenden homosexuellen war und redeten über ihre Schulzeit.

Am nächsten Tag wurde Maxi von den ersten Sonnenstrahlen des Tages geweckt und das am Wochenende. Seufzend richtete er sich auf und fuhr sich durch die wahrscheinlich in alle Richtungen abstehenden dunklen Haare. Kurz saß er so auf der Bettkante und schloss noch einmal die Augen, dann stand er auf und zog wie jeden Morgen Klamotten aus dem Schrank. Er atmete tief durch und öffnete seine Zimmertür.

„Wusste ich doch, dass du schon wach bist!" Großvater Bader stand vor Maxis Zimmertür und hatte wohl gerade klopfen wollen. „Mensch Opa! Hat das nicht bis zum Frühstück Zeit?" er war noch nicht ganz wach und hatte somit noch wenig Lust auf ein Gespräch. „Nee. Dann bin ich schon weg. Der Heiner liegt doch im Krankenhaus und da wollte ich ihn und Anne-Marie besuchen. Kannst du dich vielleicht heute um Gonny kümmern? Es reicht wenn du mit ihm eine Runde durchs Feld gehst" bat ihn der ältere Mann und wartete gar nicht erst auf eine Antwort. Schon war sein Großvater wieder weg.

Gut dann würde er sich eben um Gonny kümmern. Es würde schon nicht so schwer sein den jungen Wallach zu beschäftigen. Er wollte gerade endgültig sein Zimmer verlassen, da bekam er eine Nachricht oder zumindest gab sein Handy einen dementsprechenden Ton von sich. Kurzerhand schnappte er sich sein Handy und entsperrte es um die Nachricht von Gideon zu lesen.

„Hey heute schon was vor?" schnell tippte er zurück „Ja. Opas Pony bespaßen". „Gut komme vorbei. Mit Pferden und wie man sie bei Laune hält kenne ich mich aus" Maxi seufzte. Na super. Er konnte sich schon vorstellen wie das werden würde. Seine Mutter würde sie jeden Falls nicht in Ruhe lassen. Wahrscheinlich würde sie ständig kommen und fragen ob sie den beiden nicht etwas zu trinken bringen könnte und ob es ihnen auch wirklich an nichts mangeln würde. Mit Gideon könnte er in dem Zustand, in dem er war auch nicht spazieren gehen.

So kam es schließlich auch. Maxi öffnete gerade das Gatter, als seine Mutter mit einem charmant lächelnden Gideon in den Garten kam. Maxi hörte sie nur sagen „Da ist er ja auch schon." „Hey" grüßte Gideon und seine Augen lagen sofort auf dem neugierigen Haflinger, der am Zaun schon aufgeregt auf und ab trabte. Maxi blieb total ruhig. Genau richtig in jener Situation. Manche seiner Reitschüler hätten das nicht so ruhig gekonnt.

„Ist gut Kleiner. Kein Grund dich so aufzuregen!" Gideon musste schmunzeln als Maxi das rief. Sofort, als hätte ihn das junge Tier verstanden wurde der Lichtfuchs ruhiger und kam auf den jungen Mann freudig brummelnd zu. Gideon fand es unglaublich schön sowas mal zu sehen. Seine eigenen Pferde verhielten sich nie so auf der Weide. Sie warten zwar geduldig darauf wieder reinzukommen, aber sie begrüßten ihn nie so. Maxi grinste und Halfterte das Pony auf, wobei der voluminöse weißblonde Schopf etwas im Weg war.

Hufeisen werfenWhere stories live. Discover now