Kapitel 13 - Sanctuary

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Wir mussten irgendwann eingeschlafen werden, denn am nächsten Morgen wurde ich durch die Sonne geweckt, die durch das kleine Zellenfenster schien. Mein Nacken und Rücken schmerzten etwas, schließlich hatte ich die ganze Nacht hier in der Zelle auf dem Boden verbracht. Ich schaute kurz zu Negan neben mir, der noch immer seinen Arm um mich gelegt hatte. Ich versuchte ihn nicht zu wecken, denn er sah schlafend so friedlich aus.

Doch leider funktionierte das nicht so gut, denn als ich mich nur einen Millimeter bewegte, räusperte er sich und wurde langsam wach. Als er mich bemerkte grinste er „Guten Morgen Süße..." nun musste auch ich grinsen und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Das schien ihm jedoch nicht zu reichen, denn er zog mich direkt wieder zu sich ran und küsste mich erneut. Dieses Mal länger und fordernder. Ich hätte so wahrscheinlich den ganzen Tag verbringen können, allerdings hätte ich den kalten Zellenboden gerne gegen ein bequemes Bett eigetauscht. Kurz träumte ich davon, den Tag mit Negan im Bett zu verbringen. Doch das würde für lange Zeit ein Traum bleiben, ich seufzte.

„Alles okay?" fragte Negan mich, als er meinen Seufzer bemerkte „Ja..." ich zwang mich zu lächeln „Es ist nur... ich will nicht, dass du mit Dwight ins Sancutary fährst..." ich streichelte mir sanft über die Wange „Hey... das will ich doch auch nicht, aber mir bleibt keine andere Wahl... dich nicht mehr zu sehen bricht mir das Herz..." wieder küsste ich ihn, damit er nicht sah wie mir einige Tränen die Wange runter liefen. „Ich muss mich jetzt fertig machen... Wir sehen uns nachher" ich küsste ihn noch einmal und erhob mich dann, um zurück ins Haus zu gehen. Wie früh war es wohl?

Im Laufen merkte ich die Rückenschmerzen deutlich heftiger. Hoffentlich hatte ich mir nichts ausgerenkt. Als ich aus dem Gefängnis kam, wäre ich beinahe über Daryl gestolpert. Er hatte also die ganze Nacht hier gewartet. Er tat mir etwas leid. Ich stupste ihn leicht an bis er langsam wach wurde „Guten Morgen" Daryl sah mich ziemlich verschlafen an und er brauchte eine Weile bis er realisierte, dass ich vor ihm stand. Als er mich endlich erkannt hatte sprang er schnell auf „Guten Morgen... alles okay mit dir?" „Ja..." log ich. Er nickte nur „Kann ich wieder reingehen?" dieses Mal nickte ich. Ich wollte mich nicht mit ihm über Negan unterhalten. Generell wollte ich das mit niemanden, denn es würde mich eh niemand verstehen.

Zurück im Haus sah ich, dass es gerade Mal halb sieben war. Ich spekulierte darauf, dass Maggie noch nicht wach sein würde. Nach der Sache am Vortag, wollte ich ihr nicht unbedingt unter die Augen treten. Doch als ich gerade dabei war mir Kaffee zu machen, bemerkte ich wie Maggie hinter mir in den Raum trat. Sie hatte noch ihre Schlafsachen an und schien gerade erst aus dem Bett gekommen zu sein. „Du warst die ganze Nacht nicht hier..." sagte sie leise. Ich hatte keine Lust auf Diskussionen mit ihr „Ja..." sagte ich daher nur „Warst du bei ihm?" nun drehte ich mich zu ihr um und nickte nur. Sie hatte es eh vermutet. Doch sie ging nicht weiter drauf ein. Ich glaube sie hatte aufgegeben. Sie hatte gemerkt, dass unsere Diskussionen zu nichts führen würden. „Ich möchte nicht, dass du heute mit ihnen fährst..." „Warum nicht?" „Ich habe Angst, dass dir was passiert und ich will dich nicht verlieren..." jetzt tat sie mir leid „Mir wird nichts passieren, Rick und Michonne sind doch dabei..." ich lächelte sie aufmunternd an „Es tut mir leid wie ich in den letzten Tagen zu dir war... ich konnte nur nicht verstehen, was du an ihn findest? Er ist ein Mörder und..." „Maggie... ich kann dich doch verstehen und ich wäre an deiner Stelle wahrscheinlich auch sauer gewesen. Ich habe wirklich versucht ihn zu hassen... aber ich kann nicht... es tut mir leid" Daraufhin sagte sie nichts, sondern kam einfach auf mich zu und umarmte mich einfach. Wir mussten beide weinen.

Rick und Dwight hatten Negan nun in den Lieferwagen verfrachtet. Dwight würde während der Fahrt auf Negan aufpassen. Ich war dagegen, aber ich sagte nichts. Rick war sowieso schon misstrauisch mir gegenüber. Ich schenkte Negan noch ein aufmunterndes Lächeln bevor Michonne die Tür schloss. Ich würde mit Michonne in einen anderen Wagen, Rick, Sherry, Dwight und Negan hinterherfahren.

Ich wollte die Fahrtzeit zum Plan schmieden nutzen, doch Michonnen riss mich aus meinen Gedanken „Das tut mir leid..." „Was tut dir leid?" fragte ich sie „Die ganze Sache hier, die Sache mit Negan... es ist schwer jemanden gehen zu lassen den man liebt" ich schaute sie verwundert an „Ach komm schon, wir alle wissen, dass du heute Nacht bei ihm warst" sie nickte Richtung Lieferwagen. Irgendwann ließen ihre Worte alle Dämme in mir brechen und ich fing an zu weinen. Der ganze Stress der letzten Tage fiel von mir ab. Michonne drückte meine Hand. Auch wenn sie daraufhin nichts mehr sagte, tat ihre Nähe trotzdem gut. Sie war die Erste, die mich verstand.

Als wir ankamen wischte ich mir die letzten Tränen aus dem Gesicht. Die anderen sollten mich nicht so sehen. Rick erklärte den Leuten kurz warum wir da waren. Sie wirkten zunächst nicht ganz so erfreut. Ich blendete das alles aus. Ich sah die ganze Zeit nur zu Negan. Er versuchte sein Gesicht zu wahren, vor allem vor seinen alten Leuten. Aber ich wusste, dass es in ihm anders aussah.

Wir brachten Negan in die Zelle. Dann wollte Rick nochmal mit Dwight und den Bewohnern im Sanctuary reden. Michonne machten ihnen unmissverständlich klar, mich und Negan kurz alleine zu lassen. Rick war erst skeptisch, ging dann aber doch.

Ich ging zu Negan und der Abschied war wie zu erwarten ziemlich emotional und selbst Negan lief die ein oder andere Träne herunter. Als ich dann endlich die Zelle verlassen hatte, war mir wieder zu Heulen zumute. Plötzlich traf ich auf Sherry. Sie hatte während des ganzen Tages noch nichts gesagt.

„Alles in Ordnung mit dir?" sie fasste mir sanft an den Arm. Sie machte sich glaube ich wirklich Sorgen um mich. Ich zuckte mit den Schultern. Hätte ich jetzt was gesagt, dann wäre ich jetzt wahrscheinlich komplett zusammengebrochen. Sherry nahm mich daraufhin in den Arm und ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte. Doch ich ließ sie gewähren und ich muss sagen es tat ziemlich gut, von jemanden in Arm genommen zu werden. „Warum bleibst du nicht einfach hier?" sagte sie plötzlich. Wollte sie mich verarschen? „Was?" fragte ich ungläubig „Bleib doch einfach hier, dann kannst du Negan so oft sehen wie du willst und niemanden würde es stören. Um Dwight würde ich mich kümmern" erst hielt ich ihre Idee bescheuert, aber dann dachte ich ernsthaft darüber nach „Das klingt verlockend, aber ich kann Maggie nicht alleine lassen, ich habe es Glenn versprochen und ich weiß nicht so recht, ob ich mich hier gut einleben würde..." „Maggie ist doch nicht außer Welt und du kannst sie besuchen fahren so oft du willst oder sie kommt hierher. Außerdem würde ich mich über weilbliche Unterstützung freuen..." sie lächelte und ich musste lachen. Ihre Argumente waren gut.

Auf dem Weg zurück zu den anderen hatte ich mich entschieden: Ich würde bleiben.

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Hey ihr Lieben,

es kann sein, dass ich in den nächsten Tagen etwas unregelmäßiger poste, da ich jetzt zwei Wochen im Heimaturlaub bin. Entschuldigt also, wenn es mal etwas länger dauert bis ich wieder poste... Ich versuche aber so oft es geht zu schreiben!

Danke für euer Verständnis! :*

Außerdem wollte ich auch mal DANKE für fast 600 Reads und fast 100 Votes sagen. Ihr seid echt die Besten!

Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel! :) Viel Spaß beim lesen!

You and I (Negan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt