chapter 1

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,,Das was die Wüste schön macht, ist dass sie irgendwo einen Brunnen verbirgt."

Ich starrte aus dem Fenster und beobachtete die Menschen, die durch die vollen Straßen neben meiner Wohnung hetzten. Ich lebte alleine, naja eigentlich mit meinen Eltern. Aber da sie nie da waren sagte ich meistens ich lebte alleine. Mein Leben war nicht besonders, aber ich mochte es trotzdem. Ich war der ,,Happy Virus" der Schule, hatte viele Freunde, und obwohl ich viele harte Zeiten überstanden hatte, hatte ich es trotz dessen geschafft meine Welt voller Licht zu haben. Ich liebte Bücher, besonders ,,der kleine Prinz". Ich verbrachte viele schlaflose Nächte damit, in die Leben der Helden, über welche meine Bücher geschrieben waren, zu versinken. So konnte ich mich von der echten Welt die da draußen auf mich lauerte ablenken und vergessen wie grausam das Leben doch wirklich war. Bücher waren die Brunnen in meiner Wüste. Sie waren die schönen Dinge in meinem Leben. Und dies machte selbst dunkle Stunden wunderschön, diese Freude die ich spüre wenn ich wusste dass ich heute Abend einfach in mein Bett fallen würde, mit einem Buch in meiner Hand und einer dampfenden Tasse Tee auf meinem Nachttisch. Und leise fing es an zu regnen. Ich seufzte als ich spürte wie mein Kopf immer schwerer wurde, also lies ich ihn auf den Tisch neben dem riesigen Fenster fallen. Ich sah den Regentropfen zu, wie sie langsam die Scheibe hinuntertanzten und einander überholten. Müdigkeit überkam mich, und so fielen meine Augen zu und das, was bloß ein kleines Nickerchen am Abend sein sollte, wurde ein Tiefschlaf der die ganze Nacht dauerte.

 Müdigkeit überkam mich, und so fielen meine Augen zu und das, was bloß ein kleines Nickerchen am Abend sein sollte, wurde ein Tiefschlaf der die ganze Nacht dauerte

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,,Bzzzzzz"

Ich wachte auf und spürte dass mein Nacken und mein Rückem komplett verkrampft waren. ,,Uff..was zum Teufel?",murmelte ich während ich meinen Nacken rieb und realisierte, dass ich gestern auf dem Tisch eingeschlafen bin und nicht in meinem warmen, weichen Bett. Ich fröstelte und mein Handy vibrierte immer noch, es war Montag. Leider. Ich machte den Handywecker aus und seufzte als ich die Uhrzeit sah. ,,Kein Wunder dass ich verschlafen habe, so unbequem wie ich geschlafen hab. Ich habe bestimmt den Blutfluss zu meinem Hirn unterbrochen und deshalb konnte es nicht aufwachen. Ja, genauso muss es sein.",murmelte ich schlaftrunken und schlurfte zum Bad. Ich war stolz auf das was ich gesagt hatte, obwohl das höchstwahrscheinlich nicht mal Sinn gemacht hatte. Aber ein verschlafener Tae sagte nichts Sinvolles. Generell sagte ein Tae selten etwas Sinnvolles. Ich entledigte mich schnell meiner Kleidung und stand nun fröstelnd und splitterfasernackt vor der Dusche. Aber kein normaler Mensch geht in die Dusche bevor das Wasser an ist. Es kostete mich gute 5 Minuten um die richtige Temperatur zu finden, natürlich musste ich meine Zeit verschwenden. Es war ja nicht so als wäre ich spät oder so etwas, nicht wahr? Ich hüpfte in die Dusche und seufzte wohlig auf, als das warme Wasser auf meine kalte Haut traf und meine verkrampften Muskeln sich entspannten. Leider war die Dusche schnell vorbei da ich mich beeilen musste. Ich band mir ein Handtuch um die Hüfte und putzte mir die Zähne. Dann zog ich meine Uniform an, packte meine Tasche, schnappte mein Handy und meine Schlüssel und ging raus. Ich steckte mir meine Kopfhöhrer in die Ohren und ging zu einem kleinen Supermarkt direkt neben meiner Wohnung um mir etwas zu Essen zu kaufen. Normalerweise würde ich zur Schule laufen, doch ich konnte diesmal nicht. Ich mochte Bus fahren nicht allzu sehr, da ich die Schönheit von Seoul am Morgen nicht so genießen konnte wie ich es normalerweise tun würde. Ich liebte es einfach die beschäftigten Menschen zu beobachten die durch die Straßen der morgendlichen Rush-Hour fuhren und gingen. Als was arbeiteten sie? Wie alt waren sie? War ihr leben voller Dunkelheit oder voller Licht? Ich wusste nicht wieso ich so meugierig war, ich war es eben. Ich war nichts als ein Fremder für sie, sie waren nichts als Fremde für mich. Aber wer wusste ob der Junge, der gerade neben mir mit seinem Hund vorbeilief mal ein bedeutender Doktor wurde? Oder das kleine Mädchen, dass beim Han River Fahrrad fuhr. Vielleicht würde sie ja eines Tages in die Geschichte eingehen, als eine herrausragende Schauspielerin die sich in jede Rolle versetzen konnte. Ich seufzte und ging in den überfüllten Bus, in dem viele aus meiner Schule schon saßen. Und da sah ich ihn. Jeon Jungkook, dieser eine ,,Bad Boy" aus meiner Schule. Jedes Mädchen sabberte ihm förmlich hinterher. Aber ich sah ihn nie mit jemandem an seiner Seite, ständig lief er alleine rum. Und natürlich, weil ich eben ich war, wunderte ich mich oft über ihn. Wie war er wohl so? Wie war der Junge, von dem ich nichts mehr als seinen Namen wusste? Wieso war er alleine, obwohl er so viele Freunde haben könnte? Wieso lief kein Mädchen neben ihm, obwohl er der größte Frauenaufreißer sein könnte? Er war kein Playboy, redete mit niemandem. War still im Unterricht. Wenn man ihn so beschrieb könnte man meinen er sei ein Nerd. Aber da kam noch dazu dass er kaum in der Schule war, oft in normalen Klamotten und ohne Uniform rumlief und rauchte. Er machte kein Geheimnis daraus wie viele andere, er zog sein Feuerzeug und seine Zigaretten aus seiner Jacke sobald die Schule um war. Wie gesagt, wenn er da war. Er gingen Gerüchte rum dass er in die kriminellen Underground-Boxkämpfe verwickelt war, die in Seoul zur Zeit ein heißes Thema waren. Es waren nicht bloß Jugendliche die sich für Geld zusammen schlugen, es war ein ganzes Netzwerk dass noch weit mehr tat als bloß Boxen. Sie waren unter Seoul als ,,UBM" bekannt, kurz für Underground-Boxing-Mafia. Aber keiner wusste was darüber, es waren nur ein Haufen Gerüchte. Man munkelte selbst Regierungsleute würden zu diesen Kämpfen kommen, um sich Bodyguards/Sklaven auszusuchen. Aber ob da was dran war wusste ich nicht. Wir kamen schnell an, und als ich die blühenden Bäume auf dem Schulgelände sah lächelte ich leicht. Ich beobachtete aus dem Augenwinkel wie Jeon aus dem Bus sprang, in einer zerissenen Hose und einem weißen T-Shirt. Wieder hatte er nicht die Uniform an. Ich wurde von der Menge im Bus rausgeschubst, und auch aus den anderen Bussen die vor der High School hielten strömten Schüler, ich wurde von vielen herzlich mit Umarmungen begrüßt. Ich war (wie schon gesagt) der ,,Happy Virus" der Schule und mochte es viele Leute um mich zu haben um ihre Geschichten kennenzulernen. Denn Menschen waren wie Bücher, sie waren voller Geschichten und am Wichtigsten, voll von ihrer eigenen Geschichte in der sie allein die Haupterson waren. Und Bücher waren mir das Liebste. Also machte ich mich auf den Weg zur Schule, durch den Weg der voll war mit Blütenblättern.

 Also machte ich mich auf den Weg zur Schule, durch den Weg der voll war mit Blütenblättern

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⏰ Last updated: Aug 16, 2017 ⏰

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le petit prince // vkookWhere stories live. Discover now