"Seid mir bitte nicht böse, aber ich bin echt fertig. Ich bin gestern erst aus Los Angeles zu Hause angekommen. War heute Früh joggen. Mittags musste ich dann vor einer Horde Reportern abhauen, die dann auch noch vor meinem Haus standen und dann bin ich noch hier hin geflogen. Ich kippe gleich aus den Latschen." Leise lachen die Jungs. Als der Fahrstuhl im fünften Stock hält schauen mich die Jungs fragend an. 

"Zimmer 523. Also die 5. Etage, oder?" Einstimmiges Nicken. 

"Wir haben uns nur so gewundert, weil wir normalerweise mit dem gesamten Team auf einer Etage sind." 

"Ich war ja anfangs nicht eingeplant. Wahrscheinlich ist bei euch kein Zimmer mehr frei. Ciao Jungs, ich wünsch euch noch 'nen schönen Abend und später eine gute Nacht." Sie wünschen mir ebenfalls eine gute Nacht, als sich auch schon die Türen wieder schließen. 

Irgendwie bin ich ja froh, dass ich nicht auf einem Stockwerk mit ihnen bin. Dann habe ich hoffentlich ein bisschen Ruhe vor ihnen. Fast sofort, nachdem ich mich ins Bett gelegt habe, schlafe ich ein. Der Tag war einfach sehr anstrengend und hat an meinen Kräften gezerrt.   

Der nächste Tag beginnt zu früh. Auf jeden Fall fühle ich mich sehr ausgelaugt. Noch mit halb geschlossenen Augen trotte ich in das Bad. Ein kurzer Aufschrei kommt aus meinem Mund, als aus dem Duschkopf erst nur kaltes Wasser fließt. Wach bin ich jetzt ganz sicher. 

Nach einer ausgiebigen Dusche, stelle ich mich vor den Spiegel und fange an mich fertig zu machen. Ich schminke mich. Nicht so, wie ich mich schminke, wenn ich arbeite, sondern eher dezent. Die Haare lasse ich mir in leichten Wellen über die Schultern fallen. Dann gehe ich zu meinem Koffer, um mir passende Klamotten raus zu suchen. So gut wie es geht versuche ich mich an Steves Vorgaben zu halten. (Klamotten: http://www.stylefruits.de/freizeitoutfit-casual-monday/o2345661 )

Kaum betrete ich den Speisesaal des Hotels, da bemerke ich auch schon den feixenden Louis an einem Tisch im hinteren Teil des großen Raumes. Warum wundert es mich nicht, dass man ihn hört, bevor man ihn sieht? Wie alt ist er noch gleich? 12? Wenn ich nicht wüsste, dass man sich auch ernsthaft mit ihm unterhalten kann, dann würde ich vermutlich den Kopf über ihn und sein Verhalten schütteln. Bevor ich mich an den Tisch zu ihnen setze, begebe ich mich zum Buffet und lege mir ein Brötchen, Wurst, Käse und etwas Obst auf einen Teller. 

„Lillyyyy, einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich dir!“ Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachte ich Louis.

„Lilly? Wie kommst du bitte dazu mir diesen bescheuerten Namen zu geben?“ 

„Leandra ist mir zu lang und zu kompliziert. Lilly dagegen ist kurz und einfach auszusprechen. Der Name ist nicht bescheuert!“

„Natürlich ist er das! Glaub bloß nicht, dass ich auf diesen Namen auch nur in irgendeiner Art und Weise reagiere!“ 

„Wollen wir wetten?“ Verständnislos schaue ich in die Gesichter von Niall, Liam, Zayn und Harry, die mich alle gespannt beobachten. Ich habe zwar keine Ahnung, warum ich am Morgen so spannend bin, aber wenn sie meinen. Wenige Minuten später soll ich wissen, wieso die Blicke auf mir verharren.

„Lilly.“ Zum mittlerweile bestimmt zwanzigsten Mal sagt Louis diesen Namen direkt in mein rechtes Ohr. „Lilly.“ Einfach in Ruhe das Brötchen weiter schmieren. „Lilly.“ Auf die eine Hälfte lege ich die zwei verschiedenen Sorten Käse, die ich mir ausgesucht habe – „Lilly.“ – auf die andere Hälfte lege ich die Schinkenwurst. „Lilly.“ Ein Biss nach dem anderen schlucke ich seelenruhig runter und trinke hin und wieder einen Schluck Kaffee. „Lilly.“ Man hat der Geduld. Als ich mit dem Brötchen fertig bin, schnappe ich mir eine Weintraube nach der anderen und mache mich auch über meine Mandarinen her. „Lilly.“ Weiter trinke ich meinen Kaffee. 

„Harry, wann willst du denn los?“, unterbreche ich Louis. 

„Ist nach dem Frühstück okay?“ Ich nicke nur. 

„Lilly.“

„Kann ich so angezogen bleiben oder ist das nicht passend?“ 

„Ist in Ordnung.“ Wie nett. 

„Lilly.“ Ich hätte auch gerne so ein Durchhaltevermögen wie Louis. Kann bestimmt in so manchen Situationen nicht schaden. „Lilly.“ Gibt er denn nie auf? „Lilly.“ So jetzt reicht es. „Lilly.“ 

„LULU!“ 

Verwirrt guckt er mich an. Zum ersten Mal am heutigen Tag herrscht Stille an unserem Tisch. Aber diese Stille hält nicht lange an, denn die restlichen vier Jungs brechen in schallendes Gelächter aus. 

„Hast du mich gerade Lulu genannt“, fragt Louis mich irritiert. 

„Ja habe ich Lulu.“ Er verzieht das Gesicht. 

„Hör auf damit, ich hasse diesen Namen, so nennen mich meine kleinen Schwestern.“ 

„DU hörst doch auch nicht auf mit ‚Lilly‘.“  

„Ich nenne dich nicht mehr Lilly und du mich nicht mehr Lulu, abgemacht?“ Er streckt mir die Hand hin und ich schlage ein. Hätten wir das auch geklärt. 

„Aber ich brauche einen Spitznamen. Dein Name ist zu lang und wirklich zu kompliziert.“ 

„Nenn mich doch einfach Andy.“ 

„Der ist gut, warum bin ich da nicht früher drauf gekommen?“ 

Die Anderen hatten sich mittlerweile wieder eingekriegt. Fragend sieht Harry mich an: 

„Wollen wir dann los?“ 

„Klar, auf geht’s!“ Ich habe zwar keine Ahnung wo es hin gehen soll, aber ich denke ich lasse mich einfach mal überraschen. Ich kann mir zwar denken, dass wir irgendwo hingehen werden, wo viele Menschen sind, weil wir ja gesehen werden sollen, aber mehr auch nicht. Der Tag dürfte interessant werden.

Coincidence changes my life (Harry Styles x OC)Where stories live. Discover now