Kapitel 2

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Um sechs Uhr werde ich durch das Klingeln meines Weckers geweckt. In drei Stunden ist die Besprechung für den Flug nach Los Angeles angesetzt. Bis dahin muss ich mich duschen, alle in meiner Uniform freiliegenden Körperteile rasieren und anderweitig pflegen, mich schminken, meine Haare zu einer Hochsteckfrisur formen, mich anziehen, meine Sachen einpacken, frühstücken und auschecken. 

Als ich alles erledigt habe, mache ich mich auf den Weg zum Flughafen, der natürlich nur einige hundert Meter entfernt ist. Ich begebe mich direkt in das mir bekannte Büro meiner Fluggesellschaft, wo sich schon ein paar Flugbegleiter tummeln. Ich begrüße meine Kollegen und unterhalte mich mit zwei Kollegen, bis unsere Chefin erscheint.

Das Flugzeug, mit dem wir heute fliegen, hat zwei Klassen: die Economy – Class und die Business – Class. Deswegen werden wir von Susanne in zwei Gruppen aufgeteilt. 

Dieses Mal trifft mich die Business – Class. Für die Passagiere ist diese Klasse der reinste Luxus. Für uns Flugbegleiter die Hölle, was wir natürlich nach außen nicht zeigen. Die Anzahl der Passagiere innerhalb der Klasse wird immer gering gehalten, dafür sind diese aber fast immer ziemlich anstrengend. Man muss nahezu alles machen, was die Passagiere wollen. 

In der Economy – Class hat man es mit sehr vielen Passagieren zu tun, allerdings verlangen diese meistens nicht so viel. Dieser Flug verspricht stressig zu werden. 1. Klasse hieß: leg dem Passagier den Himmel zu Füßen, denn sie zahlen gut!

Nachdem alle Passagiere ihre Plätze eingenommen haben, begebe ich mich in die Bordküche und bereite ein Tablett mit Champagner vor. Das ist die Begrüßung für die Passagiere der ersten Klasse. Ich betrete den abgetrennten Kabinenabschnitt und fange an die einzelnen Gläser zu verteilen. Am Ende des Kabinenabschnitts sitzt eine Gruppe von jungen Männern mit zwei weiteren älteren Erwachsenen. Auch an diese Passagiere verteile ich Gläser und begrüße sie freundlich. 

Die Personen sind mir bekannt. Es handelt sich bei den jungen Männern um die Mitglieder der Band One Direction. Von der Band wurde uns in der Besprechung berichtet, wir sollten uns nämlich ganz besonders um diese kümmern, damit sie uns in der Zukunft als Kunden erhalten bleiben.  

Viele würden sich an meiner Stelle freuen und viele würden jetzt mit mir tauschen wollen. Ich hingegen weiß nicht was ich denken soll. Eine Kollegin ist schon einmal mit ihnen geflogen. Sie hat erzählt, dass es sehr anstrengend war. Ich kann nichts Genaueres sagen, da ich das Vergnügen noch nie hatte. Ich weiß nur, dass ich innerlich durchdrehen werde, wenn sie mich elf Stunden lang nerven werden. Generell habe ich nichts gegen sie. Und selbst wenn sie mir auf die Nerven gehen werden, hat das nicht unmittelbar etwas mit diesen Personen zu tun. Im Grunde kann jeder Passagier einem den letzten Nerv rauben. Man darf gespannt sein.

Wie bei jedem Flug führen meine Kollegen und ich die Sicherheitsbelehrung durch. Wir wissen, dass die meisten Passagiere uns nicht zu hören, dennoch ist es unsere Pflicht diese Prozedur durch zu führen. Wir kontrollieren noch, ob alle angeschnallt sind, bevor wir uns selbst auf unsere Plätze begeben und uns für den Start vorbereiten. 

Als wir in der Luft sind beginnt dann unsere Arbeit erst richtig. Zunächst wird das Mittagessen serviert. In der ersten Klasse wird dafür eine Menükarte ausgeteilt, aus der die Passagiere wählen können. Ziemlich schnell haben sich alle entschieden, bis auf die vorhin erwähnte Gruppe von One Direction.

Sie drücken auf den Rufknopf für eine Stewardess und da ich gerade für sie zuständig bin, gehe ich zu ihnen und erkundige mich nach ihrem Problem. 

"Kann ich Ihnen helfen? Gibt es ein Problem mit unserer Menü - Auswahl?" Ein blonder, sehr jung aussehender ergreift das Wort. 

"Haben Sie noch etwas Anderes im Angebot? Ich finde hier drin nichts auf das ich Hunger habe."

Coincidence changes my life (Harry Styles x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt