#5 - Zukunftspläne und nächtliche Nachrichten

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Ich hob das Gesicht aus den Händen und blickte ihn an.

„So sch... unschön es auch für dich klingt und so leid es mir tut, aber ich verlange von dir, dass du das Studium durchziehst, wenn du bei Tanz nicht genommen wirst."

Ich schluckte. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte.

Papa strich mir über die Wange und verzog den Mund.

„Es tut mir so weh, dich so leiden zu sehen, Sammy. Ich wünsche dir nichts mehr, als dass du tanzen kannst, bist du umfällst!"

Ich grinste.

„Wirklich. Aber bitte mach das Studium erst einmal, okay?"

Er sah mich aus seinen braunen Augen an.

„Okay", versprach ich ihm seufzend. „Okay."

~~~

Ein paar Stunden später lag ich wach in meinem Bett. Papa hatte mir vorhin noch schnell über seine Firma ein Flugticket nach Hause gebucht. Caro hatte Recht, ich hatte keinen Grund mehr,, hier zu sein. Und ich musste meinen blöden Stundenplan für die Uni bald erstellen. Das machte sich ja leider nicht alleine im Studium. Naja.

Also flog ich morgen früh nach Hause.

Ich drehte mich auf die Seite und griff nach meinem Handy auf dem Nachttisch.

Harry hatte bisher noch kein Lebzeichen von sich gegeben. Aber das machte nichts, er war erst seit ein paar Stunden gelandet und Paul hatte ihn bestimmt gleich beschlagnahmt.

Ich verzog das Gesicht. Uuhh, ich wollte ja jetzt nicht in Harrys Haut stecken...

Ich grübelte noch ein wenig, ob ich ihm schreiben sollte oder nicht, und entschied mich dann aber für nein. Ich wollte nicht aufdringlich sein. Oder wie ein Kontrollfreak rüberkommen. So war ich nämlich nicht.

Also ließ ich es und fiel stattdessen in einen unruhigen Schlaf.

~~~

Mitten in der Nacht wachte ich plötzlich schweißgebadet auf und saß senkrecht.

Mit weit aufgerissenen Augen und in Falten gelegter Stirn ließ ich meinen Blick unruhig durch das dunkle Zimmer huschen. Ich versuchte krampfhaft, mich an meinen Traum zu erinnern, aber es klappte einfach nicht.

Ich wusste nur noch, dass Harry und Leo irgendwelche Sachen gemacht hatten.

Und das Jana wie eine Irre gelacht hatte.

Und dass ich wie am Spieß geschrien hatte.

Verwirrt fuhr ich mir mit beiden Händen von der Stirn bis in den Nacken über meine Haare, um sie einigermaßen zu bändigen.

Irgendwie wallte jetzt eine Welle der Enttäuschung in mir auf, weil Harry sich nicht bei mir gemeldet hatte.

Naja, so wichtig war ich dann anscheinend doch nicht, dass man sein Handy für zwanzig Sekunden in die Hand nahm und mir schrieb.

Das war zu viel verlangt.

Aber irgendwie war ich es gewohnt, immer wieder abgeschoben zu werden.

Ich biss mir von innen auf die Wangen. Shit, wieso mussten mir immer die Tränen in die Augen steigen? Harry hatte aus mir eine Emotionsbombe vom Feinsten gemacht. Ich konnte von einem Ende der Emotionsskala zum anderen Ende mühelos innerhalb weniger Sekunden hüpfen.

Es machte mir schon selber Angst.

Ich griff nach meinem Handy auf meinem Nachttisch, um nachzuschauen, wie viel Uhr es war.

3.48 Uhr.

Da konnte ich ja wenigstens noch ein paar Stunden schlafen, stellte ich fest und wollte mein Handy schon wieder zurücklegen, als ich erst registrierte, dass ich ein paar Nachrichten gekriegt hatte.

Ich fuhr mit dem Finger über das Display und öffnete die App.

‚Hey Baby Ich bin seit ein paar Stunden jetzt endlich gelandet. Ich saß vorhin am Flughafen fest, weil zu viele Fans den belagert haben, weil Louis, Zayn und Paul fast zeitgleich mit mir in London ankamen -.- Ich bin so gejetlagged, das kannst du dir nicht vorstellen. Ich fall jetzt gleich tot um oder so. Naja... ich hoffe, du hast noch einen schönen Tag verbracht, ich vermisse dich so sehr :*'

Ein Lächeln huschte jetzt auf mein Gesicht und meine Augen fingen an zu strahlen.

Ich scrollte weiter.

‚Saaaaam wieso antwortest du mir nicht?? :'( '

‚Babyyyyyy T_T'

Oh Gott, diesen Smiley kannte ich von Caro. Ich konnte ihn nicht ausstehen, aber ich musste über die Tatsache lachen, dass Harry ihn benutzte.

‚Ooops, jetzt fällt mir erst ein, dass du ja gerade schläfst. Hab das noch nie so hingekriegt mit den Zeitzonen. Normalerweise sagt Liam einem immer, wie spät es wo ist, aber Liam ist...weiß ich nicht wo. Und Louis trau ich nicht, der mir hier gerade am Frühstückstisch gegenübersitzt. Wie auch immer, ich hoffe, du träumst schön von mir und vermisst mich genauso, wie ich dich vermisse! Meld dich, wenn du wach bist, okay? ♡♡♡ '

Sorry, Harry, ich konnte gerade nicht antworten. Ich schmolz gerade dahin.

Das einzig Positive an einer Fernbeziehung? Die süßen Nachrichten, die man von seinem Schatz bekam. Vorausgesetzt man bekam welche, aber das sah man ja hier bestens, dass ich die kriegen würde. Und Harry würde sie von mir natürlich auch zurückkriegen.

Lächelnd legte ich mein Handy zurück auf den Nachttisch und kuschelte mich wieder in mein Kissen.

Er würde aber warten müssen.

„Willst du gelten, mach dich selten!", ertönte natürlich sofort Caros Spruch in meinem Kopf. Das war ihr Standardspruch. Bloß nicht zu aufdringlich und immer abrufbar sein, sonst wurde man uninteressant.

Das war wirklich so.

Das klappte bei jedem Kerl, ungelogen bei jedem.

Tja, und jetzt bist du dran, Harry, dachte ich grinsend, kurz bevor ich einschlief.

*

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~~~~ Anmerkung: Für alle, die nicht wissen, was Anglistik ist:

Ein Anglistikstudium befasst sich mit der englischen Sprache, der Kultur von Großbritannien, Irland, etc. und der englischsprachigen Literatur. Danach kann man also Dolmetscher werden zum Beispiel, oder Auslandskorrespondent und so weiter. Also alles, was mit Englisch eben zu tun hat. ;)

Für Sam ist dieses Studium besonders einfach, da sie ja dreisprachig aufgewachsen ist, wie in Heartbeat in Kapitel 23 schon kurz erklärt wurde (deutsch, englisch, italienisch). ~~~~

HeartthrobOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz