E i n u n d d r e i ß i g 》 Überraschung

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Der weiche Stoff eines Tuches legte sich vor meine Augen. Dardans heißer Atem prallte gegen meinen Nacken, als er mir das Tuch umlegte. Ein Schauer durchlief mich und ich bekam Gänsehaut.

»Du weißt schon, dass das total kitschig ist?«, fragte ich, konnte mir aber ein Grinsen nicht verkneifen. Sanft drehte er mich zu sich um. Leider konnte ich ihn nicht sehen, dafür aber seinen Atem spüren.

»Ich weiß, aber so ist es viel spannender«, flüsterte er. Das Grinsen hörte ich deutlich aus seiner Stimme hinaus.

»Du entpuppst dich aber nicht als Christan Grey oder?«, fragte ich nach. Sein melodisches Lachen erklang. »Nein. Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.« Ein sanftes Lächeln legte sich beim Klang seines Lachens auf meine Lippen.

»Du enttäuscht mich nie«, hörte ich mich leise sagen. Ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss. »Das will ich hoffen.« Langsam drehte Dardan mich wieder um und legte seine Hände sanft an meinen Schultern. Er führte mich aus dem Bungalow. Wir kamen bei den Stufen an. Gerade als ich fragen wollte, wo die erste Stufe ist, hob er mich hoch. Seine Hände legten sich an meine Hüfte. Es fühlte sich fast so an, als würden sie dort hingehören. Ein wohliges und sicheres Gefühl überkam mich. Unten stellte er mich behutsam wieder auf die Füße.

»Danke«, hauchte ich leise.

»Nichts zu danken«, flüsterte und dirigierte mich sanft weiter. Dort wo seine Hände lagen, brannte meine Haut, als wie würde dort Feuer entstehen. Das wohlige Kribbeln in meinem Magen verstärkte sich. Wir liefen allerdings nicht zum Wagen, was mich stutzig machte. Stattdessen spürte ich, wie der feine Kies durch meine dünnen Solen drückte. Dardan lenkte mich nach links, was hieß, dass wir zur Hauptstraße des Campingplatzes liefen. Dies verwirrte mich noch mehr. Da kam doch nur der Strand und mehr nicht. Meine Haut schien immer mehr unter seinen Berührungen zu brennen und mein Herz schlug wild gegen meine Brust, als wollte es jeden Moment aus meinem Brustkorb springen. Er machte mich nervös und ich spürte, wie meine Hände zu schwitzen begannen. Der Schotterweg kam mir länger als sonst vor. Dann spürte ich, wie wir die Hauptstraße betraten und wir dem Hügel immer näher kamen, da es langsam bergab ging. Den Weg kannte ich so gut wie auswendig, weswegen es mir keine Schwierigkeiten bot. Dardan lief weiter hinter mir und ich konnte mir nur denken, wie die Leute schauen mussten.

»Siehst du, Schatz? Wieso machst du sowas nicht? Er ist romantisch zu ihr. Ein perfekter Ehemann. Du überrascht mich nie mit irgendwas«, hörte ich eine Frau sagen. Mein Herz machte einen Satz. War das, was Dardan vorhatte wirklich romantisch oder war es einfach nur eine kleine Überraschung nebenbei? Plötzlich wurde mir ganz heiß und ich geriet kurz ins Straucheln.

»Ich werde es mir merken«, hörte ich den Mann murmeln. Währenddessen packte mich Dardan wieder an der Hüfte und hielt mich fest. Sein Griff war sanft aber dennoch fest und bestimmt. »Geht's?« Ich brachte nur ein Nicken zustande. Immer noch leicht geflasht. Konnte es sein, dass mich die Überraschung wirklich umhauen würde und vielleicht wirklich romantisch war? Nervosität machte sich in meinem Magen breit.

»Okay gut«, hauchte er und dann liefen wir weiter. Je weiter wir liefen, desto stärker wurde die Nervosität. Mein Herz schlug immer schneller. Langsam hörte ich das Meeresrauschen und ein paar Hundepfoten, die über den Boden tappten. Frühaufsteher hörte ich ebenfalls, die joggten nämlich an uns vorbei. Wie diese Leute es schafften, selbst im Urlaub so früh aufzustehen war mir ein Rätsel. Wenn ich im Urlaub bin, bin ich im Urlaub. Da kann es einmal nicht so hektisch sein. Entspannt und ruhig. Nach einer Weile spürte ich, wie Dardan langsamer wurde und er mich geschickt um die Schranke lenkte. Die letzten Schritte kannte ich auch blind und lief einfach weiter, ohne große Hilfe von ihm. Als mir der Geruch des Meeres in die Nase stieg und ich die größeren Steine unter meiner Sole spürte, blieb ich stehen.

»Warte kurz hier«, hauchte er und nahm seine Hände nun ganz von meinen Schultern. Ich nickte und hörte, wie er rechts an mir vorbeilief. Schnell überlegte ich, was sich rechts von mir befand und erstarrte. Rechts von mir befand sich nur die Animation. Das hieß, die Animation mit dem Boot. Also Banane fahren und auf den Reifen sitzen. Und das mit dem Gleitschirm, wo du vom Boot gezogen wird und sozusagen fliegst. Fliegen... Mein Herz machte einen Satz und so langsam wurde mir bewusst, was er für mich geplant hatte. Die Sache war allerdings die, dass die jetzt noch nicht offen hatten. Doch als ich die Stimme des Mannes hörte, runzelte ich die Stirn. Zu oft hatte er mir gesagt, dass er niemals um 8:00 Uhr anfängt, weil da die meisten Gäste noch schlafen. Gerade hatte ich meinen Gedanken zu Ende gedacht, da hörte ich auch schon, wie Schritte auf mich zukamen. Jemand legte seine Hände wieder sanft auf meine Schultern. Ich musste nicht hinsehen, um zu wissen, wer es war. Sanft führte mich Dardan in die Richtung, in die er gerade gegangen sein musste. Mein Herz schlug immer wilder in meiner Brust und mir wurde heiß. Nach ein paar Schritten kamen wir zum Stillstand.

»Bereit?«, flüsterte Dardan mir leise ins Ohr und ich könnte schwören, dass seine Lippen mein Ohrläppchen gestreift hatten. Ein wohliger Schauer durchjagte mich und ich nickte knappt. Seine Hände lösten sich von meinen Schultern. Sein Atem prallte heiß in meinen Nacken, als er die Schleife des Tuches öffnete. Sanft viel das Tuch von meinen Augen, genau in meine Hände. Doch für den weichen Stoff besaß ich wenig Aufmerksamkeit, als ich das Boot und den Schirm dazu erkannte. Unwillkürlich legte sich ein Strahlen auf meine Lippen und ich drehte mich zu Dardan um.

»Hast du das organisiert?«, fragte ich dummerweise. Auf seinen Lippen erschien ein sanftes und warmes Lächeln, welches Schmetterlinge in meinem Bauch fliegen ließ. »Ja... ich weiß, es ist nicht das Gleiche, was du dir wünscht. Doch ich habe heute noch viel mehr vor mit dir. Ich dachte, in der noch etwas aufgehenden Sonne ist es besser, als wenn alle hier am Strand sind. Damir hat mir dabei geholfen, sie zu fragen. Er kann echt überzeugend sein.«

»Nicht das Gleiche? Es ist viel besser! Dankeschön, auch wenn ich dieses Wort nicht sagen darf.« Strahlend schlang ich meine Arme um ihn. Lachend erwiderte er dies.

»Dank mir noch nicht, der Tag ist noch nicht vorbei«, hauchte er. Und gütiger Himmel, ich wollte nicht, dass dieser Tag endet.

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Das Rätsel der Liebe ✔ Alte VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt