D r e i z e h n 》 Zu viel Kruškovac

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Der Bass der Musik strömte durch meinen Körper und es fühlte sich an, als würde mein Herz im Tackt schlagen

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Der Bass der Musik strömte durch meinen Körper und es fühlte sich an, als würde mein Herz im Tackt schlagen. Die Menschen um mich herum lachten und feierten. Betranken sich und hatten Spaß. Der Wind fegte über das Land, doch das störte uns wenig. Mit einem Ohr lauschte ich der Musik und mit dem anderen dem Meeresrauschen. Damir stand bei mir, auch wenn ich seine sehnsüchtigen Blicke nach ihr nicht mehr übersehen konnte. Unruhig stand er neben mir. Starrte sie an und schien sich daran zu hindern, zu ihr zu gehen. Seufzend stieß ich die Luft aus. Wollte nicht, dass er sich so quälte.

»Geh schon zu ihr.«, sagte ich und sah ihn an. Sein Blick huschte zu mir.

»Wirklich? Ich kann dich nicht allein lassen.«, sagte er und blickte sich in der Menge um. Viele junge Männer waren hier. Leider ohne Begleitung. Mal wieder sah ich Fürsorge in seinen Augen aufblitzen. Doch auch er sollte nicht zu kurz kommen.

»Doch kannst du. Ich bin alt genug.«, sagte ich bestimmt und sah ihm in die Augen. Ich ließ bei meinen Worten keinen Widerspruch und machte das durch meinen ernsten Blick noch deutlicher.

»Aber, wenn was ist, rufst du mich sofort. Egal, was wir gerade machen.«, sagte er.

»Ja ja. So genau will ich das nicht wissen und jetzt geh schon.«, sagte ich und schubste ihn in ihre Richtung. Er lachte rau und verschwand dann. Lächelnd sah ich ihm hinterher, dann lief ich auf die Strandbar zu. Der Wind wehte mir den Geruch des Meeres in die Nase und ich schloss die Augen. Inhalierte den Duft, als könnte ihn mir jemand jeden Moment wegnehmen. So lange war ich nicht mehr hier gewesen und stellte fest, dass ich nicht mehr fort wollte. Hier fühlte ich mich wohl. Von allen Lasten befreit. Doch leider sollte ich erstmal die näschten 2 Semester hinter mich bringen. Dann könnte man darüber nachdenken. Meine Fantasie verschwand allerdings, als mir bewusst wurde, dass ich an Dardan gebunden war. Frustriert stapfte ich zur Bar. Versuchte den Gedanken an ihn wieder zu verdrängen. Für wen hielt er sich eigentlich mir alles verbieten zu wollen?! Wütend legte ich die letzten Schritte zurück und wank Josh zu mir. Er lächelte mich an.

»Hey Süße. Lange nicht mehr gesehen. Drago mi je da si se opet izgubio.( Schön, dass du dich mal wieder hier her verirrt hast. )«, sagte er und lächelte mich an. Ich erwiderte sein Strahlelächeln. Josh war ein Sunnyboy. Blonde Haare, mit wilden ungezähmten Locken und er besaß blauen Augen, die so tief wie der Ozean waren. Keiner konnte sein Lächel nicht erwidern. Er machte immer gute Stimmung.

»Ja, finde ich.«, sagte ich und lächelte automatisch. Er grinste.

»Ehering?«, fragte er plötzlich und deute auf meinem Ring. Er war noch dabei meine Sprache zu lernen. Aber seinen kroatischen Akzent würde er wohl nicht verlieren.

»Äh ja.«, stammelte ich und kam mir so vor, als würde der Ring brennen. Da war mein Hindernis. Was mich daran hinderte frei zu sein, doch dennoch musste ich dazu stehen. Josh musterte mich misstrauisch. Er wusste, dass ich keine Hausfrau war. Ich wollte hinaus in die weite Welt. Hatte einen Sturkopf. Konnte nie lange im Haus bleiben. Bewies gerne mein Können auf dem Meer und ließ mir nichts sagen. Hatte meinen eigenen Kopf. Waschen und Kochen gehörte eigentlich nicht wirklich zu meinen Stärken, doch ich versuchte mein Bestes.

»Tko je sretnik? (Wer ist der Glückliche?)«, fragte er.

»Dardan Ymeri.«, sagte ich leise und spürte wie der Ring an meinem Finger plötzlich Tonnen wog. Als wie wollte er mich daran erinnern, es mit Stolz und Ehre zu sagen. Doch dafür war ich nicht bereit. Er hatte mich aus meinem alten Leben fort gerissen und das was er mir bis jetzt von sich gezeigt hatte, löste in mir alles aus, nur nicht Wohlbefinden. Manchmal kam ich mir so vor, als hätte ich einen schweren Fehler gemacht. Fühlte mich gefangen.

»Was ist passiert?«, fragte Josh und musterte mich. Stumm schüttelte ich den Kopf.

»Gib mir bitte einfach einen Kruškovac.«, sagte ich schnell. Kurz darauf stand der süße Alkohol vor meiner Nase und kippte den Inhalt in einem Zug herunter. Der süße Geschmack lag auf meiner Zunge. Jede Frau hier trank nur diesen Schnaps. Niemals rührte ich den Slivo an. Er roch schon allein so stark, wenn er serviert wurde. Doch nun waren wir wieder an dem Punkt, an dem ich nicht mehr aufhören konnte. Der Geschmack löste eine Sucht danach aus. Josh hielt mir schon den näschten hin und verstand, das ich das jetzt brauchte. Um die Sorgen zu vergessen. Auch wenn ich morgen oder heute noch Ärger bekommen würde, jetzt wollte ich leben. Atmen. Frei sein. Mit dem sechstenSchnaps in der Hand lief ich kurz darauf auf das Meer zu. Ich spürte wie mir das Blut in den Ohren rauschte und mir langsam alles egal wurde. Doch wie gesagt, wir leben nur einmal und sollten alles auskosten.

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Ich lag auf dem feinen Kies. Starrte in den Sternenhimmel und genoss das Wasser, welches um meine Füße tänzelte. Eine kühlte Briese fegte über mich hinweg, doch das störte mich nicht. Ich genoss die Ruhe und sog den Geruch von Meer in mir auf. Wollte mich nicht mehr fort bewegen. War zu faul. Immer wieder drohten meine Augen zu zufallen.

»Mika.«, sagte mein bester Freund und kniete sich zu mir. Mein Blick glitt zu ihm. Eine schwarze Haarsträhne fiel mir ins Gesicht. Besorgnis zeichnete sich auf seinen Zügen auf.

»Heeey Damir.«, sagte ich mit einem breiten Grinsen. Vielleicht hatte ich doch zu tief ins Glas geschaut.

»Wie viel hast du getrunken? Josh wollte es mir nicht sagen.«, sagte er und musterte mich.

»Bei zehn habe ich aufgehört zu zäählen.«, lallte ich und lachte.

»Mika, Dardan bringt dich so was von um. Was hast du dir dabei gedacht?«, fragte er und eine Sorgenfalte bildete sich zwischen seinen Brauen.

»Ich wollte einfach frei sein. Weg von diesem Gefängnis. Weg von den Sorgen. Wollte alles vergessen. Der Ring hat so sehr an meinem Finger gebrannt, Damir. Ich habe es einfach nicht ausgehalten. Er denkt nur an sich! Denkt nur daran, was mein Vater sagen könnte. Verbietete mir alles! Ich werde kein Leben mehr haben, Damir. Vielleicht ist es das letzte Mal, dass wir uns sehen. Verstehst du? Ich bin an ihn gebunden. Für immer.«, sagte ich und spürte wie Tränen in meinen Augen brannten. Schnell blinzelte ich sie weg. Hinter ihm erkannte ich einen Schatten und dann eine Person. Den Drachen, der mich wahrscheinlich in den Turm sperren würde, nach meiner reifen Leistung. Damir trat zur Seite. Dardan kniete sich zu mir. Ich blickte in seine braunen Augen. Suchte nach Wut. Doch stattdessen fand ich Verständnis. Sanft hob er mich hoch.

»Schlaf, Mika. Wir reden morgen ganz in Ruhe darüber.«, hauchte er und strich mir die Strähen aus dem Gesicht. Sanft trocknete er meine Füße und zog mir meine Schuhe über. Ich blickte ihn nur an.

»Komm schon. Schrei mich an. Mach das, was du sonst auch tust. Verbiete mir, noch einmal das Haus zu verlassen!«, fauchte ich gereizt. Er sollte nicht süß sein.

»Ruh dich aus und schlaf deinen Rausch aus. Wir besprechen das morgen. In aller Ruhe.«, sagte er sanft und trug mich den Strand entlang. Alle starrten uns an. Ich starrte den jungen Mann an. Wollte, dass er aufhörte so süß und verständnisvoll zu sein. Doch er sah mich nur fürsorglich aus diesen braunen Teddyaugen an. Dann schlossen sich meine Augen und ich sank in einen friedlichen Schlaf.

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LG xHopefulbarruecox

Das Rätsel der Liebe ✔ Alte VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt