Fenris x Hawke(Weiblich,Schurkin)

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Es ist Nacht und in den Schatten der Unterstadt wimmelt es mal wieder voller Banditen und Möchte-gern-Dieben, die sich an den Unaufmerksamen der Stadt bedienen. In den engen Gassen und leeren Straßen konnte man nur all zu gut ihr Geflüster hören. Fenris konnte trotz der Jahre die er nun schon hier lebte sich daran nicht gewöhnen. Er war grade auf dem Weg zum Gehängten Mann. Varric hatte um eine Runde Sündenfall gebeten und das konnte er sich nicht nehmen lassen. Er bog um die Ecke und steuerte auf das Lokal zu. Kurz bevor er die Tür öffnen konnte, kam jemand heraus gerannt und rempelte ihn an. „Verzeihung!" Eine ihn nur all zu bekannte Stimme. Hawke. Er hatte sie seit Tagen nicht gesehen, dabei wollte er noch mit ihr über das Geschehene sprechen. Er machte kehrt und lief ihr hinterher. Die Runde Sündenfall und Varric konnten warten, er hatte da was zu klären, so unangenehm es ihm auch war.
Einige Ecken und Gassen weiter hatte er sie eingeholt und packt sie am Handgelenk. Mit schneller Bewegung hatte sie dieses schon wieder befreit und sich umgedreht, bereit den Angreifer zu bekämpfen. Doch als sie sah das es Fenris war der sie verfolgt hatte, verhärteten sich ihre Gesichtszüge.
„Was willst du?" Erst jetzt sah Fenris das Hawkes Augen ganz rot waren. Ihre Stimme klang nicht so hart wie immer und sie hatte ein ganz geschwollenes Gesicht. Tränen liefen ihr noch immer die Wangen herunter und das Schluchzen zwischen durch erbebte ihren ganzen Körper. Ein starker Alkoholgeruch stieg ihm in die Nase und nun war ihm auch klar wieso sie ihn erst nicht bemerkt hatte.
Da stand sie also, die Frau die sein ganzen Leben auf den Kopf drehte. Sie und er waren immer anderer Ansicht und stritten sich oft. Sie war der Meinung alle Magier sollten frei sein, man solle sie nicht einsperren. In seinen Augen absoluter Bullshit. Er hatte gesehen was Freiheit bei Magiern anrichtet und das brauchte die Welt nun wirklich nicht. Egal was Hawke entschied, danach konnten die beiden sich stundenlang streiten.
Und doch hatte er Gefühle für sie entwickelt. Sie war die erste die ihm wirklich freiwillig helfen wollte, aus freien Stücken mit ihm Seite an Seite gegen Sklavenhänder kämpfte, die ihm zuhörte und anscheinend auch verstand, die ihm versprach das er nicht zurück unter die Fänge von Danarius musste und wenn doch nur über ihre Leiche. Er glaubte ihr all das und noch so viele andere Dinge die sie gesagt hatte. Sie war seine erste richtige Freundin.
„Was ist los?" Er näherte sich ihr, doch sie wich zurück. „Das geht dich gar nichts an Verräter!" Sie drehte sich um und lief weiter. Er brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen und lief ihr dann hinterher. „Deswegen wollte ich auch noch mit dir reden. Jetzt warte doch mal. Lass uns doch reden. Hawke! Was ist denn los mit dir? Rede doch mit mir. Hast du nicht mal selbst gesagt das Freunde dafür da wären? Um über das zu reden was einen beschäftigt? Hawke? Hörst du mir überhaupt zu? Hawke?" Er hatte den ganzen restlich Weg bis zu ihrer Haustür auf sie eingeredet, doch erst dort drehte sie sich um. „Freunde? Du bist mir ja ein ganz feiner Freund! Ich stehe dir zur Seite, egal was ist und dir wird eine Gelegenheit geboten mich zu hintergehen und du tust es!" Sie zieht ihren Doch aus der Schneide und hält ihm ihn hin. „Weißt du wie sich das anfühlt? Wie ein Dolch im Rücken! Wieso hast du das nicht einfach gemacht. Hier nimm. Tue es doch noch mal, nur diesmal wirklich. Na los! Mieser Verräter!" Noch mehr Tränen fliesen über ihre Wangen und sie stößt die Tür zu ihrem Haus auf. Er folgt ihr hinein und schließt die Tür hinter sich. „Was ist los Hawke? Du bist doch sonst nicht so."Verdammt Fenris! Verschwinde! Ich will dich nie mehr sehen!"Erst wenn du mir sagst was mit dir los ist!"Bethany ist TOT!" Stille. Die Zeit schien auf einmal Still zu stehen. Man hörte nichts außer Hawkes Schluchzen. Er wusste nicht was er darauf antworten sollte. „Wie?" Ist nicht mal aufgefallen das sie nicht mehr da ist oder? War ja nur eine weitere dumme Magierin von der die Welt erlöst wurde oder? Verdammt! Sie ist in meinen Armen in den Tiefen Wegen gestorben. ICH musste ihr den Gnadenstoß geben! Meiner eigenen Schwester!" „Hawke, ich...." „Aber was interessiert dich das schon. Für dich war sie ja nur eine weitere schwache Magierin die man hätte wegsperren sollen. Aber weißt du was? Sie war nicht schwach. Sie war verdammt stark. Jede Nacht haben sie Albträume heimgesucht, Dämon haben ihr hinterher gejagt und wollte sie für sich Gewinnen. Und das waren nicht nur Träume, Fenris! Sie ist jede Nacht durchs Nichts gerannt und hat nie ein Angebot der verdammten Dämonen angenommen." Sie lief um her und mit jedem weitem Wort staute sich noch mehr Wut in ihr auf. Derjenige der hier schwach ist bist du. Begegnest ein einziges Mal einem Dämonen und hörst sein Angebot, schon drehst du MIR, die die dich immer unterstützt hat, den Rücken zu. Du mit deinem ewigen Gejammer über die schwachen Magier! Du bist doch nicht besser als die. Nein sogar schlechter! Weißt du wie lange die den Angeboten widerstehen, bis sie zu dem werden was wir alle verabscheuen? Und du? Das aller erste Angebot welches du zu hören bekommst, obwohl du immer alle als schwach deklarierst!" „Hawke, ich habe nie.."Aber ja bei dir ist das natürlich was anderes. Ich kann es nicht mehr hören. Diesen blinden Hass auf alle Magier! Die Welt wäre so ein schlechter Ort wenn alle immer so denken würde wie du!" „Jetzt warte doch mal, ich..." Sie löste die Laschen an ihrer Armschiene, diese fiel zu Boden. Mit einem Ruck am Ärmel fiel dieser hinterher. „Diese Narbe ist von einem Elfen-Banditen, der mich als ich ein Kind war angegriffen und das Geld fürs Brot geklaut hat." Ihr Finger wanderte weiter. „Diese Narbe stammt von einem Elfen im Gesindeviertel einer anderen Stadt. Er hatte mich wegen meiner Rüstung für einen der Stadtwache gehalten und auf mich eingestochen!" So ging es weiter von Narbe zu Narbe zu Narbe, Vom einem Arm, zum anderen, zu den Beinen und schließlich zum Bauch. Alles Narben von Elfen, Zwergen und Menschen die sie nie mehr los wird. So stand sie also da. Ihr Rüstung auf dem Boden verteilt, nur noch in Unterkleidern. „Ich habe genug miterleben müssen um so vieles zu hassen, doch eine ganze Rasse dafür in einen Topf zu stecken, dafür bin ich mir zu schade. Was hast du mit all diesen Elfen zu tun? Was hat Merrill mit all diesen Elfen zu tun? Was hat Varric mit all diesen Zwergen zu tun? Was haben Avealine, Isabella, Sebastian, Anders, Carver, Bethany und alle anderen mit den ganzen Menschen zu tun? NICHTS! Also was haben Bethany, Anders, Merrill und all die anderen Magier mit Danarius und all den anderen die dich verletzt haben zu tun? NICHTS! Sie sind nicht alle gleich! Auch wenn es für sich einfacher ist das zu glauben!" Mit einem erschöpftem Seufzen lässt sie sich auf die Steinbank an der Wand nieder. Es folgte Stille. Sie hatte wohl alles gesagt, was sie zu sagen hatte und nun war er an der Reihe. Er setzte sich neben sie auf die Bank, bedacht ihr genug Platz zu lassen und begann. „Das mit Bethany tut mir unheimlich Leid Hawke und wenn ich wüsste was ich sagen könnte um den Schmerz zu linder, würde ich es tun. Aber da gibt es nichts. Sie war nicht schwach, da hast du Recht. Sie war die erste Magierin, die mich an meinem Bild der Magier hat zweifeln lassen. Sie war standhaft, tapfer, talentiert und frei. Und nicht zu vergessen auch eine Freundin. Wir konnten uns zwar, genauso wie wir zwei, oft über unsere Ansichten Streiten, aber die Abende im Gehängten Mann oder im Camp wenn wir auf Mission waren zeugten von Freundschaft. Sie war besonders, dass weißt du und das weiß ich. Es tut mir leid. Wirklich unheimlich leid." Ein Schluchzen ertönt und Hawkes kompletter Körper zittert. Fenris unterdrückt dem Drang einen Arm um sie zu legen und spricht weiter. „Und um auf die Sache im Nichts zusprechen zu kommen. Ich weiß es war dumm und unüberlegt von mir, auf das Angebot des Dämonen einzugehen. Ich würde es sofort Rückgängig machen wenn ich könnte. Ich hätte dir nie den Rücken kehren dürfen. Kein Dämon des Nichts oder dieser Welt kann mir bei der Sache helfen. Die einzige die Helfen kann bist du. Das beweist du doch hiermit nur wieder." Ein Gewicht auf seiner Schulter lässt in auf zucken. Hawke hatte sich genähert und ihren Kopf bei ihm abgelegt. „Wer auch sonst würde mir betrunken solche Worte an den Kopf werfen, welche mich belehren sollen und es auch noch tun. Ich weiß das nicht alle Magier gleich sind und das ich an meinem Allgemeinen Weltbild ein bisschen feilen muss, aber das braucht halt Zeit." Ein nicken von ihr bestätigt ihm das sie ihn versteht. „Und wenn du immer noch willst, dass ich gehe und du mich nie wieder sehen musst, dann werde ich das tun." Als sie nicht antwortet, setzt er an aufzustehen, als er den Druck am Arm und ein geflüstertes „Bleib" hörte, ließ er dies auch wieder. So saßen sie noch eine ganze Weile, bis Hawke den Kopf hebt und Fenris in die Augen schaut. „Weißt du? Ich hasse nicht nur deine beschissene Welt Ansicht, sondern auch deine Art, beziehungsweise wie diese auf mich wirkt. Deine alleinige Anwesenheit kann mich auf 180 oder von 180 zurück bringen und manchmal bist du sogar beides Schuld. Ich hasse es wie du mit Anders und Merrill umgehst, obwohl die beiden nur helfen wollen und ich hasse deinen Blick wenn du irgendwen über die Freiheit der Magier reden hörst. Ich könnte Kotzen wenn ich dich mal wieder betrunken in deinem Anwesen vorfinde, alleine, wobei du mit den anderen im Gehängten Mann hättest sein können. Ich finde es zum kotzen das du niemanden so zu 100 Prozent vertrauen willst oder kannst und ganz besonders hasse ich es das du stets uns ständig auf meine Flirtereien eingehst aber anscheinend entweder da nichts hinter steckt oder du es einfach nicht verstehst..." Und erst als es gesagt war, fiel ihr auf was sie dort sagte. Mit zugehaltenem Mund drehte sie sich von Fenris weg und stand auf. „Ich glaube du solltest jetzt gehen.." Sie lief zu Treppe in der Hoffnung er würde gehen. Sie hatte nicht damit gerechnet das er hinter ihr herkam. Er packt sie an der Hüfte, dreht sie um und hatte sie schnell zwischen sich und die Wand gebracht. „Es steckt sogar sehr viel dahinter" Und mit diesen Worten küsste er sie. Darauf folgte eine sehr lange und für beide sehr befreiende Nacht.

Nur ein kleiner vergessener Varric saß im Gehängten Mann und kam sich verarscht vor.







Requested by  Ezania

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