Phan- it should have been me (Oneshot)

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Samstag, 08:34 Uhr

Es war ein angenehmer Morgen. Die Sonne war gerade über den weißen Bergen aufgestiegen, der Himmel hatte seine Farbe verändert. Statt seinem typischen blau leuchtete er nun in einem rötlichen Schimmer. Wenn man ihn ganz genau betrachtete erkannte man das leichte, sanfte pink, welches sich untergeschlichen hatte. Vögel zwitschern und flatterten aufgeregt durch die kühle Luft.

Dan liebte einen solchen Morgen. Es hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn. Eigentlich. An diesem Tag hatte es all seine Magie verloren. Alle bezaubernden Eindrücke, alle unvorhersehbaren Farben, Düfte und Klänge. Alles prallte an ihm ab.

Müde stellte er die Klimaanlage seines Wagens aus. Das Fenster hatte Dan seit seinem Aufbruch heruntergekurbelt. Seine Augen verharrten auf der endlos wirkenden Straße, seine Ohren lauschten der Musik, welche er jedoch nur leise wahrnahm.

Warum musste sein besten Freund ausgerechnet in einer solchen Gegend heiraten? Eine normale Kirche in London, dort hätte die Zeremonie eigentlich stattfinden sollen. Keine ewig lange Autofahrt, keine unnötige Zeitverschwendung. Dan fing bei diesem Gedanken an zu schmunzeln.

Samstag, 11:26 Uhr

Nach weiteren trostlosen Stunden kam er an dem gesuchten Gebäude an. Groß und hell und offen. Viele Fenster, eine große Eingangstür. Dan spürte ein unangenehmes Stechen in seiner linken Brust. Er sollte ihn hier heiraten. Nicht seine neue Verlobte. Noch nie hatte er einen solchen Gefühlscoctail erlebt. Diese Mixtur aus Trauer, Hass und Angst hatte schon so manchen starken Typ zu Boden gebracht. "Dan!"

Phil stand überglücklich vor dem Eingang, grinste seinen besten Freund schräg an. Noch trug er seinen Ring nicht, noch hing kein Anzug über seinem bleichen Körper, noch konnten sie zusammen wegrennen. "Dan?" Seine beruhigende Stimme weckte den Angesprochenen aus seiner Starre. Standen sich gegenüber. "Sorry." "Alles okay?" Der braunhaarige junge Mann nickte. Was sollte er sonst machen? Ihm seine Liebe gestehen? Nein, das hätte schon vor langer Zeit passieren müssen. "Komm mit, die anderen warten schon."

"Phil, Phil-" Dan wurde von seinem Freund in den Eingangsbereich gezogen, durch einen langen Flur hin zu einem großen weißen Raum. Blieben abrupt stehen. Der braunhaarige grinste als er sein dünnes Handgelenk aus dem kräftigen Griff seines Freundes befreite. Erst jetzt bemerkte er die Anwesenheit weiterer Personen. Augen starrten ihn an, ihre Blicke wie tausend Nadelstiche. Auch seine Verlobte war unter ihnen. Saß genüsslich an einem der, noch ungedeckten, Tische. Nippte kurz an ihrem Rotwein. Sie verabscheute Dan. Alle Anwesenden taten das. Alle, außer Phil.

"Könnte ich dich kurz sprechen?" Phil nickte verwirrt, ging anschließend mit seinem Freund in ein kleines Nebenzimmer. Ein schlicht eingerichteter Raum, gefüllt mit schwarzen Anzügen und pastellfarben Kleidern. Jeder Bräutigam, sowie jede Brautjungfer bekam ihre extra angefertigten Klamotten. Anweisung der Brauteltern. Dan schüttelte den Kopf, als er diese Geldverschwendung zu Gesicht bekam. "Warum hast du mich eingeladen?" "Ich verstehe nicht was du meinst." "Du verstehst nicht-"

Wütend fuhr sich Dan durch sein braunes Haar. Seine leichten Locken störten ihn nicht. Ihm gefiel diese Veränderung. "Die Braut sowie die Angehörigen deiner Verlobten hassen mich! Ich kann es in ihren Gesichtern ablesen! Warum hast du mich eingeladen?" Die Frage hatte er Phil lauter, aggressiver als zuvor, gestellt.

Dort war es wieder, dieses kribbeln, dieses warme Gefühl in seiner Magengrube. Phil hatte Dans Fingerspitzen behutsam in seine weichen Hände gelegt. Ihre Blicke trafen sich. Es war als würden beide gegen etwas ankämpfen das sich nicht besiegen lässt. Das kleine Herz des schwarzhaarigen jungen Mann schlug mit jeder Minute schneller. Es drohte aus seiner Brust zu springen. "Daniel Howell. Du bist mein einziger und bester Freund. Ich hab dich eingeladen weil du mir wichtig bist. Es ist mir egal was die anderen sagen oder denken, denn ich-"