Der zwölfte Tag

Začít od začátku
                                    

Also entschied ich mich dagegen. Vielleicht später mal.

"Sicher?", fragte er.

Ich nickte.

"Willst du darüber sprechen? Ich weiß ich bin nicht deine Mutter und niemand wird sie je ersetzten können, aber ich bin für dich da wenn du reden möchtest."

"Weiß ich doch. Ich hatte einen Streit mit einem Jungen, aber jetzt wird vielleicht alles wieder gut."

"Der Geheimnisvolle Briefeverschicker?", wollte mein Dad wissen.

"Ja."

"Lass mich dir zwei wichtige Dinge über Streits sagen. Es gibt zwei Arten von Auseinandersetzungen, diejenigen nach denen man sich für immer trennt, die haben keine Lösung und meistens lernt man auch nichts aus ihnen und dann gibt es noch die, die einen enger zusammen bringen und einen die Wahrheit erkennen lassen. Wenn es mit euch beiden klappen soll, wird er die Wahrheit erkennen und ihr beide werdet gestärkt daraus hervor gehen, wenn aber das Gegenteil der Fall sein sollte, dann ist das auch okay, denn dann wart ihr nicht für einander bestimmt und du findest einen anderen zum streiten." Er schüttelte die Cornflakes Packung und sah mich dann enttäuscht an, als er merkte das keine mehr in der Schachtel waren.

"Und währenddessen könntest du eventuell zu Supermarkt laufen und neue Cornflakes kaufen. Milch brauchen wir glaube ich auch.", sagte er.

"Ja und Brotaufstrich und Obst und Gemüse und alle möglichen anderen Lebensmittel, die so zum Überleben wichtig sind." Ich grinste.

"Bin ich etwa ein schlechter Vater?", fragte er mich mit einem Zwinkern in den Augenwinkeln.

"Nein, aber du bist ein Vater, der sich nicht um die Einkäufe kümmert, weil er immer vergisst, dass sie sich nicht von alleine erledigen und heute ist Sonntag. Das hast du offensichtlich auch vergessen. Am Sonntag ist das mit dem Einkaufen ein bisschen schwer.", erwiderte ich.

Dann sprang ich vom Stuhl auf und stellte meine Schüssel in den Geschirrspüler.

"Oh.", kam es nur von ihm. Ich grinste und floh in mein Zimmer.

Ich lag auf dem Bauch und hatte die Fotos und Brief vor mir auf dem Bett ausgebreitet.

Es erfüllte mich mit Sehnsucht, aber auch mit unbändigem Glück seine Worte wieder und wieder zu lesen und mich daran zu erinnern, wie ich mich beim ersten lesen gefühlt hatte.

Die Fotos heftete ich mit Uhupatafix an die Wand über mir und betrachtete sie eine Weile, bevor ich mir ein Buch schnappte und mich wieder auf den Bauch drehte.

Urban Fanatsy Romane hatte es bisher noch immer geschafft mich aufzuheitern und mir den Tag zu versüßen. Es war einfach herrlich leicht sich schlau zu fühlen, wenn die Hauptfigur so besorgniserregend dumm war.

Ich war so versunken in die Geschichte, dass ich einen gewaltigen Schrecken bekam, als ich durch Zufall einen Blick auf die Uhr warf.

16.00 Uhr und er hatte sich noch nicht gemeldet oder mir irgendwie zu verstehen gegeben, wie es mit uns weiter gehen würde oder ob es überhaupt weitergehen würde.

Mein Herz begann wieder zu schmerzen.

Es passte nicht zu ihm sich so viel Zeit zu lassen. Er war zu ungestüm dafür.

Er war aber auch zu ruhig um alles zu überstürzen.

Er vereinte alle möglichen Gegensätze in sich, das wurde mir wieder einmal schmerzhaft bewusst, als ich da mit aufgeschlagenem Buch in der Hand auf dem Bett lag und nichts mehr wusste und über nichts mehr die Kontrolle hatte.

12 Tage AprilKde žijí příběhy. Začni objevovat