Kapitel 2

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Den welcher heut' sein Blut mit mir vergießt der soll mein Bruder sein.

-William Shakespeare

„Du scheinst ja ziemlich Dicke mit dem Special Officer zu sein, was?", fragte Adebayo schnippisch als ich zu ihm stieß.

„Eifersüchtig, Jack?", erwiderte ich.

„Nicht wirklich. Ich traue dem Grünschnabel nur nicht so richtig. Er wurde uns nur zugeteilt und kann nicht mit unserer Erfahrung mithalten.", begründete er.

„Hast du deine Tage oder was? Wir waren doch alle mal Grünschnäbel. Wenn wir wieder zuhause sind müssen wir mal wieder was trinken gehen.", lachte ich.

„Hehe. Fick dich man. Aber du hast Recht. Weißt du noch das eine Mal auf der Kadettenschule, als...", lachte er zurück.

„Warte... Siehst du das?", fragte ich beunruhigt.

Als ich durch das Fernglas sah, erspähte ich Einwohner in den Trümmern, die sich offenbar nicht getroffen hatten um zu reden. Sie waren gut ausgerüstet, besaßen Maschinengewehre und schienen über uns zu reden, da sie immer wieder auf uns zeigten.

„Ja, sind das Inder? Oder Chinesen? Oder beides?"

Bevor diese Frage beantwortet werden konnte, wurden wir schon angegriffen. Sie eröffneten das Feuer und trafen Jack in die Brust.

„Shit! Blackburn sagt dem Oberst Bescheid. Ich halte hier die Stellung!", schrie Leutnant Adebayo, der dank seines Exosuit Kampfanzuges nicht mal einen Kratzer vom Feindfeuer davon getragen hatte. Ich rannte runter zum Oberst und erklärte ihm die Lage.

„Herr Oberst, wir stehen unter Feindbeschuss. Der Feind ist uns in unbekannter Überzahl. Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um eine schlecht organisierte Widerstandsgruppe der Inder, allerdings könnte es sich auch um eine Gruppe Pro- Großasiatischer Separatisten handeln. Wie sollen wir vorgehen?", berichtete ich.

„Unsere Aufgabe besteht darin, diesen Posten zu verteidigen. Egal wer er ist! Nehmen Sie alle 7 verbleibenden Männer, außer den Special Officer mit raus! Gehen Sie und Leutnant Adebayo in die Aufklärung und versuchen sie die Posten des Feindes herauszufinden. Geben sie uns diese dann durch und die PaK+ erledigt den Rest!", befahl der Oberst.

5 Minuten später war die Auseinandersetzung mit dem Feind in vollem Gange, obwohl sich die Übermacht unserer Waffen als effizienter herausstellte als ihre zahlenmäßige Überlegenheit.

Die Feindstellungen waren schnell ausgemacht. Sie befanden sich weiter unten in einem ehemaligen Mehrfamilienhaus.

„Vorwärts Männer, wir schaffen das mit Links!", lachte Oberleutnant Fabrice Moulin.

Ich glaube seit ich ihn kenne war er schon immer so vorlaut, wenn es darum ging dem Feind die Stirn zu bieten. Seine draufgängerische Art und sein "Kopf durch die Wand" -Denken hatten uns zwar schon oft in Schwierigkeiten gebracht, allerdings auch genauso oft aus ihnen raus.

Als die Feinde merkten, dass sie wirklich keine Chance mit ihren Maschinengewehren hatten, zogen sie sich immer weiter zurück.

„Sir, sollen wir wirklich noch weiter vorrücken? Der Feind scheint sich zurück zu ziehen.", fragte ein weiterer Leutnant aus dem Trupp. Leutnant Gabriel Burton war immer ein sehr bedachter Mann in unserem Trupp. Ich mochte ihn gern. Er stellte wenig Fragen und hatte immer etwas sowohl zur Strategie im Kampf als auch im Privaten beizutragen.

„Die PaK+ ist fast einsatzbereit. Drängen Sie den Feind zurück bis wir feuern!", bestimmte der Oberst.

Das Taten wir. Wir drängten den Feind fast bis zur Operationsbasis zurück, als plötzlich ein Truck aus einer Nebenstraße angerast kam und uns den Weg versperrte. Aus der Dachlucke des Hummers der angerast kam, stieg einer der Feinde und feuerte eine Panzerfaust auf Jack Adebayo.

„Jack!", schrie ich, noch bevor der Rauch mir die Sicht nahm.

Als sich der Rauch gelegt hatte, konnte keiner von uns fassen was wir sahen. Leutnant Jackson Adebayo, Jack mein bester Freund lag regungslos und blutend am Boden. Ich ließ die Waffe fallen und sank auf die Knie. Im gleichen Moment feuerte die PaK+, was eigentlich unser Signal zum Rückzug gewesen war, doch das interessierte mich nicht. Die anderen nahmen, noch genauso geschockt wie ich es war das Feuer wieder auf. Doch der Feind hatte viel eher geschaltet als wir, sodass wir noch bevor wir regiert hatten umzingelt waren. Die Panzerfaust wurde erneut geladen und wir alle wussten, dass das wohl das Ende unserer Mission war.  

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⏰ Last updated: Jul 01, 2017 ⏰

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Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!Where stories live. Discover now