Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!

Kapitel 1

„Die Meisten haben eine falsche Vorstellung davon, was wahres Glück ist. Man erreicht es nicht durch Befriedigung der eigenen Bedürfnisse, sondern durch Hingabe an eine würdige Lebensaufgabe."

-Helen Keller

Ich dachte meine „würdige Lebensaufgabe bestünde darin, mich für mein Land aufzuopfern und es schützen zu wollen. Nur wegen dieser Kurzschlussentscheidung sitze ich jetzt hier. In einem Krieg der schon fast 20 Jahre andauert.

Alles begann im April 2018 als Nordkorea tatsächlich auf die Idee kam, seinen südlichen Nachbarn Südkorea anzugreifen. Die ganze Welt sah gebannt zu und frage sich, wie wohl die UN, Russland und China reagieren würden. Doch der Terror hielt die Menschen in Europa noch viel mehr in Atem. So kam es, dass auf Grund der Bürger nicht den Koreanern, sondern dem Terror der Kampf angesagt wurde und die Vereinten Nationen in Europa ihre Streitkräfte in den Westen Asiens nach Syrien, in den Iran etc. schickten.

In Ostasien hatten sich die chinesischen und die amerikanischen Streitkräfte zusammengeschlossen und kämpften in Nord- und Südkorea erneut für den angeblichen Frieden. Russland verhielt sich zur allgemeinen Verwunderung ziemlich ruhig und schickte nur ab und zu Luftunterstützung in Form von Bombern oder Dronen in den Kampf gegen den Terror.

Nach über 10 Jahren Angriffskrieg von Europa war kein Ende in Sicht. Der Terror hielt trotz erbitterten Kämpfen und entgegen aller Prognosen wesentlich länger durch als erwartet. Die Ressourcen waren langsam ausgeschöpft und so war die EU erschöpft und viele Länder traten sowohl aus der EU als auch aus der UN aus. Viele Staaten waren zerstört. Sei es durch Zerstörung durch Krieg oder durch die schlechte Wirtschaft und Politik. Europa lag erneut in der Geschichte am Boden und war ein leichtes Ziel. Zu diesem Zeitpunkt sah Russland seine Chance und erklärte am 07.09.2033 dem am Boden liegenden Europa den Krieg. Doch Westeuropa schlief nicht, sondern regierte sofort und bildete unter Verwendung des Kriegsrechts ein großes Bündnis, welches sich das Westeuropäische Bündnis nannte. So standen Russland bei ihrem Angriff nicht viele schwache Gegner, sondern ein starker gegenüber.

Nachdem Nordkorea besiegt war annektierte China die beiden Länder unter anderen jedoch und bildete die Großasiatische Allianz. Seitdem führen die Vereinten Staaten Krieg gegen das ehemalige China, um eine Monopolbildung und somit einen unbesiegbaren Gegner, der der USA gefährlich werden könnte zu verhindern.

Durch den langanhalten Krieg wurden auch in der Forschung enorme Fortschritte hinsichtlich Militärtechniken gemacht. Es gibt so viele neue technische Errungenschaften, dass ich sie kaum aufzählen kann. Beispielsweise gibt es sogenannte Exosuits. Das sind Kampfanzüge, die man sich wahrscheinlich am ehesten mit der Rüstung von Ironman vergleichen kann. Sie sind leicht, bieten allerdings Schutz gegen jede Art von Hieb- und Stichwaffe, sind Kugelsicher gegen jede erdenkliche Munition und könnten sogar Granatensplitter ohne Probleme abfangen, ohne das der Soldat dabei zu Schaden kommt.

Doch auch in der Waffenindustrie gab es Neuerrungen. Es wurden Gewehre entwickelt, die eine so hohe gebündelte Lichtenergie abfeuern, dass dieser „Laser" einen gewöhnlichen Panzer zerschneidet wie ein warmes Messer durch Butter.

Ich sitze hier also an der Nordindischen Front mit meiner Einheit. Wir sind eigentlich eine Spezialeinheit des Militärs aus dem Westeuropäischen Bündnis, doch wir wurden hierher versetzt um einerseits zu verhindern, dass uns mit der Annektierung Indiens ein wichtiger Handelspartner verloren geht und zum anderen, um eine neue Waffe aus dem Labor im Feld einzusetzen. Die PaK+ ist eine verbesserte Panzerabwehrkanone mit einem Hochleistungslaser.

36 Stunden zuvor sind wir in Delhi gelandet und haben so schnell es ging die PaK+ in einer höhergelegenen Ruine an der Front aufgebaut.

„Der Feind wird gegen 0-600 hier sein. Halten Sie sich und die PaK+ trotz dessen jederzeit einsatzbereit.", befahl mein befehlshabender Offizier Oberst Leonard Grey. „Zeigen wir denen, was die Spezialeinheit „Nullsector" und unser Baby hier alles draufhaben!" Alle antworteten gleichzeitig „Jawohl!"

Trotz des anstehenden Kampfes kam es mir so vor, als ob die Stimmung doch recht ausgelassen war. Wir alle legten unsere Exosuits an und machten unsere Waffen bereit.

„Hey Blackburn?", fragte unser Techniker Elias Bäcker. „Ist alles in Ordnung? Du wirkst so abwesend?"

„Hm alles gut ich bin nur etwas melancholisch. Meine Frau und meine Tochter starben heute vor einem Jahr...", antwortete ich.

„Das wusste ich nicht, tut mir leid. Was ist passiert?"

„Ach weißt du ... Es war ein...",

„Blackburn! Der Oberst sagt wir sollen raus und Ausschau halten wann sich der Feind nähert.", unterbrach mich Leutnant Jackson Adebayo. „Ja ich bin gleich da!", rief ich zu ihm rüber.

„Dann wohl ein andern Mal, Special Officer.", sagte ich salutierte und nahm mein Gewehr.

„Ja, ein andern Mal, Oberleutnant.", erwiderte er und salutierte zurück.