Fünfunddreißig - Blind.

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Fünfunddreißig.

“Charlie halt die Klappe!“, faucht Sel sie an.

Brummend schaue ich die anderen an und lasse mich von Aze stützen.

Ich habe eine Platzwunde, die mir genäht wurde und eine leichte Gehirnerschütterung.

Danke, Charlie!

“Aber es tut mir so leid!“, ruft Charlie und schaut mich mit großen Augen an.

Simon steht bloß neben ihr und beißt in seinem Döner hinein.

Wow, diese Besorgnis von ihm erdrückt mich ja schon.

“Mir geht es gut! Ich lebe ja noch.“, seufzend halte ich mir meinen Kopf fest, da ich etwas lauter wurde.

“Nächstes mal solltest du nicht so einen Monsterstein werfen!“, sagt Simon mit vollem Mund.

“Halt die Schnauze und gib mir meinen Döner zurück!“, faucht Charlie und reißt es ihm weg.

Ach so. Ach so.

Unschuldig lächelt sie mich an, als sie jetzt in den Döner beißt.

“Wo bin ich nur gelandet?“, ruft Sel theatralisch und kommt dann zu mir auf die Seite.

“Komm ich bringe dich nach Hause.“, sagt sie und schaut mich besorgt an, als ich leicht schwanke.

Aze stützt mich noch schnell, bevor ich erneut hinfalle. “Ich komme mit.“, seine Stimme leistet keinen Widerspruch.

“Wir auch!“, ruft Simon und schon laufen wir alle zusammen zurück zum College.

**

“Dankeschön fürs Stützen.“, bedanke ich mich bei Aze lächelnd.

Er lächelt mich leicht an. “Dankeschön das du Zeit mit mir verbracht hast.“, entgegnet er.

“Immer wieder gerne.“, ruft Sel, die schon im Zimmer ist und mir ein Waschlappen nass macht.

Er grinst schief, woraufhin ich es ihm gleich mache. “Bis dann.“, ruft Charlie, die gerade noch Simon geschlagen hat und jetzt zu mir kommt.

“Bis dann.“, murmelt Aze und schon ist die Tür zu.

Ich schaue zu Charlie und seufze. “Er ist so süß.“

“Und du bist blind.“, meint Charlie augenverdrehend.

“Was meinst du?“, frage ich verwirrt nach.

“Charlie nichts sagen! Die wird es schon selbst merken!“, ruft Sel vom Bad aus.

“Was denn?“, frage ich beleidigt.

“Er ist genauso blind wie du, wenn er denkt das du lesbisch bist.“, murmelt Charlie vor sich hin und schmeißt sich in mein Bett.

“Hä?“, verwirrt setze ich mich neben ihr hin und weiß nicht was sie meint.

Sel stöhnt theatralisch auf. “Warum bist du so dumm?“, ruft sie und kommt mit dem Waschlappen in der Hand zu mir.

“Ich bin nicht dumm!“, beleidigt schaue ich sie an.

Ich schreibe nur gute oder halt mittelmäßige Noten!

“Oh doch, meine Liebe.“, dabei zwinkert mit Charlie verschwörerisch zu.

Ich verdrehe meine Augen und schaue zu Juli's Seite. “Wo ist Juli?“

“Anscheinend Unterwegs.“, brummt Sel.

Und das um 4 Uhr Morgens?

PretendWhere stories live. Discover now