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Als Sungjae wieder aus dem Zimmer war, räumte ich die Stapel an Klamotten ein, die Chen mir gekauft hatte. Währendessen klingelte mein Handy, und da es nur eine Nummer sein konnte, nahm ich den Anruf mit gemischten Gefühlen an.

„Chuhan? Wie geht es dir? Ich hoffe ich habe dich vorhin nicht überrumpelt und will mich jetzt dafür entschuldigen." meldete er sich mit bedrückter Stimme und seufzte leise. „Nein... Naja... Vielleicht ein bisschen." gestand ich mir ein und setzte mich aufs Bett. „Ich war nur... Überrascht und hätte mit sowas noch nicht gerechnet." stammelte ich und biss mir von innen auf der Wange herum. Chen lachte ein wenig unbehagen. „Würde es dich stören, wenn wir uns heute nochmal sehen würden? Ich möchte mit dir reden und das nicht über das Telefon." bat er mich und schien sich nicht wirklich wohl zu fühlen. Ich überlegte. Wenn er nur reden, und nirgends hin wollte, wäre es für mich doch nicht all zu gefährlich. Wir würden doch eh nur in seinem Appartment sitzen und kein Engel der Welt würde wie wahnsinnig darein poltern und mich umbringen. „Jetzt ist grad ungünstig Chen." wimmelte ich ihn erstmal vorsichtig ab, da es auffallen würde, wenn ich erneut nirgends zu sehen war. „Heute abend? Oder Morgen? Wie es dir passt. Für dich habe ich immer Zeit." bot er an.

Schweigen. Ich könnte heute nach dem Essen einfach kurz rüber springen und keiner würde es mitbekommen, da ich nach dem Essen eh immer in meinem Zimmer gammelte, oder im Bad saß und aus dem Fenster sah. „Heute Abend, aber ich weiß nicht wann, wegen dem Zug und so." entschied ich mich schließlich. Chen seufzte erleichtert und atmete tief durch, während ich nur halb so erleichtert war wie er, da ich ihm dann wohl oder übel sagen musste, dass es mit uns nichts werden könnte, wohingegen er mir wohl das Gegenteil vorschlagen würde. Ich verabschiedete mich ein wenig niedergeschlagen von ihm.

Karon wirbelte durch mein Zimmer und setzte sich schließlich auf meinen Schoß. Ich strich über seine glatten, hellen Schuppen und versuchte mich nur auf ihn zu konzentrieren. Dieser kleine Drache konnte meinen Tag manchmal ziemlich bereichern, wenn er einfach aus dem nichts auftauchte und kleine Qualmwolken versprühte und somit auch eine gewisse gute Laune.

„Darf ich bei deinen Beziehungsproblemen helfen?" klinkte Sehun sich amüsiert in meinen Kopf ein. „Hör auf mit dem Mist!" rief ich aufgebracht durch mein Zimmer und wüsste er würde meine Gedanken, von wo auch immer aus er sie auch lauchen mochte, vernehmen. Er lachte schallend. „Also keine hilfe?" ertönte er wieder. „Nein!" rief ich. Sehun schien ruhe gefunden zu haben, dachte ich. „Aber du brauchst jemanden, der mit dir auf die Erde geht, damit du Chen eine Abfuhr erteilen kannst." ploppte er wieder auf und ließ mich genervt knurren. „Ich gehe alleine hin. Du wirst dir das bestimmt nicht antun wollen, das ganze Drama und Leid von zweien, die nicht zusammen sein können." zog ich groß theatralisch auf und fuchtelte mit meinen Händen wild herum. „Ich bin reinrassiger Todesdämon, ich liebe Leid von anderen. Übrigens stelle ich mir das wirklich witzig vor, wie du alleine in deinem Zimmer sitzt und mit dir redest." provozierte er mich kichernd in meinen Gedanken. Was war falsch mit ihm? Die ganze letzte Woche hatte er mich nicht mit dem Arsch angesehen und jetzt redete er freiwillig mit mir? Hatte ich da etwas verpasst?!

„Hab grade einfach nen guten Moment, du musst nem Typen ne Abfuhr geben, dass lässt jeden Todesdämonen lachen und sich freuen, wenn er es weiß und mich als dein zukünftiger Mann so oder so." säuselte er. „Ja bestimmt. Weil ich wegen dir wohl nie nen Freund haben werde." grummelte ich wenig begeistert und hoffte er würde mich endlich in Ruhe lasen, doch fehl anzeige. „Du bist aber schon noch Jungfrau oder?" plapperte Sehun gelassen, als wäre dies das selbstverständlichste, was man nur fragen könnte. Ein wenig entsetzt ließ ich die Frage im Raum stehen. Was viel ihm eigentlich ein!? „Laut deiner Reaktion schon, hehe." ich wollte gar nicht wissen, was er sich grade ausmalte. „Was willst du auch nicht wissen." Ich musste ihn nicht mal sehen und wusste, dass er ein verdammtes Pedogrinsen im Gesicht hatte. „You're the Devil, you're a filthy piece of trash, gonna brush you of my shoulders, gonna let you kiss my ass." summte ich leise vor mich hin und versuchte...

Into the DarknessWhere stories live. Discover now