•Kapitel 21•

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Am Morgen habe ich noch Krämpfe im Unterleib. Ich nehme mein Handy raus und ich sehe mein Spiegelbild. Mein halber Hals besteht aus Knutschfleck. An meinem Dekolleté und an meinen Brüsten sind auch Kussflecken. Ich sehe Nivaldo's rücken und ich bin unter Schock. Sein starker Rücken ist voller Kratzer und seine muskulösen Arme auch. Scheiße... Auf einmal dreht er sich aufs rücken und schläft weiter. Ich male mit meinem Finger kleine Kreise auf seinem Sixpack.

"Aşkım uyan. Saat 12", flüstere ich.

Ich höre ein "Nicht jetzt" und er brummt. Ich lache leise. Heee er will nicht wach werden. Okey...

"Dann darfst du nicht mehr mich küssen und so weiter", sage ich und grinse.

Er steht auf.

"Baby du weißt ich kann ohne dich nicht", raunt er mit seiner sexy tiefen Morgenstimme und küsst mich.

Wir liegen noch ne Stunde.

Er steht auf und zieht sich eine Boxer an. Er schaut sich in den Spiegel.

"Wow. Zehra.. ein Meisterwerk", sagt er grinsend und streicht über seinen Hals.

Er zischt auf als er sich strecken will.

Er guckt sich seinen Rücken an.

"Tut mir leid..", nuschele ich.

"Hast du schmerzen?", fragt er und legt sich zu mich.

Ich kuschle mich an seiner Brust.

"Ja geht. War aber schön gestern", meine ich zu ihm und verstecke meinen Kopf an seiner Brust.

"Ja.. heute nochmal?"

"Mein Schatz. Nicht jeden Tag", sage ich lachend.

Wir lachen und ich ziehe mich um.

Wir gehen runter und Nivaldo kommt nach ner Stunde erst wieder. Jedoch nicht erfreut.
Er setzt sich auf die Couch und ist angepisst. Soll ich fragen was los ist? Natürlich mach ich das.

"Was ist los?", frage ich ihn vorsichtig

"Egal. Gel.."

Ich gehe zu ihm und er küsst meinen Haaransatz.

"Sag mal jetzt. Ich hab keine Lust dich schlecht gelaunt zu sehen"

"Ich muss morgen weg. Und das für fünf Tage. In London. Babas Geschäftliche Sachen erledigen", zischt er.

Fünf Tage ohne ihn?

"Oh... Okey. Haben die dir das jetzt gesagt?"

Er schweigt.

"Nivaldo?"

"Seit einem Monat..", flüstert er leise.

Warte? Er hat mir nichts gesagt.

"Warum sagst du es mir nicht?!", fauche ich ihn an.

"Weil ich weiß das du so reagierst"

"Natürlich reagiere ich so! Warum hast du es mir nicht gesagt?!"

"Weil ich es so wollte! Ich wollte alleine dort hin! Ich wollte mit Emre alleine hin! Dort alles alleine machen ohne dich!", schreit er.

Autsch... Ich spüre die Tränen die über meine Wange strömen. Nivaldo sieht sie und sein Gesichtsausdruck wandelt sich von Wut in Mitgefühl.

"Zehra.. es war nicht so...-"

"Doch war es sonst hättest du es nicht gesagt!"

Er versucht mich zu umarmen, doch ich weiche zurück. Dieser Hund.. Ich renne hoch ins Gästezimmer, schließe es ein und weine. Er kann alleine hin wohin er will, aber warum ist er so?

"Zehra... Mach auf!"

"Nein!"

Ich lege mich ins Bett und weine nur noch. Auf einmal wird alles schwarz..

"NIVALDO!", schreie ich doch, die Dunkelheit überholt mich.


                                     *

Ich stehe auf und schließe sofort meine Augen.
Uff richtig hell hier. Wo bin ich? Ok alles weiß richtig hell. Ich schaue mich um. Ich muss im Krankenhaus sein. Ich sehe wie mein Mann auf dem Stuhl schläft.

"Nivaldo..", Krächze ich.

Er wird sofort wach.

"Zehra.. Askim."

Er drückt auf den roten Knopf.

Er sieht verweint aus. Leichten drei Tage Bart.

"Ich dachte du stehst nicht mehr auf", sagt er leise und küsst meine Hand.

Ich lege meine Hand auf seine Wange und streichle mit dem Daumen auf seinen Wangenknochen.

Die Ärztin kommt rein.

"Frau Jablondski. Wie geht's ihnen?", fragt sie mich.

"Mein Hals schmerzt und mir ist schwindelig. Mein Kopf brummt", sage ich.

"Also... sie sind Wasseruntermangelt. Bitte trinken sie viel. Calciumuntermangelt. Wir werden gleich Blut abnehmen und diese ins Labor bringen. Allergien? Vorerkrankungen?"

Ich schweige.

"Hab eine Pollenallergie und gegen Ibuprofen", meine ich nur.

"Ok dann wissen wir bescheid. Wir kommen heute Abend wieder. Schönen Abend noch", sagt sie lächelnd und geht.

Nivaldo atmet aus.

"Zehra es tut mir alles so leid. Alles. Ich will mein Mädchen nicht zum weinen bringen. Du wärst fast gestorben. Sie mussten dich zwei mal reanimieren. Ich kann Ohne dich nicht. Ich sterbe wenn du stirbst", sagt er und ihm fließen Tränen.

Das erste mal das ich ihn so sehe. Ich umarme ihn.

"Sag sowas nicht.. İyiyim du siehst doch. Öyle söyleme", sage ich ihm und streichle immer noch seine Wange.

                                       *

Nach einigen Tagen bin ich zu Hause. Nivaldo passt auf mich auf. Das heißt ich liege nur und darf nichts machen. Er ist echt zu süß. Es ist abends und er legt sich zu mich. Genau wo er mich küssen will, stehe ich auf, renne zur Toilette und leere meinen Magen.

"Askim? Alles gut?", fragt er leise.

Er kniet sich zu mir und streicht meine Haare zur Seite. Ich wasche meinen Mund. Ich gehe mit meinem Mann wieder ins Bett und heule. Warum? Keine Ahnung.

"Hey... es kann bestimmt daran liegen, weil du neu von Krankenhaus gekommen bist. Keine sorge Tamam?", sagt er leise und ich nicke.

Eine Ehe mit deinem besten Freund?  》BAND I《 Where stories live. Discover now