2. Kapitel

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Das Erste, was nach diesem Vorfall war, dass ich in einem Krankenhaus aufgewacht bin. Ich weiß nicht, was mich in der einen Nacht verfolgt hat, aber ich bin mir sicher, dass es keine Einbildung war.
Als ich nun im Krankenhaus aufwachte, hatte ich sehr starke Kopfschmerzen. Komischerweise tat auch mein Fußgelenk weh, also guckte ich unter der Bettdecke nach. Kratzspuren. Ich hatte wirklich Kratzspuren an meinem Gelenk. War das etwa, als die kühle Hand nach mir griff?
Danach kam eine Krankenschwester mit einem Klemmbrett ins Zimmer. Sie fragte mich alles ab, was in dieser Nacht passiert wäre. Als ich ihr alles erzählte, auch von meinem Zustand zu dem Zeitpunkt, schrieb sie irgendetwas auf ihren Zettel. Dann ging sie wieder raus und als sie wieder kam, war ein Arzt an ihrer Seite. Sie flüsterte ihm etwas zu, was ich leider nicht verstehen konnte. Dieser nickte nur und guckte mich verdutzt an. Dann musste ich auch diesem erzählen, was vorgefallen war. Nach einer Blutabnahme mit den Ergebnissen, dass mein Zustand ,,o.k." wäre, kam der Arzt in ein Gespräch mit mir.
,,Das war wahrscheinlich nur ein Albtraum. Zu den Kopfschmerzen lasse ich dir Tabletten verschreiben. Dazu kommt noch der Bruch deines linken Handgelenks. Der Verband wird dir in ein einhalb Wochen wieder abgenommen und du kommst dann noch mal zur Kontrolle hier hin. Wie hast du das nur geschafft?"
Mein linkes Handgelenk? Mein Blick fuhr direkt in diese Richtung. Das hatte ich gar nicht bemerkt. Ich kann mich auch gar nicht daran erinnern, dass irgendetwas mit meiner Hand passiert ist. Und das war auch kein Albtraum, da war ich mir sicher. Das weiß ich. Ich bin schließlich nicht verrückt.
,,Das mit der Hand weiß ich nicht, aber wenn es kein Albtraum war, wie erklären Sie sich dann die Kratzspuren an meinem Fußgelenk?" ,entgegnete ich ihm.
Dieser nahm nur die Decke weg und guckte mich direkt wieder an. Nichts. Die Kratzspuren waren nicht mehr da. Danach blickte der Arzt zur Krankenschwester und nickte erneut. Wie ich dieses Nicken gehasst habe zu diesem Zeitpunkt. Ich fragte den Arzt noch, wie ich hier überhaupt her kam. Er meinte nur am nächsten Morgen wäre ein Mann in der Nähe meines Hauses spazieren gegangen und hätte mich ohnmächtig vor meiner offenen Haustür liegen sehen. Er rief sofort das Krankenhaus an und diese kamen dann keine fünf Minuten später und brachten mich hier hin. Im Haus wäre anscheinend nichts verwüstet gewesen.
,,Gut. Du wirst morgen entlassen. Da du ja schon volljährig bist, kannst du dann direkt gehen und brauchst nicht abgeholt zu werden. Wir machen dann noch einen Termin aus, wann du genau wieder kommen sollst wegen deines Verbands. Das wird alles von deiner Versicherung bezahlt, also mach dir keine Sorgen." ,riss mich die Stimme des Arztes aus meinen Gedanken. Ich guckte noch lange aus dem Fenster, während der Arzt sein Gespräch fort führte.
Dann dachte ich alles wäre gut, aber so war es nicht.
Und von da an war ich dann zwei Wochen lang in einer Psychiatrie.

The Persecution of FearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt