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Schmerz vermischte sich mit Lust. Lust verschmolz mit Schmerz. Mein Kopf drehte sich und überschlug sich. Das Glühen an meiner Hand hatte nach gelassen, sich dafür aber in meinem ganzen Körper eingenistet. Ich wäre am liebsten in dieser Wärme eingebettet geblieben. Aber eine fremde Kälte durchstieß jede meiner Barrieren und schlich sich durch meinen Körper, fand meine Wunden Punkte und hackte sich in ihnen fest.
Ich schlug die Augen auf und sah in ein Paar wunderschön grüne, die sich direkt mir gegenüber justiert hatten. Das Gefühl von Lust und Schmerz intensivierte sich und brachte meinen Körper zum summen. "Warum bin ich an einen Stuhl gefesselt?" Ich leckte mir über die trockenen Lippen und versuchte nicht beim heiseren Klang meiner Stimme zusammen zu zucken. "Damit du mir nicht wegläufst", erwiderte Ethan und sein intensiver Blick ließ mich schaudern.

"Wie könnte ich weglaufen, wenn ich noch nicht mal weiß, wo wir sind?"

"Du unterschätzt dich, Mia."

Ich legte den Kopf in den Nacken und kämpfte gegen die Übelkeit an. "Vielleicht", murmelte ich schließlich, da ich das Gefühl hatte, dass er auf eine Antwort wartete. Sein Stuhl kratzte kurz über den Boden, als er aufstand und zu mir kam. Er stellte sich hinter mich und löste meine Hände von den Fesseln. Ich sah mir meine Handgelenke an. Irgendwie war ich nicht sonderlich überrascht darüber, dass beide in makellosen weiß erstrahlten. Ethan vergrub sein Gesicht in meinem Haar und ich hörte, wie er tief Luft holte, als wolle er meinen Duft in sich aufnehmen.

"Am liebsten würde ich dich in diesem Zimmer lassen und dich bis zum Morgengrauen durch ficken."

Ich schluckte das Stöhnen hinunter, dass mir bei dieser Vorstellung entweichen wollte. Er schien es trotzdem zu spüren und stieß seinerseits ein leises Knurren aus, während er mit seinen Zähnen meinen Hals hinab wanderte.

"Ich würde dich in jeder erdenklichen
erdenklichen Vorstellung nehmen und du würdest so viel schreien, dass du bis morgen keine Stimme mehr hättest."
Ich schloss gequält die Augen.

Etahn zog mich auf die Beine, trat den Stuhl zur Seite und presste mich schließlich an seine Brust. Seine Härte presste sich gegen meinen Po. Ich spürte wie mein eigenes Geschlecht auf ihm reagierte und ich hätte heulen können.

Erst jetzt bemerkte ich den schwach beleuchteten Raum und die Spiegel Wand, der wir gegenüber standen. Ich stand meinem Spiegelbild gegenüber, sah aber nur eine Frau, in einem umwerfenden tief Blauen Kleid. Der Stoff glänzte und fühlte sich an wie Satin und Seide, die meine Haut umschmeichelte und verwöhnte. Das Oberteil war eng anliegend und presste meine Brust leicht nach oben, während der Rock wie eine Welle um mich herum fiel. Die Frau lehnte an der Brust eines umwerfenden Mannes der in einem schwarzen Smoking das Traumbild einer jeden Frau war.

Ich war wie gefesselt von dem Anblick der zwei, denn sie schienen wie zwei Seiten eines Medaillons zu seinen, die perfekt zusammen passten. Das Leuchten in Ethans Augen verriet mir, dass er es ebenfalls sah.
"Weißt du was ein Wirtschaftscrash ist?", fragte er mich plötzlich unvermittelt.
Ich nickte langsam, denn in the Heavens wurde auch BWL unterrichtet. Bei einem solchen Crash könnte der gesamte Finanzmarkt zusammen stürzten und zu einer Wirtschaftskrise führen. Ethan fuhr mit seinen Lippen über meine nackten Schultern und schien sich Zeit zu nehmen mich zu kosten.
Als eine Gänsehaut meinen ganzen Körper überzog lachte er zufrieden und zog mich noch enger an sich.

"Und hast du jemals von einem Crash gehört, der nicht nur den eigenen Staat, sondern die ganze Welt miteinbezog?"

Meine Augen weiteten sich. Etwas von solchem Außmas könnte das bestehende System einstürzen lassen. Tausende würden Arbeitslos werden und der Strippenzieher würde eine solche Macht innehaben-
Ich erstarrte. Meine Augen wanderten über den Spiegel und fanden die Seinen. "Du", flüsterte ich. Er lächelte und ich sah stolz in seinen Augen aufblitzen. Nicht sich selbst gegenüber, sondern...mir?

"Sehr richtig, Prinzessin." Er stockte, drehte mich zu sich um und umfasste mein Gesicht mit seinen Händen. Sein Blick bohrte sich in meinen. "Meine Königin", flüsterte er heiser und beugte sich über mich. Ich schloss die Augen und ließ seine Lippen über meine gleiten, bevor ich an ihnen flüsterte: "Ich kann nicht."

Ethan erstarrte. Er zog sich leicht zurück und als ich die Augen wieder öffnete, sah ich ein dunkles Funkeln in diesen wunderschönen Grün. "Doch. Du kannst."

Ich riss mich von seinen Augen los und schüttelte den Kopf. "Ethan", krächzte ich, aber er ließ mich gar nicht erst ausreden. Er zog sein Handy aus seiner Hosentasche und schaltete es ein. Das Bild auf dem Display ließ mich taumeln. Da war Margret. Brutal zusammen geschlagen und in eine Zelle geworfen worden. Eine aus Gitterstäben bestehende Wand trennte ihre Zelle von einer weiteren, in der ein ebenfalls blutender Körper lag. Thomas. Auf den ersten Blick erschienen beide Tod, aber dann sah ich das leichte heben und senken ihrer Brust und hätte am liebsten geschluchzt. Das Bild wechselte und jetzt drohten mir meine Beine endgültig den Dienst zu versagen. Das Display zeigte einen Mann mit einem bandagierten Kopf an eine Steinwand gekettet. Wie ein Tier. Hades. Ich sah zu Ethan auf. Er laß die Antwort in meinen Augen, ohne dass ich sie sagen müsste. Diese Leute hatten sich für mich eingesetzt. Ihr Leben für mich riskiert. Ich würde und konnte sie nicht im Stich lassen. Ethans Züge wurden wieder weicher und er steckte sein Handy wieder ein.

Er beugte sich vor und drückte mir einen festen Kuss auf die Lippen. "Hättest du jetzt nicht zugestimmt, wären weitere gefolgt."
Ich schluckte und versuchte mir nicht dieses Außmas vorzustellen.

"Wohin gehen wir?", fragte ich ihn leise, nachdem wir eine Weile geschwiegen hatten. Es war mir eigentlich egal, aber das Schweigen hatte sich in meine Brust gegraben, bis es unerträglich wurde.

Ethan fuhr mit mit der Hand über den Hals und streichelte meine Hauptschlagader entlang.
"Zu unserer Krönung." Er hob meine linke Hand und drückte mir Küsse auf meine Finger. Etwas glitzerte in seiner Hand auf und ich versuchte nicht große Augen angesichts des Ringes zu machen, den er auf meinen Ringfinger schob. Er war aus glänzenden Gold, in den kleine schwarze Diamanten eingelassen worden waren. "Und zu unserer Hochzeit."

Er nahm mich bei der Hand und zog mich zur einzigen Tür in diesem Raum. Er blieb vor ihr stehen und sah mich an. "Bereit?"
Und obwohl ich alles andere als bereit war und ich mir nicht sicher war, es überhaupt jemals zu sein, sagte ich: "Ja."

ENDE VON BAND 1

Ich hoffe wirklich es hat euch bis hier hin gefallen!
Und vielen vielen Dank an alle, die bis hier hin mitgelesen haben, ihr seid Rockstars!
Hoffentlich sehe ich euch alle in Band 2 wieder

Schachmatt Where stories live. Discover now