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Mein Atem ging schwer. Mein Körper war Blei schwer. Sein Gewicht erdrückte mich fast. Und er machte auch keine Anstalten in absehbarer Zeit seinen Platz auf mir zu verlassen. Unsere verschwitzten Leiber wurden aneinander gepresst. Er steckte noch immer in mir. Wir waren wohl auf allen physischen Wegen miteinander verbunden. Auf psychischer Ebene sah das allerdings ganz anders aus. "Ich kriege bald keine Luft mehr", presste ich schließlich durch meinen verkrampften Kiefer heraus. Ich fürchtete, ihn bald gar nicht aufzubekommen, so verkrampft war er. Andererseits hatte ich Angst, dass ich das hier vielleicht ein bisschen zu sehr genoss. Mr. Unknow stützte sich auf seine Ellbogen und sah auf mich herab. Seine Haare klebten ihm verschwitzt an der Stirn, sahen aber immer noch Seidig weich aus. "Welches Shampoo benutzt du bitteschön", rutschte es mir heraus und einer seiner Mundwinkel zuckte doch tatsächlich! Allerdings sah es eher so aus, als geschehe es ganz gegen seinen eigenen Willen. Im nächsten Moment hatte er auch schon wieder seine kalte Maske aufgesetzt und zog sich aus mir zurück. Ein plötzliches Gefühl der leere überfiel mich. Außerdem schüttelte mich ein Ekel mir selbst gegenüber. Was machte ich hier. Klar, es war wirklich fantastisch gewesen! Gestern, wie Heute. Aber ich kannte ja noch nicht mal seinen Namen, noch hatte ich irgendwelche Gefühle für ihn. Vielleicht war Schlampe ja gar keine so schlechte Bezeichnung für mich. Ich rollte mich zuseite, während Mr. Düster und Gefährlich auf stand und sich ohne jegliche Scham streckte. So, wie der Herr ihn zur Welt gebracht hatte. Und dieser hatte ganze Arbeit bei seiner Erschaffung geleistet. Ich konnte nicht anders als das perfekte Spiel seiner festen Muskeln zu beobachten. Und mich gleichzeitig dafür zu Schämen. Miststück, zischte mein, bis jetzt verstummtes, Unterbewusstsein. Es hatte ihm wohl die ganze Zeit über die Sprache verschlagen. Über unser eigenes Verhalten. Jetzt redete ich schon in der dritten Person von mir!
"Wie bitte?" Ich zuckte zusammen, als ein großer Schatten über mich fiel. "Wieso in der dritten Person?" Fragend legte er den Kopf schräg. Mein Gesicht fing an zu brennen. Ich hatte meine Gedanken wohl laut ausgesprochen. Wie peinlich! "Nichts", murmelte ich. Damit zog ich mir die Decke über den Kopf und hoffte einfach nur, dass er ging. Oder wieder zu mir unter die Decke kam und...Stopp. Hör auf so zu denken. Am besten wäre es so wieso, die letzten 10 Stunden komplett von meiner Festplatte zu löschen. "Ich gehe jetzt unter die Dusche." Seine Stimme hatte wieder von Kalt ins Arktische gewechselt. "Wenn ich wieder draußen bin, bist du besser verschwunden." Ohne groß nachzudenken schoss ich unter der Bettdecke hervor, griff nach einem Kissen und schmiss es dem sich bereits abgewendeten Unbekannten an den Hinterkopf. Er erstarrte. Sein ganzer Körper unter Anspannung. Mein Atem ging heftig und abgehackt. Jetzt hatte ich schon das zweite mal etwas nach ihm geworfen! Und war das zweite mal schon wieder so wütend, dass ich meine Angst einfach runter schluckte. "Um deine Erinnerungen mal aufzufrischen, warst du derjenige gewesen, der mich wie ein Neandertaler über die Schulter geworfen und in seine Höhle zurückgeschleppt hatte, andernfalls wäre ich schon längst über alle Sieben Berge verschwunden." Ich sprang auf, vergaß dabei völlig, dass ich komplett entblößt war, schnappte mir meine Klamotten vom Boden und stürmte an ihm vorbei aus dem Zimmer. Ich zog mir noch im gehen das T-Shirt (sein T-Shirt) über und hüpfte in meine Jeans. Ein Knistern holte mich mit einem Schlag von meinem Wut Trip herunter. Ich hatte ja immernoch die geheimen Dokumente in meiner verdammten hinteren Hosentasche. Und das brachte ich mich wieder darauf, bei wem ich aller Wahrscheinlichkeit gerade war! Was wiederum bedeutete, dass ich gerade mit einem Killer geschlafen hatte. Und du hast es genossen, schnurrte mein Unterbewusstsein. Halt die Klappe, schnautzte ich es wütend an. Ich wollte inzwischen einfach nur von hier weg. Und zwar so schneller, desto besser. Aber als ich mich erneut in Bewegung setzte, knisterten diese bescheuerten Papiere schon wieder und brannten quasi einen Loch in meine Hose. Mein Blick zuckte zu der versteckten Tür in der Wand. Und dann schlug eine Tür hinter mir zu. Ich wirbelte erschrocken herum. Die Schatten im Gang schlucken seine Silhouette fast vollständig. Hatte er das Knistern etwa gehört. Oder meinen Blick gesehen, der doch ziemlich offensichtlich eine vermeintlich normale Wand angegafft hatte? Die Angst bagann sich nun durch meinen ganzen Körper zu fressen. Ich war erledigt. Während er immer näher kam, wich ich immer weiter zurück. Bis ich gegen die Rückenlehne des Sofas stieß und nicht mehr weiter konnte. Wie ein Raubtier auf der Jagd kam er auf mich zu und fixierte mich, wie eine verwundete Garzelle. Wie seine Beute. "Wovor hast du denn solche Angst?" Seine Stimme war mit Eis überzogen. Seine wunderschönen Augen lagen im Schatten. "Ich habe keine Angst", widersprach ich. Aber meine zitternde Stimme strafte meine Worte Lügen. Er war nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt. Sein Duft hüllte mich ein und mein verräterische Körper reagierte darauf. Verräter! Ich konnte doch nicht noch einmal...doch, ich konnte. Nach der Nässe in meiner Hose zu urteilen. Er legte den Kopf schief und musterte mich. "Wonach hast du gerade Ausschau gehalten."
Ich reckte trotzig das Kinn in die Höhe. Es war komisch, aber meine Erregung verlieh mir etwas Mut. "Wenn, dann nur nach dem Ausgang." Ich versuchte mich an ihm vorbei zu drängen, aber da hatte mich schon brutal gepackt und... presste hart seine Lippen auf meine. Er strich mir mit seiner Zunge immer wieder über die Unterlippe und drängte sie dann heftig zwischen meine Lippen, als ich ihm nicht schnell genug Einlass gewährte. Seine Hände hatten sich in meinem Haar vergraben und meine hatten sich wie von selbst in seinen Nacken geschoben. Meine Fingernägel gruben sich dort in seine samtige Haut und hinterließen Halbmond förmige Abdrücke. Seine Brust vibrierte plötzlich, als er knurrte, ja, richtig knurrte, und mich noch enger an sich zu ziehen versuchte. Ich drückte ihn weg. Taumelte zurück. Einen Blick in sein Gesicht verriet mir...nichts. Sein Blick war kalt und verschlossen. Ein Tresor mit doppelter Verpanzerung. Ich rannte Barfuß aus der Tür. Warten auf den Fahrstuhl wollte und konnte ich nicht, außerdem benötigte man, soweit ich es noch in Erinnerung hatte, eine Schlüsselkarte für diese Etage. Also stürmte ich stemmte ich mich gegen die schwere Tür, die zum Treppenhaus führte. Das Ding wiegte mindestens zehn Tonnen oder sie konnte mir einfach nicht schnell genug aufgehen. Ich wollte nicht stehen bleiben, aber nach ungefähr zwanzig Stockwerken legte ich keuchend eine Pause ein, zog mein Handy aus der Hosentasche, zusammen mit mit einer gewissen Visitenkarte und wählte mit zitternden Fingern die Nummer darauf. Drei Herzschläge später wurde abgenommen und mir fiel ein Stein vom Herzen. "Hades!", platzte ich ohne lang darüber nachzudenken raus und konnte ein leises Zittern in der Stimme nicht unterdrücken.
"Kleines! Bist du das? Oh Gott sei dank!" Hades erleichterte Stimme leid mich für einen Moment erstaunt zurück. Bis jetzt hatte sich noch nie jemand wirklich darum gekümmert, wo ich war. Aber ich schätze, dass das an den Umständen lag, in denen Hades und ich uns gerade befanden. Und zwar, dass ich quasi sein neuer "Chef" geworden war und, soweit ich das verstanden hatte, er mich brauchte um seine "Seite" aufrecht zu erhalten. "Mia? Mia, bist du noch da?"
Ich brauchte ein paar Sekunden, um meine Stimme wieder zu finden. "Ja..ja, bin ich." Ich setzte mich wieder in Bewegung. Ich hatte schließlich noch einige Stockwerke vor mir. "I...ich wusste nicht, an wen ich mich wenden sollte, denn ich glaube, dass ich gerade ziemliche Probleme herauf beschworen habe." Mein Fuß rutschte ab und ich musste mich an der Wand abstützen, um nicht mein Gleichgewicht zu verlieren. "Was für Probleme? Mia, wo bist du gerade?"
Ich seufzte. Hinauszögern hatte noch nie etwas gebracht. "In einem Treppenhaus, in einem Hotel, in Las Vegas."
"Vegas?!", seine Stimmen rutschte ein paar Oktaven höher. Ich interpretierte das mal als kein gutes Zeichen. "Mia, du musst mir jetzt genau zuhören! An...an dem Ring, kannst du da irgendein Blinken im inneren erkennen?"
"Ein Blinken?" Wieso war das Wichtig. Ich hob meine Hand und studierte den Ring, der an meinem Finger festgewachsen war. Erst erschien mir nichts wirklich auffällig, bis mir unter dem feinen Adergeflecht unter der etwas Transparenten Ring Oberfläche tatsächlich ein leichtes, rotes Blinken ins Auge stach. Etwas in meinem Magen zog sich zusammen. "Das Ding wird doch nicht etwa hochgehen, oder?", meine Stimme klang hysterischer als gewollt. Inzwischen mussten nur noch wenige Stockwerke vor mir liegen, was gut war, denn meine Beine hatten schon zu schmerzen angefangen. Hades stieß am anderen Ende der Leitung einen derben Fluch aus. Mir knickten beinah die Beine weg. "Oh Gott, also werde ich wirklich hochgehen?!"
"Nein." Allerdings klang sein Tonfall so, als würde noch etwas viel schlimmeres auf mich zukommen.
"Das ist ein Peilsender", rückte Hades nach einer gut gefühlten Minute, weiteren Flüchen, in unterschiedlichen Sprachen, mit der Sprache heraus. Ich war verwirrt. Wieso machte er um einen Peilsender so einen Wirbel? "Das ist ein Not- Peilsender", stöhnte Hades, "man kann zwar andere Key-Schlüssel so aufspüren, aber diesen Speziellen nur, wenn der Träger es verlangt." Ich wusste immer noch nicht, worauf er hinaus wollte. Genau das sagte ich ihn auch, während ich ihm mitteilte, nun ganz unten im Treppenhaus angekommen zu sein und ich nicht wüsste, was ich jetzt machen sollte. Er ignorierte mich und sprach einfach weiter. "Gabriel hatte ihn bei seiner Flucht aktiviert, so habe ich ihn auch erst überhaupt genau lokalisieren können. Aber jetzt ist er immer noch an, was wohl bedeutet....."
Er brach ab und eine angespannte Stille entstand. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. "Was wohl bedeutet?"
"...was wohl bedeutet, dass alle Feinde der Weißen Seite wohl oder übel jetzt wissen, wo du bist." Meine Beine gaben nach und ich landete unsanft auf dem Hintern. "Bitte was?", flüsterte ich. Es laut auszusprechen traute ich mich nicht. "So ein Peilsender Signal ist zurückverfolgbar. Zwar nicht leicht, und Himmel, glaube mir, wenn ich dir sage, dass unsere Seite ihr bestes getan hat, um das Signal zu verschlüsseln und ausschließlich für unsere Seite zugänglich zu machen, so wissen wir doch, dass vor allem diese eine Gegnerische Seite...sehr gute Leute in diesem Bereich haben." Mein Blick zuckte nach oben. Und verweilte dort. "Du könntest dich doch irren, vielleicht ist das Ding ja auch einfach kaputt." In diesem Moment wurde die Tür zum Treppenhaus aufgerissen und Hades stürmte rein. Augenblicklich wurde die Leitung unterbrochen und Hades steckte sein Handy in seine Anzugjacke. Tatsächlich sah er sehr schick gekleidet aus und dieser Fummel musste ihn eine ordentliche Stange Geld gekostet haben. Das konnte sogar ich erkennen. Er seufzte erleichtert, als mich sah, runzelte aber gleichzeitig die Stirn über meine Aufmachung. "Wo zum Henker sind deine Schuhe und wieso zum Teufel sitzt du auf dem Boden?" Ohne mir auch nur zeit für eine Antwort zu geben zog er mich auf die Beine und zog mich bereits hinter sich her. Als wir in die Lobby traten, verschlug es mir so sehr die Sprache, dass ich meine Antwort doch glatt verschluckte. Ich war gestern wohl viel zu betrunken gewesen (ob es nun an dem Alkohol oder dem Man gelegen hatte konnte ich nicht sagen), um den ganzen Glanz, den Mamor und den wunderschönen Mosaik überhaupt wahrzunehmen. Ganz zu schweigen von dem Deckenfresko. Die Suit war schon der Hammer gewesen, aber das hier... "Atemberaubend", hauchte ich und kassierte damit einen amüsierten, wenn auch immer noch besorgten, Blick von Hades. Allerdings hatte ich kaum Zeit, dass alles in mich aufzunehmen, da hatte Hades mich schon nach draußen gezerrt, wo bereits eine schwarze, mit getönten Fenstern, wartende Limousine bereit stand. Ein Hotelpage öffnete gerade die Autotür und bemühte sich offensichtlich, mich nicht zu direkt anzustarren. Meine Wange wurden warm, als ich an meinen Aufzug dachte. Hades drückte ihm einige Scheine in die Hand und ließ mich zuerst einsteigen. Als die Limousine sich in den Verkehr einfedelte, wandte er sich mir zu. "Du weißt schon, dass du jetzt keine Wahl mehr haben wirst." Und da dämmerte es mir. Ich sah ihn mit leeren Augen an. "Hättest du mir denn wirklich eine gelassen?" Er war, offenkundig, verzweifelt gewesen. Und verzweifelte Männer griffen nach Verzweifelten Methoden. Hades zuckte mit den Achseln. "Vielleicht?" Ich seufzte leise. "Dreh den Ring zweimal. Mit dem Zeigefinger und dem Daumen." Ich tat wie befohlen und beobachtete, wie ein blaues Licht kurz über ebendiese Finger glitt und das Rote Lämpchen daraufhin erlosch. "Nur zu meiner Verteidigung, ich hätte nie erwartet, dass du das Gelände rund ums The Heavens oder The Hell verlassen würdest."
Tja, wie brachte ich es ihm jetzt wohl am besten bei? Ich griff in meine hintere Hosentasche und holte die Papier hervor. Hades runzelte die Stirn. "Was ist das?" Stumm reichte ich sie ihm. Er überflog sie für einen Moment. Aber lang genug, um zu erkennen welche Bedeutung sie hatten. Wie in Zeitlupe lenkte er seine Augen wieder zu mir zurück. "Woher hast du die." Zitterte da seine Stimme etwa ein bisschen.
"Ich hab doch gesagt...dass ich glaube in Problemen zu stecken."
"Glauben?!" Seine Stimme war wieder, so wie eben beim Telefonat, ein paar Oktaven höher gerutscht. Er klang bei bliebe nicht wie eine Frau dabei, sonder als würde er eine perfekte hohe Note in einem Lied treffen. Sein Blick glitt über mich und jetzt schien ihm etwas zu dämmern. "Diese Papiere können nur von einem einzigen Ort stammen... du hast doch nicht mit-"
"Nicht", fiel ich ihm ins Wort, "Bitte."
Er schnappte nach Luft. Lockerte den Knoten seiner Krawatte und zog sie schließlich ganz aus. Sein Blick wanderte immer von mir, zu den Papieren und anschließend zu dem Ring. Plötzlich fing er an hektisch mit dem Kopf zu schütteln. "Das hatte ich bestimmt nicht gewollt. Denn inzwischen dürfte die Nachricht über den Aufenthalt des Ringes ihm längst übermittelt worden sein!" Und leiser, mehr zu sich selbst, sagte er:"Uns läuft die Zeit davon." Ich fühlte mich seltsam schuldig, obwohl ich ja alles von dem nun wirklich nicht gewollt hatte. "Ich will nicht sterben", murmelte ich. Hades tippte eilige etwas in sein Smartphone und sah nur kurz auf, während er sagt:"Glaube mir, dass will ich auch nicht." Obwohl er mich ja vor nicht allzu langer Zeit noch selbst beinah umgebracht hätte. Das war erst gestern, belehrte mich mein Unterbewusstsein. Ich ignorierte es und versuchte so unauffällig wie möglich zu Hades herüber zu sehen, der auf dem Sitz mir gegenüber Platz genommen hatte. Wenn er schon zu so kaltblütigen Sachen fähig war, konnte ich mir gar nicht ausmalen, wozu die Gegnerische Seite fähig war. Doch, dass kannst du! Mein Unterbewusstsein arbeitete ja auf hoch Touren. Obwohl ich ihm in diesem Punkt schmerzvoll Recht geben musste. Ich dachte an den blutenden (sterbenden) Gabriel, der jetzt im Koma lag und an das, was auf den Papieren stand. Gut, zugegeben, mein Leben war nicht besonders Toll verlaufen. Und auch die Gegenwart hatte nicht besser ausgesehen. Aber meine Zukunft hatte ich mir schön ausgemalt. Immerhin, hätte ich durchgehalten, hätte ich einen Abschluss von einer Eliteschule in der Tasche gehabt. Dumm war ich auch nicht. Jede Uni hätte auf Knien angebetet, die ihre zu wählen. Und das fällt dir erst jetzt auf, lachte mein Unterbewusstsein höhnisch. Ja, leider schon. Gut, der Ort war die Hölle, aber wenigstens hatte ich nie wirklich in Lebensgefahr geschwebt. Oder zumindest nicht so wie jetzt. "Ich hoffe für dich, dass du tanzen kannst", durchbrach Hades plötzlich meinen Gedanken. Fragend sah ich auf. Er steckte gerade wieder sein Handy weg und seufzte, angesichts meines Gesichtsausdrucks. "Dann werde ich dir wohl einen Crash Kurs geben müssen."
"Was...Wieso?", fragte ich.
"Du hast mir ja nun keine andere Wahl gelassen. Wir müssen den ersten Schritt tun, bevor die es machen. Deshalb wirst du mich heute wohl oder übel begleiten müssen."
Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. Ich verstand kein Wort. "Wohin?"
Er rieb sich den Nacken. "Lass mich dir eine Gegenfrage stellen." Ich wollte protestieren, schließlich hatte ich ein Recht darauf, zu erfahren wo wir, ich, hin verschleppt wurde, aber Hades überging mich einfach. "Von allen jungen, Sex bereiten Männer da draußen, hatte es wirklich Ethan Lockheart sein müssen?" Er sah mich vorwurfsvoll an. Aber ich hatte nach diesem Namen schon längst auf Durchzug geschaltet. Mein One Night Stand, Mr. Unkow, gefährlich und Sexgott hatte soeben einen Namen bekommen. Tief in mir drinnen regte sich eine Erinnerung an diesen Namen. Aber diese wurden von Zahlreichen gewissen Bildern von ihm überlagert  Ethan Lockheart. Der Name passte wie die Faust aufs Auge. Kühl, distanziert und... sexy. Ich unterdrückte hartnäckig ein Stöhnen, presste aber gleichzeitig meine Schenkel zusammen. Den Rest der Fahrt über war ich mehr oder weniger nicht ansprechbar (der Name und die Person dazu gingen mir einfach nicht aus dem Kopf, während ich gleichzeitig versuchte, sie aus meinem Kopf zu bekommen), bis der Wagen hielt und ich sehen konnte, wo wir waren. Meine Augen schossen Feuerpfeile ab, während ich heftig begann, den Kopf zu schütteln. "Nein! Ausgeschlossen!"

Schachmatt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt