Wie ein Echo, hallten ihre Worte wieder und wieder in meinem Kopf. Und während ich noch grübelte, war sie schon aus der Tür getreten und verschwunden.

Welche Fassade zu Hölle? Ich war immer noch der Selbe wie vor 3 Jahren... Nur eben mit einem neuen Hobby. Daran war nichts verbotenes.

Mit einem Seufzen ließ ich mich aufs Bett fallen und vergrub mein Gesicht in den Händen.

Das schwache Licht des Mondes und noch schwächere der Straßenlaterne, unter welche sie die zwei dunklen Gestalten sich einem Kampf geliefert hatten,  warf tiefe Schatten auf mein Gesicht.

Mit einem weiteren rasselnden Atemzug, zog ich erschöpft die Luft ein und ließ meine Augen durch meinen kleinen Raum wandern. Vorbei an all den Zeichnungen an den Wänden, vorbei an meinen abgenutzten, zusammengewürfelten Möbelstücken, bis er wieder am Fenster hängen blieb.

Erneut stand ich auf und setzte mich auf meine Fensterbank. Der Fleck an welchem sich noch vor ein paar Minuten zwei dunkle Schatten die Köpfe eingeschlagen hatten, war leer. So als ob nie etwas dort gewesen wäre, so als ob ich mir all das nur eingebildet hatte.

Ich wusste nicht wann ich angefangen hatte Kämpfe faszinierend zu finden. Alles an was ich mich noch erinnern konnte, war das mich die Gestik bei ebensolchen Straßenkämpfen in seinen Bann zog. 

Ich lehnte meinen Kopf an das kühle Glas und schloss die Augen. Es hatte etwas beruhigendes an sich und schon bald überdämmerte mich der Schlaf. 

,, Autsch " 

Ich wurde von einem leisen Fluchen geweckt. Meine bester Freund  stand auf der Türschwelle und sah mich mitleidig an. 

,, Ich wollte dich eigentlich nicht wecken, aber dein Bücherregal hängt sehr ungünstig... " 

Bedeutungsvoll zeigte er auf eines meiner Regale, welches gefährlich Nah auf seiner Kopfhöhe angebracht war. Anscheinend hatte er sich bei seinem hastigen eintreten gestoßen und rieb sich nun mit schmerzverzerrtem Gesicht, die Stirn.

,, Wieso hängt das Ding eigentlich noch? Ich dachte du wolltest es schon vor Wochen abbringen? "

Müde zuckte ich mit den Schultern. Mein Rücken schmerzte, von der Nacht welche ich auf der Fensterbank verbracht haben zu schien und mein Nacken hatte sich in einer ziemlich unbequemen Position versteift. 

,, Darf ich fragen was du eigentlich, um diese Uhrzeit hier willst?"

Verwirrt glitt sein Blick zur Wanduhr welche derzeit neben einer eher außergewöhnlichen Blumenskizze seinen Platz fand. 

,, Dir ist aber schon klar das es schon nach 1 ist, oder? Wir hatten gesagt wir treffen uns um halb 2 im Park... Außerdem war die Rede davon das ich dich mitnehmen soll, da dein Fahrrad, jetzt schonend gesagt, ein Haufen voll Schrott ist und ich mich auch nicht wundern würde, wenn es bei der nächsten Fahrradtour mit den Jungs auseinanderbricht. " 

Murrend richtete ich mich auf und versuchte vergeblich ein Gähnen zu unterdrücken. 

Mein Fahrrad, war vielleicht alt, aber es hielt immer noch zusammen und das war alles was für mich zählte. Ehrlich gesagt hatte ich sogar einen Gefallen an dem alten Schrottteil gefunden, sehr zur Misbilligung meiner Freunde und meiner Eltern. Das ging sogar soweit, das beide zusammenlegten und mir an meinem letzten Geburtstag ein neues aufschwatzen wollten, allerdings ohne großen Erfolg. Zwar ließ ich mich dazu überreden einen neuen Sattel, ohne Löcher, einzuwechseln, aber das war dann auch schon so ziemlich alles gewesen. 

Bittersweet *coming soon*Where stories live. Discover now