Prolog

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Die Stadt lag in trümmern. Alles was einst so atemraubend schien, lag nun zerstört vor ihm. Nie wieder würde er den einstigen Glanz und das hohe Ansehen seiner Stadt wieder erbauen können. Doch er hätte es besser wissen müssen, als er sich auf sie eingelassen hatte.

Feuer, Tod, Blut und das Gefühl der Niederlage und des verlustes umgaben ihn. Der einstige Glanz seines Reiches wurde bis auf die Grundmauern nieder gemetzelt und eliminiert.

Ein kleines Mädchen, nicht älter als viel, lag mitten in den Trümmern. Ihre Kleidung war zerrissen, der Rücken zu ihm gewand, er gab den Blick auf eine schwarze Rosenranke frei, die sich ihren Weg von dem Nacken bis über die gesamte Wirbelsäule erstreckte. Ihre Haare hingen feuerrot und zerzaust über dem ganzen Kopf.

Er hatte das gleiche Mal wie sie, an der selben Stelle. Es kenzeichnete beide als Blutlinie, der Königsfamilie Kyeongrye, dabei hätte es sie nie geben dürfen. Seine Tochter, die die er über alles liebte und mit ganzen Herzen aufzog, hätte es nie geben dürfen und genau sie war der Auslöser für diesen unangekündigten Krieg.

Die Engel hassten alles, was ihnen unbekannt war, so auch den Hybriden aus ihnen und einem Dämonen. Sie fürchteten alles was sie nicht kannten und wollten es um jeden Preis zerstören, auch wenn dieser tausende Leben und Gebäude mit sich zog.

Vor seiner Tocher erstreckten sich die letzten Überbleibsel eines Palastes, der einst prächtiger war als der, den die Menschen als Versailles bezeichneten.

"Calanea." sprach er den Namen seiner Tochter leise aus, die sich umdrehte und sofort auf ihn zu rannte, um sich an seine Beine zu werfen.

Der Vater fuhr mit den Händen beruhigend über den Rücken der kleinen und versprach ihr, dass alles gut werden würde, doch so würde es nie Geschehen. Immer und immer wieder würden die Engel ihre Truppen in die Unterwelt setzen, um sie zu suchen und zu eliminieren, auch wenn es die Hauptstadt dieses Reiches, Karamanglar, auf ihr Konto ziehen würde. Sie würden nicht davor zurück schrecken ein unschuldiges Kind umzubringen, nur eil sie nict wussten, was für Fähigkeiten in ihr lauerten.

"Calanae." wiederholte der Vater sanft und blickte in die Augen seines Kindes, seines eigen Fleisch und Blutes. Das eine Auge war blutrot, das andere wunderschön blau.

Er fasste einen entschluss, den er nur ungern in die Tat umsetzen würde, aber er musste, um sie zu schützen, um sein Reich zu schützen und beidem eine Zukunft zu gewähren.

Sanft führte er die Daumen an die Schläffen seiner Tochter und ließ ihre Augen strahlen. In der nächsten Sekunde zogen all ihre Erinnerungen in ihrem kurzen Leben wie ein Film an ihr vorbei und verblassten in der Ferne. Wie sie laufen, sprechen, essen lernte, wie sie das erste mal die Augen aufmachte und in seine Augen blickte, dass alles würde nie wieder in ihrer Erinnerung zu erkennen sein.

Die kleine fiel bewustlos auf den Boden und rührte sich keinen Zentimeter mehr.

Mit den Händen und letzter verbliebener Kraft öffnete er ein Portal vor sich und nahm die kleine auf seine Arme.

Nachdem er tief Luft geholt hatte, stieg er durch das pulsierende schwarz und fand sich in einer anderen Dimension wieder.

Die der Menschen.

Nur einmal war er hierher gekommen, doch da sah noch alles anders aus. Damals gab es keine blinkenden Schilder und bewegende Bilder an unendlich hohen Häusern, auch fuhren keine metallenen Wesen über die Straßen und Menschen waren es auch weniger.

Als er das letzte mal in der Welt der Menschen war, hatte er sie zum ersten mal gesehen.

Mit wallenden blonden Haaren und einem Lächeln, schöner als die Sonne stand sie in einem prunkvollen Kleid vor ihm. Zu dieser Zeit wussten sie nicht was sie jeweils waren. Beide wurden sie auf die Erde geschickt um einen Auftrag zu erledigen, nie hätten sie gewusst, wo dies einmal enden würde.

Vor vier Jahren tauchte sie wie aus dem nichts in der Unterwelt auf, das Ergebnis dieses einlassens lag nun schlafend in seinen Armen. Sie war gestorben, noch während der Geburt, hatte das wunder, was sie hervorbrachte nicht mal für eine Sekunde gesehen oder schreien gehört.

Er wusste nicht wie lange er gelaufen war, als seine Füße anfingen weh zu tun und ihn die kälte und Dunkelheit einnahm. Die Straßen um ihn herum waren nicht mehr von Massen an Menschen gefüllt. Sie waren leerer und auch wesentlich dunkler, auch die Häuser waren um einiges kleiner und sahen denen in Karamanglar ähnlich.

Sie würde hier, bis auf ihre Augen und ihre Haare nicht auffallen, dachte er, als er sie vor der Tür eines luxuriös wirkenden Hauses absetzte. Ihre Augen waren, wie seine und die der Menschen hier länger gezogen und ihre Gesichtszüge weich und sanft.

Nie würde er es sich verzeihen seine Tochter in einer solchen Welt zurück zu lassen, über die er seit Ewigkeiten nichte mehr gutes gehört hatte, aber sie war hier sicherer. In seiner Dimension würde man sie auf beiden Seiten für tot halten und die Engel würden ihn in ruhe lassen.

Ihr Leben, dachte er, würde er mit allen Mittel beschüzten, die das Universum zu bieten hatte.

Langsam schritt er von seiner Tochter zurück und öffnete ein weiteres Portal, was ihn in seine Welt zurück beförderte, mit dem Wissen seinen Nachwuchs wohl nie wieder in seinem ganzen Leben zu sehen.

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Okay das war der Prolog meiner neuen Story.

Ich hoffe euer Interesse geweckt zu haben, auch wenn es nicht ansatzweise so wie die beiden anderen Geschichten ist.

Wie auch bei Gangs Bride und Never Ever wünsche ich euch viel Spaß beim lesen und hoffe euch wird die Geschichte gefallen.

Die ersten richtigen Kapitel müssen noch ein wenig auf sich warten lassen, da ich erst noch ein wenig vorschreiben und an den Ideen basteln will.

Into the DarknessWhere stories live. Discover now