Von Lastern, Liebe und Lola

16 4 0
                                    

"Lola und Jasper Kowaltzki, Lola und Jasper Rothmut. Ich kann mich gar nicht entscheiden!"

》Manchmal da ist Liebe aufregend, neu und elektrisierend.《

So wie vor zwei Jahren.
Wir waren noch wie frisch verliebt und gerade dabei die Hochzeit zu planen.
Hals über Kopf hatten wir uns in dieses Abenteuer gestürzt, ohne einander wirklich zu kennen.

Nach nicht einmal einem halben Jahr, nachdem wir uns das erste Mal bei Sonnenuntergang am Strand in Thailand getroffen haben, traten wir vor den Altar.

Mein Herz schlug nur für ihn, seine Augen sahen nur mich. Wir waren glücklich.

"Wach auf Lola. Er ist zehn Jahre älter als du! Möchtest du wirklich deine besten Jahre mit ihm verbringen? Wieso wartet ihr nicht noch ein paar Jahre?"

Zweifler sind Neider, die einem nehmen wollen, was sie selbst nicht haben können.

Was für eine Rolle spielt schon das Alter, wenn zwei Herzen im selben Takt schlagen? Wir liebten uns und das konnte uns keiner nehmen.
Nicht meine Schwester, nicht seine hysterische Exfrau.

Ich lächelte in den Spiegel. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich wie eine echte Prinzessin. Ich fühlte mich wunderschön.

Der Gedanke an Jasper, wie er aufgeregt am Altar steht und mich ansehen wird, lässt die Schmetterlinge in meinem Bauch einen dreifachen Salto fliegen.

"Es ist perfekt."

Manchmal, da ist das Leben eine Lüge.

Ich liebte ihn noch immer und er mich. Daran bestand kein Zweifel. 
Aber er war viel arbeiten und wenn er abends Heim kam, schlief ich meistens bereits.

Am Wochenende, da stritten wir.
Er hatte noch immer Kontakt zu seiner Ex. Er könne nichts dafür, sie arbeite schließlich in der selben Firma.
Ich traf mich immer häufiger mit meinen Freundinnen und ging wieder aus. Ich vermisste es begattet zu werden. Ich konnte nichts dazu, er war schließlich nie da.

" Schon wieder Lola? Ich sehe dich jetzt schon zum dritten Mal diese Woche mit diesem Zeug. Ist wirklich alles okay bei dir?"

Alte Laster sind nie vergangen, nur vergessen.

Nach zwei Jahren, da fühlte ich mich einsam. Immer seltener sah ich Jasper. Immer häufiger schrien wir uns ausschließlich an. Weshalb ich immer öfter verdrängen wollte.
Nur ein Glas. Dachte ich mir und trank zwei weitere.
Ich konnte mich noch nie gut in Grenzen halten. Manche Leute haben wohl eine Anlage dazu, habe ich mal gelesen.

Ich genoss die Zeit für mich, in der alles um mich herum so weich und irreal wirkte. Die Zeit, in der ich nicht darüber nachdenken musste, ob Jasper mich noch liebte.
Er beteuerte es, ich versprach es ihm ebenfalls. Doch geglaubt hat es keiner.

"Du heulst doch auch nicht, wenn du dir betrunken irgendwelche dieser Videos ansiehst, du stehst da drauf!"

Kämpfen oder Aufgeben, sind nicht die einzigen Möglichkeiten. Man kann auch abwarten.《

Und ich wartete. Ich wartete unzählige Minuten bis er aufhörte, mich an zuschreien. Ich wartete bis er eingeschlafen war um mich zu duschen. Ich fühlte mich dreckig und benutzt.

Ich wartete Stunden, bis ich mich wieder in seine Nähe traute.
Es dauerte nicht lange, da entschuldigte er sich. Ich verzieh im.

HirngespinsteWhere stories live. Discover now