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Freitag, 05.10.2017


Auf diesen Abend hatte ich die ganze Woche über ungeduldig gewartet. Nicht unbedingt vor Vorfreude, sondern eher, weil ich ihn so schnell wie möglich hinter mich bringen wollte.
Ich stand vor meinem Spiegel in meinem Zimmer und zupfte an meinem Kleid.

Jessica und ich waren zwei Tage zuvor bei Harrods gewesen und sie hatte darauf bestanden, dass ich mir für diesen Abend ein neues Kleid kaufen musste

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Jessica und ich waren zwei Tage zuvor bei Harrods gewesen und sie hatte darauf bestanden, dass ich mir für diesen Abend ein neues Kleid kaufen musste. Ich hatte ihr davon erzählt, dass mein Lehrer mich als Begleitung mitnehmen wollte und sie ist natürlich total ausgeflippt.

Dann kämmte ich meine Haare. Sie fielen, wie ein Wasserfall, in großen Locken meinen Rücken hinunter. Schließlich zog ich mir voller Verachtung meine schwarzen Highheels an. In ihnen taten mir schon allein vom Anschauen die Füße weh.
Ich ging runter ins Wohnzimmer und setzte mich aufs Sofa. Meine Eltern waren schon eine halbe Stunde vorher zur Gala gefahren, während Junior mich erst gegen acht Uhr abholen wollte.

Pünktlich auf die Sekunde klingelte es dann auch an der Haustür. Ich war jetzt schon von meinen Schuhen genervt und freute mich, wenn überhaupt, nur auf das Essen bei der Gala. Eigentlich hatte ich nie Freude daran, denn meine Eltern nahmen mich nur mit, damit ich mich unter die Leute mischen und unsere Familie und die Firma meiner Eltern vertreten konnte.
Ich ging zur Haustür und öffnete sie. Dahinter stand Mr. McGowan und starrte mich an.

"Wow!"

Das war das einzige, was er rausbrachte. Da war wieder dieser Blick, der mich immer so durcheinander brachte.

"Ihnen auch einen guten Abend." sagte ich. Ich wollte mir nicht ansehen lassen, dass ich irgendwie von ihm angezogen fühlte. Doch auch wenn ich alle Hebel in Bewegung setzte zu vermeiden ihm das zu zeigen, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Es gefiel mir, dass er mir die Aufmerksamkeit schenkte, die ich von meinen Eltern nie erhalten hatte. Sie dachten immer, dass ich glücklich war, weil wir reich waren und das muss reichen.

Schließlich musterte ich Junior. Er trug einen schwarzen, figurbetonten Smoking, was mich stark an James Bond erinnerte. Nur das Mr. McGowan um Meilen besser aussah.

"Wollen wir?" fragte Junior, mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht. Er wusste, dass ich seiner charmanten Art nicht mehr widerstehen konnte. Verlegen nickte ich und hakte mich bei meinem Lehrer unter, der mir freundlich seinen Arm anbot. Im Auto fuhr er allerdings nicht sofort los, sondern schien mit sich zu kämpfen.

"Ich-", stotterte er. "Ich hab noch was für dich."

Jetzt wurde es mir noch peinlicher und auch mein Coach schien etwas verlegen zu werden. Allerdings holte er einmal tief Luft und war sofort wieder gefasst und konzentriert. Aus der Innentasche seines Smokings holte er ein kleines schwarzes Kästchen heraus und öffnete es. Darin lag eine dünne, schlichte silberne Kette und an ihr ein kleiner weißer Edelstein. Dieser schien sogar echt zu sein. Fasziniert und gleichzeitig verdutzt sah ich McGowan an.

The Coach - in love with my teacher Where stories live. Discover now