Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön...von wegen!

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Der Abend verging ziemlich schnell, Franky hat extra für uns, noch ein etwas größeres Bett zusammen gebaut und es in das Zimmer der Mädchen gestellt. Ich gähnte herzhaft, mein Körper schrie laut nach dem Bett. Aber jetzt alleine schlafen gehen, wollte ich nicht. Wenn ich so darüber nachdachte, was für Menschen sich hier auf der Grandline tummelten, bekam ich es mit der Angst zutun. Ich fühlte mich so schwach. Alle anderen, sogar Vio – sie hat mal einen Selbstverteidigungskurs gemacht-, konnten sich verteidigen. Und was war mit mir? Nichts,.. ich würde höchstwahrscheinlich nur stocksteif dastehen und zu sehen. Ich unterdrückte ein Seufzen, dann zog ich an Violettas Rockzipfel. „Hey Du, ich möchte schlafen gehen!“, flüsterte ich so leise, dass nur meine Beste es verstand. Wie hypnotisiert starrte sie immer noch den Schwertkämpfer an. Das brachte mich leicht zum Grinsen. „Gleich, Kay.. gleich!“, stammelte sie. Ich drehte mich wieder zu den anderen. Sie sangen, tranken und lauschten der Musik von Brook. Der hat auch Nerven, fragt er uns einfach nach unseren Höschen, aber was hatte ich denn schon erwartet? Er hat dafür eine Kopfnuss von Nami kassiert. Trotzdem spielte er jetzt gelassen auf seiner Violine. Leise summte ich mit, bis sich ein spezieller Strohhut neben mich setzte. Ruffy war bis eben noch mit Chopper und Lysop schunkeln gewesen. „Alles klar?“, fragte er mich grinsend. Ich nickte: „Ja, aber ich bin total müde..!“ Er sah mich verständnisvoll an: „Hm, war ja auch ein aufregender Tag!“
„Stimmt, und von der Party gestern bin ich auch noch etwas geschafft!“
Zum ersten Mal, seit der letzten Nacht, musste ich über diese Party nachdenken. Plötzlich wurde ich rot. Ich musste daran denken, wie eng umschlungen Ruffy und ich tanzten. „Die war echt der Hammer gewesen, das Essen war total lecker!“, schwärmte der Pirat mir leise vor. „Ich.. ehm, habe da nichts gegessen…“, ich spielte mit meinen Fingern, dabei starrte ich sie die ganze Zeit an.
„Hättest du tun sollen, war wirklich sehr lecker!“
„Was war lecker?“, fragte plötzlich Lysop, der sich zu uns gesellte. Dann erzählte der Kapitän alles, was es so in unserer Welt zum Essen gab. Ich saß einfach nur daneben und schwieg. Jetzt fragte ich mich, ob der Strohhut mich gehört hatte, als ich Violetta von meinem Traum erzählt habe. Es wäre doch sonst ein zu großer Zufall gewesen oder? Ich war mir so unsicher und das sah auch Robin. Auch sie setzte sich zu mir. Ich fühlte mich plötzlich umzingelt. Panisch suchte ich nach Violetta, die neben Zorro saß und ihn scheinbar versuchte weg zu bechern. Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch, sie würde es doch wohl nicht schaffen, den Schwertkämpfer unter den Tisch zu trinken, oder doch? Ich schüttelte belustigt den Kopf. „Ich hoffe es gefällt euch bei uns und danke, dass ihr unseren Kapitän aufgenommen habt!“, sagte dann eine freundliche Stimme neben mir. Ich schaute Nico Robin an. „Das war doch selbstverständlich.“, meinte ich dann verlegen, aber was hätte ich denn machen sollen? Ihn im Garten liegen lassen? Außerdem war es Ruffy.. DER Ruffy! „War es nicht!“, sagte die Archäologin bestimmt. Dann schwiegen wir beide, beobachteten die anderen. Bis mein Blick wieder auf Ruffy fiel. „Du magst ihn sehr, oder?“, fragte meine Sitznachbarin nach einer Weile. Sah man es denn wirklich so sehr? Ich mochte ihn, das stimmte schon. Habe ich mich verliebt…? Ich nickte vorsichtig. Sie grinste mich an. „Merkt man das, wirklich so sehr..?“, fragte ich leise und sah sie an. „Ja, du wirst rot, wenn er mit dir spricht, du siehst ihn immer an und hältst dich immer in seiner Nähe auf! Obwohl du dich auch zu deiner Freundin gesellen könntest, aber du bevorzugst unseren Kapitän!“ Jetzt, wo Robin es mir erklärte, merkte ich es auch. Bisher tat ich es unbewusst. Sie hatte Recht. Sie hatten alle Recht. Ich lies die Schultern hängen. Für den Piratenkönig war ich doch viel zu schwach. „Kopf hoch, wenn man etwas will, muss man darum kämpfen!“, sagte sie noch, bevor sich Robin wieder erhob und aus der Küche verschwand.

Ich dachte eine Weile über ihre Worte und die vergangen Tagen nach. Ich hatte mich wirklich oft in seiner Nähe aufgehalten. Ich stand auf, tapste rüber zu Vio und tickte sie an. „Wir sollten jetzt schlafen gehen!“ Ich blickte in ihr Gesicht, der Sake zeigte langsam Wirkung. „Du isch will aber nosch nisch!“, nuschelte Vio, dabei krallte sie sich einfach einen Arm von Zorro, der fast, vor Schreck, seine Sakeschale fallen lies. Er beäugte Violetta skeptisch. „Deine Freundin hat Recht, geh schlafen!“ Er wackelte dabei mit dem Arm, damit sie endlich los lies. Aber sie hielt sich fest, wie ein kleines Klammeräffchen. „Vio komm schon!“, sagte ich bettelnd, nahm ihre Hand und zog, bis sie schließlich widerwillig los lies. „Na jut, isch komme mit, hehe! Jute Nascht Schorro!“ Zorro wand sich einfach nur ab und hob die Hand zum Abschied. Dann war ich dabei sie aus der Küche zu schleifen. Ruffy drehte sich zu mir um, er warf mir einen seltsamen Blick zu, rief dann aber nur „Gute Nacht!“. Leicht enttäuscht stand ich auf dem Deck der Sunny. Es regnete immer noch stark. „Beeilung!“, drängte ich meine Freundin und legte eine Hand in ihren Rücken, um sie vorwärts zu schieben. Wenn Vio torkelte, kam sie nie wirklich von einem Fleck.

One Piece: Mein Leben, der Strohhut und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt