Immer Ärger mit den Männern

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Ich bezahlte den Eintritt für Ruffy und mich, dann gingen wir schleunigst zu den Umkleidekabinen. „Du gehst da rein und ziehst dir, diese Badehose an, ok?“, fragte ich den Piraten, während ich in der Tasche rumwühlte. Ich war froh, dass ich so gerne lange Badehosen für Männer mit Bikinioberteilen trug, so konnte ich ihm eine von mir abgeben, die hoffentlich passte. Sie war vorne rot und hinten schwarz. An den Seiten war dieses Hawaiimuster, mit Blumen und so. Ich dachte es würde ganz gut zu ihm passen. „Die drückte ich ihm erstmal in die Hand. „Wenn du fertig bist, wartest du hier draußen auf uns! Deine jetzigen Klamotten gibst du mir dann, wenn wir dich abholen. Und vergiss nicht, dass hier ist nur ein Freibad und kein Nacktbad, da gibt es Unterschiede!“, versuchte ich ihm einzuschärfen. Er fragte mich unterwegs, ob man sich denn Entkleiden dürfte. Weil er das ‚Frei’ so interpretiert hatte. Dieser Junge machte mich schwach. „Ja, ich warte dann!“, sagte er nickend und verschwand in der Kabine. Ich stand noch einen kurzen Moment einfach nur da, überlegte ob es eine gute Idee war, ihn hier einfach allein zu lassen. Dann aber, drehte ich mich auch um. Violetta wartete sicher schon. Als ich zu den Mädchenkabinen ging, drehte ich mich noch einmal, zur Sicherheit, zu Ruffy’s Kabine um. Es würde schon nichts schief gehen, hoffentlich! Dann beeilte ich mich. „Wo warst du denn?“, fragte Vio mich, als ich dann endlich bei ihr ankam. Wir teilten uns immer eine Kabine, die eigentlich für Familien gedacht war. So hatte jeder Platz, niemand musste alleine sein oder sich mit Selbstgesprächen begnügen. „Hab Ruffy eben noch gesagt, er soll vor seiner Kabine auf uns warten. Nicht das er los rennt und gleich stirbt, nur weil.. wir noch nicht bei ihm waren.“ Meine Freundin legte mir ihre Hand auf die Schulter: „Der stirbt nicht so schnell! Weißt du noch, als er gegen Arlong gekämpft hat? Da war er auch lange Unterwasser und hat’s überlebt!“  Ich nickte, irgendwie machte ich mir ja schon Sorgen um den Gummi-Jungen. Aber Violetta hatte Recht, so leicht konnte man ihn nicht umbringen und sterben, würde er eh nicht.

Nachdem wir uns umgezogen hatten, traten wir mit unseren Taschen vor die Kabine. Violetta trug einen lilafarbenen Bikini und ich eine schwarze lange Badehose und ein schwarzes Bikinitop, Badeanzüge hasste ich einfach, wie die Pest. Das waren Kleidungsstücke für Omis und kleine Mädchen. Ich betonte zwar nie gern, was ich habe, aber beim Baden musste es schon ein Bikinioberteil sein. Schnell schlüpfte ich noch in meine Flipflops und ging zu Ruffy. Vio folgte mir: „Soll ich uns schon mal einen Platz suchen?“ Im Waldbad war es heute voll, vielleicht sollte sie wirklich vorgehen. „Wenn du möchtest, kannst aber auch gern noch warten!“, sagte ich dann. Doch sie schüttelte nur energisch den Kopf: „Möchte noch gern ein schattiges Plätzchen erwischen!“ Ich grinste: „Na gut, dann lauf du schon mal vor!“ Und ich wartete derweil auf den Piraten. Und wartete.. wartete… und wartete. Seufzend stand ich da, die Sonne prallte auf mich herab und langsam aber sicher, begann ich zu schwitzen. Was tat er denn nur solange in der Umkleidekabine? Ich wollte jetzt auch nicht unbedingt anklopfen, was wenn er dort nackig drinnen stand? Aber andererseits wäre es ja einfach nur fair, mir gegenüber. Immerhin hatte er mich schon nackt gesehen, versuchte ich mich selbst zu rechtfertigen.  Also riss ich mich zusammen. Ich machte einen Schritt nach vorne, wollte gerade an der Tür anklopfen, als sie geöffnet wurde. Ich schreckte zurück. Vor mir stand kein grinsender Pirat, sondern ein alter, korpulenter – nett ausgedrückt- Mann. Dieser grinste schmierig: „Na, Kleine. Hast du auf mich gewartet?“ Mich durchfuhr ein eisiger Schauer und ich fühlte mich jetzt schon total angegrabscht. Man war mir das peinlich: „Ich .. ehm.. nein, Entschuldigung!“ Ich drehte mich sofort um,  lief dann los, um schnell von hier weg zu kommen. Verdammt, war der ekelig. Ich hörte ihn noch schleimig lachen. Ich schüttelte mich. „Maaan, wieso immer ich?“, fragte ich mich selbst, aber als der Schock verdaut war, tat sich mir eine andere Frage auf. „Wo zum Teufel steckt RUFFY?“, fragte ich wütend, als ich Violetta fand und sie mich ahnungslos ansah. „Das wollt ich dich auch gerade fragen!?“
Seufzend lies ich mich erstmal auf der Decke nieder. „Ich habe auf ihn gewartet, aber er kam einfach nicht raus und als ich dann an der Kabine anklopfen wollte, kam mir ein alter perverser Mann entgegen.“ Ich schüttelte mich noch mal, bei dem Gedanken an dem Kerl. „Kaum sind wir zehn Minuten hier, verschwindet er! Wollen wir bei den Becken nachsehen?“, fragte meine Freundin mich, nachdem sie tröstend eine Hand auf meine Schulter gelegt hatte. „Ja, lass uns schnell machen, bevor noch etwas passiert!“

One Piece: Mein Leben, der Strohhut und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt