23

725 40 4
                                    

Elbisches Temperament

Eloise POV
„Das war nur eine Frage der Zeit!", meine ich und schaue zu Tini und Thorin, die eng umschlungen im Wasser stehen. Valerie neben mir nickt nur. „Das das irgendwann noch mal passiert hätte ich nicht gedacht", gibt Kili zu und lacht über seinen Onkel. An seiner Stimme kann man jedoch hören, dass er sich freut, dass sein Onkel, nun jemanden gefunden hat. „Naja, ich muss auf jeden Fall jetzt erstmal raus, meine Hände sind schon ganz schrumpelig." Ich stimme Johanna zu und erhebe mich auch. Als ich aus dem Becken raus bin und wieder trockenen Boden unter den Füßen habe, merke ich eine Hand meine nehmen. Ich lächele Legolas zu und drücke seine Hand, während wir zusammen zu unserem Platz gehen. „Legolas, komm her!", ruft Noa, als ich mich gerade hingesetzt habe. Sie steht mit Thranduil auf dem Volleyballfeld, dass ein paar meter von uns entfernt ist. Ich lege mich also hin und lasse meinen Körper in der Sonne trocknen. Die Elben stellen sich tatsächlich ganz gut an, wer hätte es gedacht. Vor allem sehen die beiden auch immer so elegant und gut dabei aus. Ob denen je etwas peinlich ist? Bei dem Können und Wissen? Ich schüttele den Kopf. Wahrscheinlich nicht. Aber so professionell wie Noa sehen sie noch nicht aus, aber das beruht natürlich auch auf Jahre langem Training.
Wieder einmal merke ich, dass ich Legolas auch beim Stricken zugucken könnte und es wäre nicht langweilig. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit geschenkt bekommen habe, ihn kennenzulernen, denn ich bin einfach total glücklich mit ihm. Und das war schon so, bevor wir uns geküsst hatten. Aber jetzt ist es fest, ich bin mir sicher.

Legolas POV
„Ich brauche eine kurze Pause!" Noa lässt sich in den Sand fallen und fährt sich mit der Hand über die schwitzige Stim. Dann fängt sie an zu lachen. „Verflucht seid ihr Elben. Gibts bei euch eine Grenze? Seid ihr irgendwann alle?" Sie schaut zu uns hoch. Ich gucke zu meinem Vater. „Ja, die gibts. Aber nicht nach einer Stunde", meine ich lachend und denke an meine vielen Abenteuer, in denen ich teilweise tagelang ohne Pause gehen musste. Noa schnauft. ,,Dann lasst uns pausieren!", entscheidet mein Vater und ich nicke. Ich schirme meine Augen mit meinen Händen vor der Sonne ab, während ich zu Eloise gehe. Sie grinst mich an.
„Na, genug Volleyball?", fragt sie und schaut zu mir hoch. Sie liegt auf dem Rücken, hat ihre Ellenbogen aber aufgestellt. „Noa brauchte eine Pause", erkläre ich grinsend und binde mir schnell einen neuen Zopf, bevor ich mich neben sie lege. ,,Da wir beide ja gestern Nacht ein Bett geteilt haben, kann ich dir ja ganz offen sagen, dass du eben sehr gut aussahst!", gibt El von sich und lächelt mich mit ihrem süßen Lächeln an. „Und jetzt nicht mehr?", ich ziehe meine Augenbrauen nach oben. Sie lacht auf und dreht sich auf die Seite um mich besser anzusehen. Dann legt sie ihre Lippen auf meine. ,,Du siehst immer gut aus!", sagt sie, als wir uns lösen. „Und ich?" Jetzt ist sie es, die ihre Brauen fragend hoch zieht. Ich ziehe scharf die Luft ein und mustere sie noch einmal, auch wenn meine Antwort schon vorher feststand. „Gefährlich gut". Meine Antwort bewirkt ein befriedigendes Lächeln in ihrem Gesicht.

Eloise POV
Etwas später sitze ich neben meiner besten Freundin im Schatten und wir teilen uns eine Packung Blaubeeren. „Hast du schon mitgekriegt, dass wir ein neues Paar haben?", frage ich sie mit einem Grinsen auf den Lippen. Sie guckt mich mit großen Augen an und schüttelt den Kopf. „Echt jetzt? Wer denn?" „Rate mal! „Du und Legolas!" „Das weiß doch schon jeder. Danke dafür übrigens", ich verdrehe meine Augen und versuche die Situation von heute Morgen zu vergessen. „Ich konnte doch nicht wissen, dass du... Besuch hast", meint sie und hebt entschuldigend ihre Hände. Ich stecke mir noch eine Beere in den Mund. „Was ist da eigentlich noch passiert zwischen euch. Habt ihr geredet?". Ich nicke. ,Ja, haben wir. Es war sehr süß was er alles gesagt hat und ich hatte ihm irgendwie im Eifer des Gefechts meine Gefühle beschrieben. Und dann haben wir uns geküsst." Ich greife nach einer weiteren Blaubeere, „ich fühle ganz anders für ihn, als ich für Levi empfunden habe. Ich fühle mich irgendwie so sicher", beschreibe ich und gucke zu Noa. Sie lächelt mich an. „Ich freue mich so für dich!"
„Danke. So, jetzt rate aber bitte weiter!" „Hm", sie überlegt, ,,oh, sind es Fili und Valerie? Das würde ich süß finden!" Ich schüttele den Kopf, „Nein! Es sind unsere kleine Tini und der Zwergenkönig", verrate ich. Sie lacht auf. ,,Süß!"
,,Das ist doch schon alles echt krass oder? Ich meine wir: die größten Herr der Ringe liebenden Menschen der Welt... wir haben einfach das erhalten, was wir uns schon immer gewünscht haben. Es ist eigentlich alles unrealistisch", teilt Noa mir ihre Gedanken mit, während sie Seele baumelnd in die Ferne guckt. „Und dann verliebst du dich in Legolas, der ja eh immer dein Liebling in den Filmen war und er sich in dich! Was ist das denn für ein kranker Traum?!" Ich nicke ihr nur zustimmend zu. Sie hat wirklich recht mit dem was sie sagt. Es ist eigentlich nicht möglich.
„Valentina und Thorin also...", Noa lächelt, „habe ich kommen sehen" Ich lache und stutze kurz darauf, als Thranduil auflacht. „Ach bitte, das ist sowieso nichts fürs Leben", nuschelt er vor sich hin, aber ich habe es gehört und ich bin sicher Noa auch. „Was hast du gerade gesagt?", frage ich ungläubig und richte mich auf, während Noa schon auf ihren Füßen steht. „Nur weil du Thorin vielleicht nicht magst, heißt das nicht, dass er keine Beziehung führen kann! Was soll die scheiße?" zischt Noa und konfrontiert Thranduil direkt. An seinem Gesichtsausdruck sieht man, was in ihm abgeht. Er baut seine Mauer höher und bewaffnet sie. Er ist sauer, dass ihm widersprochen wird. „Ûpedo ethin glavrath na eni, noro lim palam, adan bardog!", zischt er und guckt Noa direkt an. Sie versteht natürlich kein Wort von dem was er gesagt hat, aber an seinem Ton und Legolas Reaktion kann man es erahnen. Ich gucke ihn fragend an, aber er schüttelt mich ab, „das willst du nicht wissen".
„Vater, das geht ein wenig zu weit", versucht es Legolas, wird aber gleich von seinem Vater fixiert. Mit erhobenem Finger sagt Thranduil: „ech hanag, pale i teg, ion!". Dann geht er. „Oh Gott", schnaubt Noa und lässt sich auf den Boden fallen. Sie fährt sich einmal durchs Gesicht. „Er hat mich beleidigt oder?" Noa schaut fragend zu Legolas. „Er hat gesagt, dass du nicht so ein dummes Zeugt plappern sollst und... dass du ein grässlicher mensch bist und verschwinden sollst" Noa schaut zu Boden und ich hocke mich neben sie um ihr über den Rücken zu streicheln. „Okay, danke" Ihre Stimme klingt traurig und brüchig. „Nicht weinen, er ist es nicht wert", flüstere ich ihr zu und bemerke ihre unregelmäßige Atmung.

Von Mittelerde nach DeutschlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt