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Thorin's Plan und zu viel Alkohol

Valerie POV
„Ich glaub es nicht", sage ich genervt, „Durch das Klo?" Bard nickt nur und läuft dann schnellen Schrittes davon. Ich schüttele den Kopf. „Das ist erbärmlich!", sagt Dwalin neben mir und verschränkt seine Arme vor der Brust. Erst die Überfahrt nach Seestadt in mit Fisch gefüllten Fässern und jetzt das. „Dann stinke ich jetzt nicht nur nach Fisch, sondern nach Fisch und Scheiße!", quengelt Johanna und schlägt das Wasser, als wir alle nach einander untertauchen. Dwalin geht voran und wird als erster aus dem Plumpsklo geholt.
„Wenn du das irgendjemandem erzählst, reiße ich dir beide Arme aus!", höre ich ihn sagen, als er ins freie klettert. Bilbo ist der nächste und dann kommt Tini. Als ich die Treppe nach oben laufe, gucken zwei junge Mädchen, die Töchter von Bard, uns misstrauisch an.
„Vater, wieso kommen lauter Zwerge aus unserem Klosett?" Ich hätte am liebsten gelacht bei dieser Absurdität, aber der Fakt, dass ich durch ein Klosett in das Haus einsteigen musste, verdrängt dieses Bedürfnis ganz schnell wieder.
„Werden sie uns Glück bringen?", fragt das jüngere Mädchen. Ich trete Fili von hinten gegen seine Wade, damit er sich einen Spruch verkneift, denn er setzt schon gefährlich zu einem Satz an. „Aua!"
Bibbernd von dem Wasser stehen wir nun alle in dem Esszimmer. Ich ziehe als erstes meine Schuhe und Socken aus, um sie vor das Feuer zu stellen, damit sie trocknen. Dann trete ich zu der älteren Tochter heran. „Ihr hättet doch wohl nicht etwas trockenes zum Anziehen für uns?" Sie springt gleich auf, entschuldigt sich, dass sie nicht schon früher darauf gekommen ist und läuft mit ihrer Schwester aus dem Raum. Bard geht ihnen kurz danach hinterher und ein paar Minuten später verteilen sie trockene Klamotten an uns alle. Ich nehme es dankend entgegen und ziehe mich so schnell wie möglich um, um nicht noch krank zu werden. Meine nassen Klamotten lege ich zum Trocknen hin.

Mit verschränkten Armen stehe ich hinter Kili und Thorin, die sich der Waffenkammer der Seestadt berauben. „Leute, das ist keine gute Idee!",meint jetzt auch Tini, die mir gegenüber steht. „Thorin, ihr wisst doch was passiert. Ich weiß nicht, warum wir hier überhaupt sind!", sie führt ihre Hände zu den Schläfen und massiert diese genervt. „Wir brauchen Waffen, wenn wir es bis zum Berg schaffen wollen!" sagt Thorin stur während er Kili noch eine Axt in die Arme legt. Dieser verzieht vor Gewicht schon das Gesicht und geht in Richtung Treppe. „Kili pass bitte..." fange ich an, aber da ist es schon passiert: er verpasst die Stufe und tritt ins Leere. Samt den ganzen Waffen fällt er ein Stück weit und mit lautem Krach die Treppe hinunter. „Na super!", sage ich genervt und schaue ungläubig zu Tini und dann zu Thorin.
Im nächsten Moment werden wir auch schon von den Wachen gefangen genommen und weggeführt und ich frage mich, warum wir Zwerge eigentlich immer Gefangene von irgendwem sein müssen. Sie führen uns vor das Rathaus, wo die Einwohner der Seestadt sich schon versammelt haben und mit ihren Fackeln einen Tumult veranstalten. Die Türen des Rathauses öffnen sich und ein dicklicher Mann mit nur noch wenigen und fettigen Haaren kommt gefolgt von keinem anderen als Alfrid heraus.
„Was ist das für 'ne Aufruhe?", fragt er und bindet sich seinen Mantel um den Körper. Der Hauptmann der Wache tritt hervor: „Wir haben sie geschnappt als sie Waffen stehlen wollten, Herr!", erklärt er woraufhin uns der Bürgermeister belustigt anguckt. „Ahh, also Hochverräter hm?"
„Nur ein kleiner kümmerlicher Haufen Söldner, wenn ihr mich fragt, Herr!" gibt Alfrid noch oben drauf mit einem derart hochnäsigen Ton, dass das Blut in meinen Adern anfängt zu kochen. Auch Dwalin scheint er zu aufmüpfig zu sein, denn er tritt vor uns und erhebt die Stimme.
„Hütet eure Zunge! Ihr wisst nicht mit wem ihr es zutun habt. Das ist nicht irgendein Halunke... Das ist Thorin, Sohn von Thrain, Sohn von Thror." schreit er und Thorin geht neben ihn, legt ihm dankend die Hand auf die Schulter und übernimmt das Wort.
„Wir sind die Zwerge des Erebors", die Menschen um uns herum fangen an zu tuscheln, „und wir sind gekommen, um unsere Heimat zurückzufordern!"
„Ich erinnere mich an diese Stadt in den alten Zeiten. Ganze Handelsflotten lagen im Hafen, der Laden mit Seide und Edelstein. Dies war keine vergessene Stadt auf einem See! Dies war der Mittelpunkt für jeden Handel im Norden."
„Ich hole diese Zeit zurück. Wir entzünden die großen Schmieden der Zwerge neu, auf dass sich Wohlstand und Reichtum wieder ergießen aus den hallen Erebors!"
Die Menschenmasse freut sich und jubelt Thorin zu, doch einer hat etwas dagegen.
„Tod! Das werdet ihr über uns bringen!" Bard tritt hervor und ich höre, wie Tini neben mir „oh bitte nicht!" sagt. „Drachenfeuer und Verderben", er guckt Thorin direkt an, „Wenn ihr die Bestie weckt, werdet ihr uns alle vernichten"
Thorin wendet sich wieder an das Volk. „Ihr könnt auf diesen Schwarzmaler hören, doch ich verspreche euch... wenn es gelingt, werden alle am Reichtum des Berges teilhaben. Dann habt ihr genug Gold um Esgaroth zehn mal neu zu erbauen!"

Von Mittelerde nach DeutschlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt