Teil 7 -Gefühlschaos-

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Ich spürte wie der Wagen ins stehen kam und schnallte mich erstmal ab. Meine Hand umklammerte den Griff der Autotür und wollte sie gerade öffnen, als eine Hand mich fest am Arm packte und mich zurück hielt. Mein Blick wanderte zu Justin, der mich mit einem fasst schon bettelnden Gesichtsausdruck ansah.

,,Faith, bitte ich..'', brachte er unter zittriger Stimmer raus.

,,Nein Justin, lass es doch einfach.'', sagte ich tonlos und riss meinen Arm von seinem Griff los.

Er schaute mir noch eine Weile hinterher, bis ich hinter meiner Haustür verschwand. Chelsea und Victoria saßen auf der Couch und unterhielten sich über Schuhe, stellten aber ihre Konversation sofort wieder ein als sie mich erblickten. Ihre fragenden Blicke durchborhten mich förmlich und gab desalb nur ein kurzes 'Nicht jetzt' von mir, während ich die Treppen in mein Zimmer hoch sprintete.

Mit schwung beförderte ich meinen Körper auf mein Bett und breitete mich großzügig darauf aus. Mein Blick betrachtete die Decke und den Kronleuchter, der von oben herab runter baumelte. Meine Hand ließ ich zu meinem Hals wandern und betastete ihn vorsichtig. Luke schoss mir in den Kopf, wie er seine dreckigen Finger an meinen Hals drückte und mich versuchte zu erwürgen.

Dann übernahm Justin meine Gedanken. Wie kann ein Mensch sich nur so krass verändern ? Okey, ich bin da auch gerade nich besser. Viele Menschen haben ein falsches Bild von uns. Sie denken wir würden die schlechtesten Menschen auf der Welt sein, würden nur Terror machen und anderen grossen Schaden zu fügen. Für die Menschen hier sehen wir zwar 'gut' aus, aber machen in ihren Augen nur unnormales Zeug. Genau deshalb nennt man uns hier nur Hells Angels. Aber warum sollten wir andere grundlos auf offener Strasse brutal zusammen schlagen? Wir sind auch Menschen wie jeder andere mit Geühlen, und Grenzen. Wir haben auch unsere Probleme und Gedanken. Wir haben schon unsere Gründe warum wir das tun, was wir jetzt tun.

Wir sind Menschen, die immer Bitte und Danke sagen, die anderen die Tür auf halten oder älteren Leuten den Sitz im Bus anbieten. Genau solche kleinigkeiten werden nicht gesehen, nur das schlechte was wir tuhen wird uns vorgeworfen. Das ist das Problem der Menschen heutzutage. Sie Urteilen schnell über dich, obwohl sie einen noch nicht mal kennen. Armselig sowas. Und dann sagen sie noch 'sei du selbst'. Fick doch dein 'sei du selbst'.

Justin ist einer, der sich versteckt. Ja, er kann Menschen ohne jeglichen Gefühlen töten. Ja, er kann auch Menschen brutalst verletzen, und damit meine ich nicht nur Körperlich, sonder auch seelisch. Und ja, er kann auch mal schnell zu einem Monster werden. Aber ich weiss wie der Junge ist. Ich weiss wie der in wirklichkeit denkt und wo man drücken muss um ihn zu verletzen. Er ist bestimmt noch der eine von früher, der es liebt zu lesen, knifflige Matheaufgaben in sekundenschnelle löst und ein Herz für Kinder hat.

Seine Worte schwirren mir immer noch im Kopf herum. 'Wir waren mal beste Freunde'. Er hat sowasvon Recht. Ich würde so gerne alles wieder Rückgängig machen. Ich weiss nicht was ich für ihn empfinde. Liebe? Hass? Eine komische Mischung aus beidem? Justin ist, ungelogen, der Gefühlvollere von uns beiden. Er war immer derjenige, der sich nach einem Streit sofort wieder vertragen wollte. Seine Tränen kullerten ihm wie ein Wasserfall die Wangen hinunter, wenn wir uns mal zusammen irgeneinen traurigen Liebesfilm ansahen.

Bei den ganzen Gedanken viel mir auf das ich ein kleines Lächeln auf den Lippen habe. Ich mag ihn wirklich, auch wenn ich all die Jahre zackhaft versuchte habe ihn zu ignorieren. Aber es ist einfach schon zu viel zwischen uns passiert. Der Kuss sollte eigentlich nie passieren, auch wenn er so Perfekt war. Ich möchte mich auch mal verlieben. Jemanden haben, de mir das gleiche Gefühl zurück gibt. Für den ich wichtig bin und er mir das Gefühl gibt geliebt zu werden. Justin gab mir schon immer das Gefühl wichtig zu sein.

Ich brauche einen klaren Kopf.

Draussen Regnete es ein wenig, was mich jetzt aber nicht wirklich störte. Ich setzte mit meine Kaputze auf und ging mit gesenktem Kopf die Strassen entlang. Aus meiner Jackentasche fummelte ich mir eine Kippe heraus und klemmte sie zwischen zeige- und mittelfinger. Ein Feuerzeug wurde auch schnell gefunden und bewegte sich Richtung Zigarette, die mittlerweile schon in meinem Mund steckte.

Ich setzte mich auf eine Bank und schaute auf mein Handydisplay, auf dem eigentlich nichts zu sehen war. Ich beobachtete den Rauch wie er sich in der Luft wölbte und hörte leise Schritte. Wir haben halb 1 Nachts. Welcher Spinner gammelt auch so wie ich um diese Uhrzeit draussen rum?

Aus dem Augenwinkel konnte ich weisse Supras aufblitzen sehen. Wenn man von Teufel spricht.

,,Was willst du hier?'', sagte ich ruhig ohne hochzublicken.

,,Ich denke mal das gleiche wie du.'', gab er im selben Ton zurück.

,,Such dir 'ne andere Bank Bieber.'', giftete ich schon fasst.

Anstatt auf mich zu hören ließ er sich auf den freien Platz neben mich plumsen.

,,Ich musste in den letzten Tagen wirklich oft an dich denken Faith.'', sagte er und ich konnte seinen warmen Blick auf mir spüren. Sein Bein ließ er baumeln und kickte dabei einige Steinchen herum.

Ich verlor die Fassung und war erstmal etwas überrumpelt und atwortete ihm nicht direkt, sondern lauschte seiner Stimme weiter.

,,Viel an uns musste ich denken. Damals und heute. Wenn ich ehrlich bin vermisse ich die alte Zeit. Früher konnten wir uns nicht voneinander trennen und jetzt im echten Leben ignorieren wir uns als wäre nie etwas gewesen. Sie mich an, vermisst du nicht die alte Zeit? Hasst du mich?'', in seiner Stimme lag so viel schwäche.

Nicht sicher über das was ich jetzt antworten sollte, schüttelte ich langsam den Kopf und brachte dann ein: ,,Nein. Tuhe ich nicht'', raus.

Er sah mich einige Sekunden noch so mit seinen rehbraunen Augen an, ehe er nach meiner Hand griff und sie mit seiner verschränkte. Ich wollte sie wegziehen, aber es fühlte sich so sicher an. Er zog mich Richtung Jahrmarkt, der eigentlich um diese Uhrzeit geschlossen hat.

,,Was hast du vor?'', fragte ich verwirrt und er kletterte geschickt über den Zaun.

,,Ich will diesen Moment so wie früher erleben.'', sagte er kurz.

Auf meinem Gesicht bildete sich ein kleines Grinsen. Er öffnete das Tor und zog mich schnell mit rein. Er kniete sich vor den Sicherrungskasten des Riesenrads hin und brach ihn auf.

,,Okey, aber jetzt drehst du völlig durch Justin'', sagte ich und eine Falte bildete sich auf meiner Stirn.

,,Das ist viel zu auffällig!'', fuhr ich ihn leise an.

,,Ach, jetzt sei keine Spielverderberin'', meckerte er und im nächsten Moment spangen die vielen kleinen Lichter des Riesenrads an und ich beobachtete das geschehen mit grossen Augen.

,,Na komm jetzt'', sagte Justin und nahm wieder meine Hand. An das muss ich mich definitiv noch gewöhnen.

Er hielt mir die Tür zu einem der Wagons auf und beugte sich Gentleman like etwas nach vorne. Das ist einer dieser komischen Liebesmomente in diesen komischen Liebesfilmen. Ich hätte nicht gedacht das es so schön sein würde.

,,Ladys first'', sagte er gespielt und ich konnte mir gerade noch so ein dummes Kommentar verkneifen.

Ich setzte mich rein und Justin tat es mir nach. Einige Sekunden später setzte sich das Ding auch schon in bewegung und ermöglichte mir einen Blick auf Los Angeles. Justin sah mich mit einem warmen Blick an und öffnete seinen Mund um etwas zu sagen.

,,.......

und bitteee voten nicht vergessen :* dauert ja nur ein sekündchen und ihr macht mich somit glücklich :)

Hells Angels | Justin BieberOù les histoires vivent. Découvrez maintenant