Kapitel 17

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Ich hatte in dieser Nacht nicht mehr geschlafen, dazu war ich viel zu aufgewühlt gewesen. Als Nisa uns am Morgen etwas Kaffee gab, war ich ihr dafür unendlich dankbar. Das bitter-herbe Aroma pumpte innerhalb von Sekunden Energie durch meine Adern. Wenn ich dieses Zeug nur mögen würde. Schnell schluckte ich den letzten Rest des Getränkes herunter und unterdrückte ein müdes Gähnen. Als Ravin zu uns an den Tisch kam erkannte ich das es ihm nicht viel besser zu gehen schien, mit dem kleinen Unterschied das ihm der Kaffee zu schmecken schien. 
Nisa kümmerte sich nicht weiter um unseren Zustand und begann Karten auf den Tisch auszurollen.
"So, vor euch liegt nun eine Karte von ganz Indien. Hier . . ." sie tippte auf eine große Stadt an der Küste "liegt  Kanja, das Ziel eurer Reise. In ihrem Zentrum steht der Palast von Vasil. Die gesamte Stadt wird von mehreren Burgmauern geschützt und es wimmelt dort nur so vor Wachen. Wir befinden uns hier." sie deutet auf ein rot eingerammtes Gebiet, so ziemlich am anderen Ende der Karte. Leicht musste ich schlucken, ich hatte immer gewusst das unsere Hauptstadt weit von meinem Dorf entert lag, aber doch nicht so weit. Um diese Strecke zurück zu legen brauchte mann doch Jahre. "Ich gebe euch das Buch mit, wie ihr die Siegel brecht werdet ihr auf eurer Reise herausfinden. Vermutlich sollte es euch an die drei bis vier Wochen kosten. Wenn ihr zügig unterwegs seit und nichts dazwischen kommt." ich betrachtet skeptisch eine Karte, ich wäre nicht in tausend Jahren dazu in der Lage diese Strecke zurück zu legen. Erst recht nicht wenn ich von Ravin begleitet wurde, der jeden meiner Schritte kritisierte. "Eure Rucksäcke stehen gepackt bei der Türe, darin befindet sich Proviant und etwas Geld mit dem ihr euch in der nächsten Stadt mehr Nahrung und vielleicht auch Reittiere kaufen könnt." Ich war mir noch immer nicht sicher was ich sagen sollte. Am liebsten hätte ich ja betont das ich diese Strecke nicht schaffen würde, nur leider bezweifelte ich das irgendjemand darauf Rücksicht nehmen würde. "Ich gehe nur kurz etwas Wasser holen, okay?" sagte ich und verließ hektisch die Hütte, ich konnte gerade noch hören wie Nisa begann Ravin den Weg zu erklären. 
Leicht keuchend stützte ich mich am Brunnen ab, ich wusste nicht woher dieser plötzliche Panikanfall kam, aber er war da und schnürte mir die Sauerstoff Zufuhr ab. Ein Zittern nach dem anderen jagte über meinen Rücken hinunter. Ich wollte nicht aufbrechen, ich wollte auch nicht in die Hauptstadt, nicht begabt sein. Ich wollte gar nichts von all diesen Sachen. Ich wollte nur zurück in mein süßes kleines Dorf mit dem großen Durgatempel und den naiven Bürgern. Warum interessierte sich nur niemand für meinen Willen? 
Wütend schlug ich mit der Faust auf den Brunnenrand, immer wieder, ignorierte den stechenden Schmerz der meinen Arm hinauf schoss. Erschöpft sackte ich über der kleinen Mauer zusammen und sackte daran hinunter. Leise schluchzte ich in mich hinein. Ich wollte doch nur zurück zu meiner Familie, war das den so viel verlangt? Es kostete mich fast zehn Minuten bis ich mich wieder eingermassen in der Lage fühlte zurück in die Hütte zu kehren. Ravin packte mit Nisa gemeinsam die Rucksäcke fertig, keiner Beachtet mich weiter. Ich war mir ziemlich sicher das man sehen konnte das ich geweint hatte und auch meine aufgeschlagener Handrücken würde sich schwer verbergen lassen. Ich zitterte noch immer etwas und war fast schon froh das ich so wie fast immer ignoriert wurde. Schon komisch, ich schien so wichtig für sie zu sein und doch schenkte man mir keinerlei Aufmerksamkeit. Das war fest schon paradox, mir kam es vor als würde mann mich als ein Instrument zum  Zweck benutzen. Ich selbst schien nicht wirklich vom Wert zu sein.

"Bist du bereit?" Nisas Stimme zwang mich zurück ins hier und jetzt zu kommen, ganz leicht nickte ich. Ich war alles andere als bereit für dieses Abenteuer, doch es würde nichts bringen wenn ich versuchen würde einen Rückzieher zu machen. Ich bezweifelte das es irgendwem hier wirklich interessierte ob ich bereit war oder nicht, also stand ich seufzten auf und nahm mir den kleinern der beiden Rucksäcke. Ravin wartete schon auf der Terrasse, fast hatte ich das Gefühl als würde er sich auf diese Reise freuen, seine Augen funkelten und ich konnte die Ungeduld spüren die von ihm ausging. "Ich wünsche euch viel Glück bei der Reise und euren Aufgaben, möge Durga euch schützen." verabschiedete sich Nisa von uns. Ich holte ein letztes mahl tief Luft und verließ dann gemeinsam mit Ravin die Terrasse. Ich hatte furchtbare Angst vor dem was vor uns lag. Es war eine andere Angst als die vor den Sklavenhändlern oder die vor Ravin in seiner Tigergestalt durch den Wald gejagt zu werden. Sie war drücken, schien mir die Luft zum atmen rauben zu wollen, es war diese Masse an Ungewissen das auf uns wartete, die Tatsache das ich nichts fand das mir halt zu geben schien, das waren die Dinge die mich so einschüchterten.
Ravin schien irgendwann wohl doch aufzufallen das es mir nicht sonderlich gut ging, der er verlangsamte seine Schritte etwas, so dass ich zu ihm aufholen konnte. "Was ist los Auserwählte? Du bist so blass, mann könnte dich für einen Geist halten." ich konnte hinter dem Scherz in seiner Stimme doch irgendwo so etwas wie Besorgnis erkennen. War das möglich? Der großartige Prinz Ravin konnte sich tatsächlich sorgen. Vermutlich lag das mehr daran was ich konnte und nicht daran das er sich um meine Person sorgte. Ich schüttelte leicht den Kopf "Es geht schon, ich werde das wohl oder übel überleben müssen." meinte ich mit gedrückter Stimme. "Oh daran besteht kein Zweifel. Du darfst gerne sterben, aber erst wenn wir meinen Onkel besiegt haben." ich musterte ihn abfällig von der Seite, wie einfühlsam von ihm. Er hatte seine Schritte wieder beschleunigt und ich bekam Probleme mit ihm mitzuhalten. Schon war er wieder gut ein bis zwei Meter vor mir als er erneut zu sprechen begann:"Hast du eigentlich schon in deine Tasche geschaut?" verwirrt tastet ich die Hose, welche mir Nisa für die Reise gegeben hatte ab und entdeckte in meiner linken Tasche eine kleine Erhebung. Vorsichtig zog ich das etwas  heraus und hielt eine kleine Hibiskusblüte zwischen den Fingern, es war eine von den die Kan mir geschenkt hatte. Beinahe augenblicklich fiel etwas von der Spannung die sich in mir ausgebreitet hatte ab und ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus. Ravin hatte sich an die kleinen Blüten erinnert. Stumm musterte ich ihn von hinten und konnte nicht verhindern das eine gewisse Sympatie in mir aufstieg. Vielleicht war er ja gar nicht so schlimm wie ich dachte.

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⏰ पिछला अद्यतन: Jun 16, 2017 ⏰

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