10. Drei gebrochene Flügel

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10. Drei gebrochene Flügel

Stacey kam endlich zu Hause an. Sie war müde von dem Gespräch mit Axel, aber trotzdem fühlte sie sich ein bisschen weniger wie ein Haufen Scherben, der überall verteilt worden war. Als sie vor der Haustür stehen blieb, hatte sie auf einmal den erschreckenden Drang zuerst zu klopfen. Als wäre es nicht ihr zuhause. Als wäre sie drinnen nicht willkommen.

Sie öffnete die Tür, trat hinein und streifte ihren Mantel und ihre Schuhe ab. Normalerweise würde sie nach Scottie rufen, damit er von ihrer Anwesenheit wusste. Aber alles was sie tun wollte, war sich in ihrem Zimmer zu verstecken.

Stacey runzelte die Stirn.

War es immer noch ihr Zimmer, wenn Scottie es vorzog auf der Couch zu schlafen, als nur in ihrer Nähe?

Stacey seufzte und wandte sich der Küche zu, eine Tafel Schokolade greifend, die in der Ecke versteckt war. Sie öffnete die Verpackung und nahm einen großen Bissen. Genau so fand Scottie sie vor, als er aus dem Schlafzimmer herauskam, nur mit einem Pulli und Shorts bekleidet.

"Ich-", sagten sie gleichzeitig und stoppten dann.

"Es tut mir leid.", flüsterte Scottie.

Stacey legte die Schokolade wieder zurück auf die Küchentheke und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie blickte hinunter auf den Boden.

"Ich weiß, dass du mir nicht jetzt sofort vergeben wirst.", sagte Scottie. "Wenn überhaupt. Ich habe schlecht reagiert. Wirklich schlecht. Und das soll keine Ausrede sein, es ist nur... ich würde alles tun um es wieder gut zumachen. Egal wie lange ich dafür brauchen werde. Ich hätte nicht so reagieren sollen, wie ich reagiert habe, ich weiß wie es dich verletzt hat. Ich werde alles tun, damit du dich wieder mit mir wohl fühlst. Ich liebe dich, Stacey."

Eine Träne rollte ihre Wange runter.

"Ich liebe dich auch.", sagte sie und das war nicht die Art wie sie es zugeben wollte. Nicht so. Nicht wenn sie Schmerzen fühlten. "Aber du hast mich mich wie ein Stück Scheiße fühlen lassen. Ich brauche Zeit, gib mir nur Zeit. Bitte."

Scottie nickte schnell, sein Gesicht verkrampfte sich im Schmerz und Stacey rannte auf ihn zu, um ihre Arme um ihn herum zulegen. Er drückte sie eng an sich, den Kopf auf ihre Schulter gelehnt. Sie atmete tief ein. Das war der Scottie den Stacey wollte. Derjenige, der sich in das Mädchenklo Schlich um sie aufzumuntern. Der, der Spaghetti aus ihren Haaren fischte. Der mit dem sie ihr erstes Date gehabt hatte.

Sie wollte den Jungen, der sie nie verurteilt hatte.

"Ich werde dir alle Zeit geben, die du brauchst.", flüsterte Scottie zu ihr.

Stacey presste ihre Augen zusammen.

Davon würde sie viel brauchen.

The Girl Who Said Goodbye (German Translation)Where stories live. Discover now