3. Wenn ich liebe dich nur ein wenig meint

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3. I liebe dich's

"Wie geht's dir?"

Fucking fantastisch.

"Gut," antwortete Stacey, das Handy an ihr Ohr pressend, während sie vor dem Fenster stand und dem unbarmherzigen Regen zuschaute. Es regnete immer; Regen war bedrückend. Daher war es immer bedrückend.

"Das ist gut", sagte ihr Vater.

Stacey liebte ihren Vater, genauso wie sie ihre Mutter liebte. Sie würde sie immer lieben. Aber das bedeutete nicht, dass sie gute Menschen waren oder dass sie tolerieren musste, wie sie sich benahmen. Ihre Eltern waren beide Zugwracks die sich die ganze Zeit Gegenseitig die Schuld an dem Unfall gaben.

Eines Tages werden sie wahrscheinlich einen fatalen Zusammenstoß auslösen.

"Wie geht es dir?", fragte Stacey.

"Ziemlich gut. Du weißt schon, das übliche halt. Die Arbeit war ziemlich stressig."

Das war eine klare Lüge, dachte sich Stacey. Die Anwaltsfirma, für die ihr Vater arbeitete, war ein zerbröckelndes Desaster und sie wäre nicht überrascht wenn er jeden Moment entlassen werden würde.

"Kann ich mir vorstellen.", sagte sie stattdessen.

"Hast du von deiner Mutter gehört?"

Stacey seufzte und schloss ihre Augen. Er hätte sie auch gleich mit einer Bombe schlafen können, dennoch hätte er etwas geschickter sein können. Aber es bestätigte mir Stacey's Verdacht und dass sie mit einer Sache Recht gehabt hatte- ihr Vater rief sie nur an um mehr Informationen über ihre Mutter zu erfahren.

"Nicht mehr seit sie halb auf dem Weg nach Barbados war, wieso?", fragte Stacey.

Sie konnte sich ihren Vater vorstellen wie er mit den Achseln zuckte, verlegend über seinen Nacken reibend. "Aus keinem Grund. Hab mich nur gewundert."

"Halb auf dem Weg nach Barbados mit Phillip.", sagte Stacey.

"Ah", sagte ihr Vater. "Ich verstehe."

Phillip war ein wortkarger Mann. Was hieß, dass er nur mit ihrer Mutter zusammen war wegen dem Scheidungsgeld und ihrer langen Beine. Er war groß, aber prall und schleimig auf jede Art und Weise. Stacey war jedes Mal kurz davor ihn zu hassen, wenn er darauf bestand ihn Onkel Phillip zu nennen. Sie hatte keinen Onkel und es würde glücklicherweise auch in allen weiteren Jahren so sein.

Phillip würde bis Weihnachten weg sein.

"Phillip ist der glatzköpfige, oder?", fragte ihr Vater.

Stacey lächelte leicht. "Nein. Schnurrbart. Blonde Haare, rotblonder Schnurrbart."

Ihr Vater lachte. "Gott, der war ein Anblick. Deine Mutter war trotzdem nicht sehr glücklich als ich dich unangekündigt besucht habe und in ihn hineingerannt bin."

"Nicht ihr Haus, sie kann sich also nicht beschweren.", sagte Stacey.

Sie sollte glücklich sein, dass Stacey sie überhaupt durch die verdammte Tür hereingelassen hatte.

"Also Barbados, huh?" Die Stimme ihres Vaters wurde belustigt. "Das ist schön."

Stacey rollte mit den Augen und schaute zu dem Gang der zu ihrer Schlafzimmertür führte, die zu Scottie führte.

"Neidisch auf Phillip?", fragte Stacey. "Oder auf sie?"

"Beide.", grunzte ihr Vater. "Aber nur weil die beiden Bastarde in Barbados sind. Ich brauche auch ab und zu mal eine verdammte Pause."

Und da war der Vater, den Stacey kannte. Der Vater, der fähig dazu war, ihre Mutter zu schlagen und sie durch eine lange und heftige Scheidung zu ziehen.

"Es wird spät.", sagte Stacey. "Ich sollte langsam gehen, ich habe morgen eine frühe Schicht."

"Richtig, richtig.", sagte ihr Vater. "Gut, wir reden demnächst."

"Ja.", murmelte sie. "Ich werde hier sein."

"Gut, tschüss."

Stacey drückte auf den "Ende" Knopf. Keine Ich liebe dich's. Nicht von ihrem Vater, nicht einmal von ihrer Mutter. Sie schmiss das Telefon zurück in seinen Halter und umklammerte es mit ihrer Faust noch eine Sekunde länger, bevor sie es los ließ und wegging.

The Girl Who Said Goodbye (German Translation)Where stories live. Discover now