Kapitel 3: Freunde und Meer

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Es gab Nudeln mit Soße zum Mittagessen. Ich lud mir eine große Portion auf den Teller. Saphira auch. "Und? Wie war es in der schule?", fragte uns unsere Mutter, die gerade einen Smoothie machte. "Blöd! Jaya hat sich mit mir gestritten! Ich konnte gar nichts dafür!", schnaubte Saphira mit vollem Mund. Jaya war ihre beste Freundin. Die beiden waren unzertrennlich! "Aha, wie jeden fünften Tag.", lachte Mama, "Und bei dir?" "Kevin. Das ist unser neuer Mitschüler. Sein Vater kommt aus Deutschland. Nur er kennt ihn gar nicht.", antwortete ich. "Wie heißt er noch?", fragte meine Mutter. "Organo. Dora Organo ist die Mutter. Sie hatte doch diese schlimme Krankheit!", nuschelte ich beim Essen. Sie seufzte und nickte dabei. "Dora. Ihr ging es wirklich schlecht!", rief Mama. "Ich geh dann zum Strand Mum!", sagte ich. Sie nickte und lächelte mich an. Saphira verschwand um ihre Hausaufgaben zu erledigen in ihr Zimmer. Ich aß auf und machte das selbe. Herr Boliva hatte uns zum Glück nicht viel auf gegeben. Ich war rasch fertig und zog mich deshalb auch gleich um. Saphira bemerkte es und fragte:"Wo gehst du hin? Das ist unfair! Mama!" Ich hasse es, wenn sie so ausflippt! Mama kam natürlich nicht, denn so war es ja jeden Tag. "Ich geh surfen. Du kommst nicht mit!", antwortete ich ihr in einem bösen Ton. Saphira zog ein langes Gesicht und trottete dann zurück in ihr Zimmer. Ich streifte mir den Noprenanzug drüber und lief in die Küche. Dort schenkte ich mir von Mamas Smoothie etwas in eine leere Glasflasche ein. Danach schnappte ich mir mein Surfbrett das in der Garage lag und wartete auf Darkar. Ich warf einen Blick auf mein Handy. Rico hatte mir eine Nachricht geschrieben:
Hi!
Ich wollte nur sagen das ich dich echt gern habe und wir es vielleicht doch nochmal probieren könnten! Was meinst du?
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In Liebe Rico

Man oh man! Das schreibt der mir jeden Tag. Nein! Natürlich nicht! Warum checkt er es denn nicht? Ich antwortete:
Hey!
Warum? Du fragst mich jeden Tag! Es reicht! Wenn ich doch immer Nein sage!
Sky °_°

Ich konnte es einfach nicht verstehen. Da kam auch schon Darkar mit ihrem weißen Surfbrett und ihrem schwarzen Noprenanzug. Meiner war dunkel blau und mein Surfbrett war türkis. "Hi! Kommst du?", begrüßte sie mich. "Hey! Klaro komm ich!", rief ich ihr zu. Wir unterhielten uns. "Und? Wie läufts so mit Key?", fragte ich. "Ach, er interessiert sich nicht einmal richtig für mich!", sagte Darkar ein wenig traurig. "Kann ich verstehen. Er ist halt eher nicht so für die Liebe geschaffen!", musterte ich sie auf. Sie nickte schwer. "Rico schon, er hat mir schon wieder ne SMS geschickt. Hier schau!", sagte ich. Ich zeigte ihr die Nachricht. Sie grinste blöd. Da erreichten wir auch schon den Strand. Rico, Key, Petro und Kevin lagen auf ihren Handtüchern. Wow! Kevin sah echt gut aus! Sky! Denk nicht immer an solche Sachen! Wir kamen den Jungs näher. Darkar hatte eine Wasserflasche dabei. Zu weit schlichen wir uns von hinten an und spritzten ihnen das kühle Wasser ins Gesicht. Wie auf Kommando sprangen alle auf und schüttelten sich. Darkar und ich lachten sie aus. Die Jungs wurfen sich Blicke zu. Schon rannten sie auf uns zu. Key und Petro trugen Darkar ins Meer und Rico und Kevin mich. Rico klammerte sich meine Arme und Kevin meine Beine. Plötzlich blieben sie stehen und fingen an zu schaukeln. Da ließen sie mich los und schon war ich pitsch nass. Darkar passierte dasselbe. Die Jungs klatschten sich ab und machten sich über uns lustig. "Haha! Sehr witzig!", schrie ich. "Naja, jetzt wo wir alle im Wasser sind!", meinte Darkar und spritze die Jungs nass. Ich schloss mich ihr an. Am Ende wurde es zu einer riesen Wasserschlacht. Danach surften Darkar, Key und ich eine Runde. Die anderen gingen segeln. Am Schluss tauchten wir alle zusammen. Ich liebe die Unterwassserwelt! Kevin fand richtig schöne Muscheln! Rico tauchte mir die ganze Zeit hinterher! Das nervte ziemlich dolle! Es wurde langsam Abend und wir waren platt! Wir lagen Handtuch an Handtuch im Sand und schauten in den dunkel gewordenen Himmel. Links von mir lag Kevin. Er seufzte leise. Rechts von mir lag Darkar, die sich leise mit Petro unterhielt. Rico und Key waren am Handy und telefonierten. "Hier fühl ich mich richtig wohl! Ach...", flüsterte Kevin. Ich drehte meinen Kopf zu ihn um. Er legte seinen Kopf auf meine Seite. "Und du?", fragte er, "Wie gefällt es dir hier?" "Gut. Es ist zwar jeden Tag dasselbe, aber doch, es ist okay.", antwortete ich. Kevin grinste mich an. Sein Lächeln war so warm und mitfühlend. Ich mochte ihn sofort. "Als ich klein war, wollte ich immer nach Deutschland, um meinen Vater zu besuchen. Doch ich durfte das nie! Es hieß immer, das ich zu klein bin! Mein Wunsch ist heute noch meinen Vater kennen zu lernen!", sagte Kevin traurig. "Das kenne ich gut! Ich möchte auch nach Deutschland, um meine Großeltern und andere Verwande endlich zu sehen!", schnaufte ich. Kevin war genauso wie ich. Kevin drehte sich zu Key, der ihn etwas zeigen wollte. Ich angelte mein Handy aus der Tasche und machte es an. Eine neue Nachricht:
Okay. Dann halt nicht. Du bist doch eh voll in diesen Kevin verliebt! Wenn er was besseres ist... :'(

Es war Rico. Man oh man! Wie im Kindergarten! Ich schrieb zurück:
Hey!
Freunde und nicht mehr! Ich bin nicht in Kevin, falls du so denkst! Wir müssen später mal darüber reden! Oder jetzt?
LG Sky →

Schon kam eine Antwort zurück:
Dann jetzt! Unter der Palme rechts!

Okay. Ich stand auf, ließ meine Sachen liegen und ging zur Palme. Rico holte mich ein. Unter der Palme standen wie jetzt. "Das mit uns wird was Sky! Damals war ich dumm! Bitte geb mir eine letzte Chance!", sagte er. Er streichelte meine Wange und wollte mich schon küssen, doch ich war schneller! Ich drehte meinen Kopf um. "Nein Rico! Ich lieb dich einfach nicht mehr! Ich mag dich echt und du bist ein guter Freund, aber mehr ist da nicht!", piepste ich und schaute Rico dabei tief in die Augen. "Okay, ein Versuch war es wert!", mit diesen Worten verschwand er und ließ mich einfach allein zurück. Was hätte ich sonst machen sollen? Du hast schon das richtige gemacht Sky! Darkar winkte mich zu ihr.
Als ich Daheim ankam, aß ich noch eine Kleinigkeit, machte mich Bett fertig und schlief dann tief und fest ein.

InselmädchenWhere stories live. Discover now