Kapitel 1: Mein Wunsch

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"Ach, ich möchte nie weg! Niemals!", sagte meine beste Freundin neben mir. Wir lagen auf einem Handtuch im Strand und schauten aufs offene Meer hinaus. Das Wasser spiegelte das rot zurück. Es war wunderschön. Wie jeden Tag am Meer. Ich wohne hier und bin hier aufgewachsen. "Ach Dakar! Immer das selbe? Ich weiß auch nicht...", seufzte ich. Sie schrak hoch. " Was solln das jetzt? Willst du etwa weg?", fragte sie erschrocken. "Wer weiß.", beruhigte ich sie. "Mach doch wad du willst!" Dakar schnappte sich ihre Sachen und rannte eingeschnappt davon. Ihr müsst wissen, dass sie sehr schnell pissig wird. Ich bin Das schon gewöhnt. Dakar und Sky. Wir waren noch nie weit von einander entfernt, wie auch, immerhin kann ich hier nicht weg. Ich atmete tief durch und trillerte ein Lied. Plötzlich stimmte eine Jungenstimme mit ein. Ich drehte mich um und lächelte ihn an. Es war mein Cousin Petro. Er ließ sich neben mir nieder. "Wie jeden Abend hier?", fragte er mich. "Natürlich! Suchst du Dakar? Sie ist gerade gegangen. Du hast sie knapp verpasst.", machte ich mich über Dakar lustig. Er schmunzelte. Ich wusste schon seit einer Weile, dass er sie sehr mochte. "Das wär schön! Dakar und ich.", er lachte, "So einfach ist das mit der Liebe aber leider nicht. Und du? Was ist mit
Rico? Er hat dich echt gern Sky! Das weist du hoffentlich!" "Jaja, wir sind befreundet und nicht mehr. Es tut mir leid, falls du so denkst, aber das wird nichts! Schlag es dir aus den Kopf!", rief ich lächerlich. Er machte eine Handgestik, in der er sich am Kopf schlug. Ich und er lachten. Mein Cousin konnte ich neben Dakar alles erzählen! Deswegen war er auch mein bester Freund. Nicht nur er war ein Freund von mir. Dakar, Petro, Rico und Key waren gute Freunde von mir. Wir verbringten den ganzen Tag zusammen. Ich mochte sie alle sehr. "Sky? Sky? Inselmädchen? Kommst du rein? Es wird dunkel!", rief mein Vater von unserem Haus aus. "Ja Dad! Ich komme!", plärrte ich zurück, "Machs gut Großer! Bis morgen und Vergess Dakar nicht!" "Hey! Hör auf!" Er lachte. "Tschüss Inselmädchen!" Mit diesen Worten verschwand er auch. Kurz darauf klopfte ich an unserer Haustür. Ja, auch Inseln haben normale Häuser. Ich betrat das Haus. Als ich in mein Zimmer gehen wollte, kam ich an Saphiras vorbei. Sie schaute mich böse an. Ich hatte vorhin ausversehen ihre Kokosnuss verschüttet. Es war ja nur ein Versehen, aber für den kleinen Teufel ein Grund zum Krieg zwischen uns. Ich lief am Bad vorbei in mein Zimmer. Dort angekommen setzte ich mich an meinen Computer, um zu sehen, ob meine deutschen Großeltern mir zurück geschrieben hatten. Ja, ich hatte Glück.

Liebe Sky!

Wir, Opa und ich, würden dich und deine Schwester gerade zu gerne sehen. Auf einer Insel zu wohnen, dass ich echt toll! Du erlebst bestimmt jeden Tag ein neues Abenteuer! Hier bei uns in Hamburg ist immer ziemlich viel los! Der Abgas der Autos stinkt sehr intensiv. Ich kaufe mir, obwohl ich schon etwas älter bin, gerne mal neue Klamotten. Erst vor kurzem kam ich mit einem neuen schwarzen Rock nach hause. Opa hat vielleicht geklotzt! Ich würde mir wünschen, dass du uns irgendwann mal besuchen kommst! Natürlich wollen wir auch Saphira sehen! Ihr seid echt zwei Engelchen. An eurer Geburt saht ihr euch so ähnlich! Wir vermissen euch ganz dolle!
Grüße aus Hamburg und einen fetten Kuss!
Opa Gerd und Oma Jule

Wie gerne ich die E-mail lese. Sie gibt mir neuen Mut irgendwann mal nach Deutschland zu reisen. Das wünsche ich mir schon seit ich acht Jahre alt bin. Immer das selbe! Ich möchte neues versuchen! Mein Deutsch verbessern! Einfach alles! Hier hab ich nur hundert Bewohner und in Hamburg das zehn-fache mindestens. Wie es dort wohl aussieht? Bestimmt schön. Ich zog mir meinen Pyjama an und schlüpfte unter Meine Bettdecke. Draußen summte noch der Aperrator damit die Insekten nicht kamen. Zufrieden schloss ich meine Augen und schlief tief und fest...

InselmädchenWhere stories live. Discover now