Kapitel 43

2K 184 29
                                    

Namjoon POV
Nervös kaute ich auf meinen Lippen herum. Am liebsten würde ich die Zeit schneller vergehen lassen. Zumindest bis der Zug endlich hier ankam. Ich war alleine zum Bahnhof gekommen, da es mitten in der Nacht war und alle anderen bereits am Schlafen. Jungkook wollte zwar eigentlich mitkommen, doch als ich ihn so an Taehyung gekuschelt sah, wollte ich ihn nicht aufwecken und ließ ihn einfach schlafen.

Ich konnte es einfach nicht glauben, dass es schon vier Monate waren. Vier lange Monate, in denen es schon schwierig war mal mit Jin zu sprechen. Ich war froh immerhin seine Stimme hören zu können, doch ich hatte es vermisst mit ihm kuscheln zu können. Ihn einfach bei mir zu haben.

Er hatte zwar gesagt, dass er uns ab und zu besuchen kommen würde, nur hatten wir alle inzwischen gemerkt, dass er es eher gesagt hatte, um uns zu beruhigen. Es war nämlich nicht so leicht für ihn mal frei zu bekommen. Alleine für diese eine Woche hatte er schon vor zwei Monaten einen Antrag stellen müssen. Dazu wusste er bis letzte Woche noch nicht mal, ob es wirklich klappen würde.

Umso glücklicher waren wir alle, als wir vor drei Tagen einen spontanen Anruf von Jin bekommen hatten und er gesagt hatte, dass er die nächste Woche zu Besuch kommen könnte.

Deshalb stand ich auch jetzt hier am ziemlich verlassenen Bahnhof. Natürlich liefen hier ein paar Leute rum, aber im Vergleich zu dem was hier tagsüber so los war, war das wirklich nichts.

Ich versteifte ein wenig als endlich die Durchsage kam, dass Jins Zug jetzt einfahren würde. Natürlich hatten wir uns geküsst und uns unsere Liebe gestanden und die anschließenden zwei Wochen ständig miteinander verbracht. Doch hatten wir noch nicht geklärt, ob wir nun wirklich ein Paar waren. Am Telefon wollte ich das nun auch nicht wirklich klären. Also hatte ich warten müssen, bis ich Jin endlich wieder sehen konnte. Was ziemlich genau jetzt war.

Er war ein kleines Stückchen von mir weg aus dem Zug gestiegen. Mir war er nur aufgefallen, weil hier nicht so viele Leute ausgestiegen waren und er mir außerdem wie verrückt am Winken war.

Ich ging zu ihm herüber. Mein Herz klopfte wie wild und mein Atem ging schneller als normal.

Als ich Jin endlich direkt vor mir hatte, wollte ich ihn endlich wieder in meine Arme nehmen, nur schien Jin da etwas anderes im Sinn zu haben. Denn noch bevor ich ihn irgendwie begrüßen konnte, hatte er mein Gesicht schon in seine Hände genommen und drückte mir seine Lippen auf seine. Nicht, dass ich das nicht gut fände. Ich war nur wirklich ziemlich überrascht, dass dieser Kuss so direkt kam. Es war doch etwas ... ungewöhnlich für Jin.

Trotzdem erwiderte ich natürlich seinen Kuss. Wie könnte ich auch nicht? Seine Lippen fühlten sich auf meinen an wie mein persönlicher Himmel auf Erden.

Als wir uns nach einer kleinen Ewigkeit voneinander lösten, grinste mich Jin unerwartet frech an.
„Ich habe doch gesagt, dass ich das vermissen würde."
Ich strich ihm sanft über die Wange und musste ebenfalls lächeln.
„Das ging nicht nur dir so."
Als ich mit meinen Finger bei seinen Lippen ankam stoppte ich und sah Jin besorgt an.

„Was ist passiert?," fragte ich ihn und sah ihm direkt in die Augen. Jin sah mich fragend an und ich fuhr mit dem Daumen über die Schürfwunde an seiner Lippe.
„Autsch," kam es von Jin, während er das Gesicht verzog. Er nahm meine Hand von seinem Gesicht und sah mich ernst an.
„Namjoon, du machst dir zu viele Sorgen. Ich habe dir doch gesagt, dass mir nichts passieren wird. Beim Training können solche Sachen schon mal vorkommen."

Ich zog die Augenbrauen hoch und sah ihn skeptisch an.
„Sowas kann mal passieren? Ist dir sowas denn auch schon mal beim Training passiert?"
Ich nahm Jins Tasche und wir machten uns langsam auf den Weg zum Auto. Trotzdem sah ich wie Jin etwas rötlich um die Nase wurde.

„Jin?," hackte ich nochmal nach.
„Naja, weißt du noch dieser nervige, arrogante Kotzbrocken, von dem ich dir mal erzählt hatte."
„Ja." Natürlich erinnerte mich. Jin konnte ihn absolut nicht ausstehen. Besonders, da dieser Typ wohl dachte, dass er der absolut Beste wäre, in allem was er tut. Zumindest hatte es Jin so geschildert.
„Naja, beim letzten Training ist mir aufgefallen, dass seine Deckung nicht so gut ist. Ich habe ihn darauf hingewiesen und er hat mich bloß angepöbelt, dass seine Deckung großartig wäre und ich ihn jetzt endlich richtig angreifen solle."
„Uuund?" Jetzt war ich wirklich gespannt.
„Das habe ich dann auch gemacht. Wie gesagt, seine Deckung war wirklich nicht die Beste, weshalb er den Angriff auch nicht abwehren konnte und ich ihm ... tja, die Nase ... gebrochen habe."
„Du hast ihm die Nase gebrochen?," lachte ich während Jin langsam nickte.
„Das hat er verdient," sagte ich immer noch lachend und drückte Jin einen Kuss auf die Wange. Nun grinste er mich auch schief an.

Am Auto angekommen, verstaute ich seine Tasche, während er schon mal ins Auto einstieg. Ich setzte mich schließlich ans Steuer und fuhr los. Die Fahrt über waren wir beide still. Ich wusste nicht wieso Jin nichts mehr erzählte, aber ich konnte mir gut vorstellen, dass er einfach nur müde war. Deshalb ließ ich ihn einfach in Ruhe. Wir könnten auch morgen noch reden.

Schließlich parkte ich den Wagen in der stillen Wohngegend. Es war niemand mehr unterwegs, außer uns Beiden.
„Jin?," fragte ich, da ich dachte, dass er schon eingeschlafen ist. War er aber anscheinend nicht, da er mich direkt in einen Kuss zog, sobald ich den Motor abgestellt hatte.

Schon wieder etwas überrascht, legte ich meine Hände in seinen Nacken und zog ihn so nah zu mir, wie es in dem Auto eben ging. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und schließlich war Jin mir nicht mehr nahe genug. Ich stellte den Sitz etwas nach hinten und zog Jin auf meinen Schoß. Ich schlang meine Arme um seine Hüfte, während er seine um meinen Hals legte.

Schließlich öffnete ich den Mund ein wenig. Jin schien zu verstehen und öffnete seinen ebenfalls, sodass ich meine Zunge in seinen Mund gleiten lassen konnte. Ich verwickelte ihn in einen kleinen Dominanzkampf, welchen er mich nicht so einfach gewinnen ließ. Mit den Händen fuhr ich langsam zu seinem Hinter herunter, wo ich dann schließlich zu packte. Er stöhnte in den Kuss hinein, was mich ehrlich gesagt unheimlich anmachte. Ich drückte ihn näher an mich und spürte seine Erregung an meinem Bauch.

Er löste sich von mir und sah mir direkt in die Augen, während er sich verführerisch auf die Lippe biss.
„Lass uns nach oben gehen Namjoon."

Ich grinste ihn an und nickte. Als würde ich so ein Angebot abschlagen. Ich öffnete die Autotür und Jin stieg von mir, nach draußen. Ich folgte ihm und nahm seine Hand in meine, während wir nach oben gingen. Dort angekommen, öffnete ich die Tür und ließ ihn als erstes herein. Ich schloss die Tür wieder und drückte ihn direkt gegen die Wand. Er fuhr mit seinen Händen von meiner Brust nach oben in meinen Nacken, was mir eine angenehme Gänsehaut verpasste. Sanft drückte ich ihm einen kurzen sanften Kuss auf die Lippen, bevor wir uns wieder voneinander lösten.

Ich fuhr mit meinen Händen wieder zu seinen Hintern und umfasste diesen fest. Jin schien zu verstehen, denn er hüpfte ein wenig hoch und schlang seine Beine um meine Hüfte. Uns beiden entkam ein leichtes Stöhnen, als sich unsere Erregungen durch den Stoff aneinander rieben.

Ich trug Jin in mein Zimmer, während er schon angefangen hatte leichte Schmetterlingsküsse auf meinem Hals zu verteilen.

In meinem Zimmer angekommen ließ ich Jin auf meinem Bett fallen und kletterte über ihn, um ihn anschließend wieder zu küssen. Als wir uns wieder voneinander lösten, sahen wir uns direkt in die Augen. Ich glaubte eine Spur Unsicherheit in seinen Augen zu erkennen, weshalb ich mich schnell auf meine Hände aufstützte, um ihn besser anschauen zu können.

„Ist irgendwas Jin?," fragte ich besorgt. Jin schüttelte den Kopf, bevor er schließlich seufzte.

Er biss sich auf die Unterlippe und sah zur Seite, bevor er mir wieder direkt in die Augen schaute.
„Was sind wir eigentlich Namjoon?"

Monster (BTS, Namjin FF)Where stories live. Discover now