Kapitel 33

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Was war das nur gewesen?

Ich schaute noch einmal genauer hin, doch konnte nichts erkennen. Dort waren nur viele, alte, runde Holzfässer und dicke, kräftige Seile, die nicht gerade sorgfältig aufgerollt, in der Ecke lagen.

Ich drehte mich nach hinten um und schaute zur Tür, die hinunter in unsere Kajüte führte. Es wäre bestimmt besser wenn ich zurück gehen würde, da mir das hier nicht ganz geheuer war. Entweder ich hatte mir diese Gestalt gerade nur eingebildet oder ich halluzinierte. Beides könnte zutreffen. Ich hatte Nächte lang von den Swaresk Albträumen gehabt, nachdem die Soldaten und Damien uns befreit hatten. Sie verfolgten mich wie meinen eigenen Schatten und es war fast nicht auszuhalten. Es war also gut möglich, dass ich die dunklen Gestalten der Swaresk sah, obwohl sie nicht einmal hier waren.

Oder waren sie es doch?

Langsam drehte ich meinen Kopf noch einmal zurück über die Schulter und schaute zu der Stelle, an der ich zuvor die dunkle Gestalt gesehen hatte. Ein Schatten bewegte blitzschnell über das Deck.

Gott, war ich verrückt geworden?

Mein Herz schlug schneller und ich zögerte nicht, als ich auf die Tür zu rannte und die Tür mit Schwung aufriss.

Was ging hier nur vor sich?

Mir war dies von Anbeginn nicht ganz geheuer gewesen.

Was passierte hier?

Was wenn sie uns gefunden hatten oder uns die Mannschaft hereingelegt hatte und sich die Swaresk schon die ganze Zeit an Bord befanden? Oder war dies überhaupt möglich? Ich wollte gar nicht darüber nachdenken und doch schossen mir Bilder, von der Zeit, als ich von den Swaresk festgehalten worden war, durch den Kopf. Sie spukten durch meinen Kopf und warfen alles durcheinander. Ließen mich für einen kurzen Moment an der Hoffnung zweifeln. Es waren Bilder, die so schrecklich waren, dass ich sie am liebsten verdrängen und vergessen würde. Doch das konnte ich nicht.

Ich würde diese Zeit niemals vergessen.

Ich wollte gerade die Treppe hinunter stürmen, als sich eine große, kalte Hand auf meine Schulter legte. Die Panik, die ich schon all zu gut kannte, stieg in mir hoch. Mein Schrei wurde durch die kalte Hand gedämpft, die sich nun auf meinen Mund legte, und war somit fast nicht zu hören. Die Gestalt drückte mich gegen ihren muskulösen Körper. Ich hielt die Luft an.

Was sollte ich tun?

Ich erstarrte.

„Schhh!", zischte eine Stimme hinter mir. Sie klang keines Wegs bösartig.

Ich verstummte und versuchte ruhig zu atmen.

Was sollte ich tun? Sollte ich meine Kräfte aufrufen? Sollte ich mich wehren? War er gut oder gehörte er zu den dunklen Soldaten des Königs? Wer war er? Die Fragen schossen mir wie kleine, schnelle Kanonen durch den Kopf und es machte mich innerlich verrückt, dass ich keine Antwort darauf wusste.

Ich zögerte nicht, sondern stieß ihm direkt meinen Ellenbogen in die Seite. Zu meinem Erstaunen ließ er gleich von mir ab, sodass ich mich zu ihm umdrehen konnte.

Wer war er?

Ich schnappte nach Luft, als er seine Hand von meinem Mund nahm und drehte mich dann langsam zu der Gestalt um.

Ich schaute in zwei eisblaue Augen die mich amüsiert anblickten. Seine dunkelbraunen Haare fielen ihm leicht gelockt auf die Schulter und seine Lippen umspielten ein leichtes Lächeln. Ich schätzte ihn auf ungefähr Mitte zwanzig.

Es war eindeutig ein Mann der Besatzung des Schiffes.

Er trug eine weite, braune Hose und einen dicken Mantel aus Leder. Außerdem trug er ein rotes Tuch, welches er lässig um den Kopf geschlungen hatte.

Swaresk- HuntedWhere stories live. Discover now