Kapitel 14

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Einmal fragt die Liebe die Freundschaft: "wofür gibt es dich, wenn es ja mich gibt?" Sie antwortete: "Um dort ein Lächeln zu bringen, wo du eine Träne hinterlässt!"

(Internet)

Ich ging eine Ewigkeit durch die Nacht und dachte einfach nur nach. Ich überlegte, wie ich es Stell sagen sollte, ohne das sie direkt ausflippen würde. Ich ging zwar davon aus, dass sie mir zuhören würde, doch  ganz sicher war ich mir nicht. Schließlich kannte ich sie noch nicht so lange und ich konnte mich ja auch in ihr täuschen. Hatte ich nicht auch gedacht, dass sie nie wieder auf Bell reinfällt? Und jetzt tut sie das doch.

Ich musste unbedingt mit jemandem reden. Ich wusste nur einfach nicht mit wem. Ich ging noch eine halbe Stunde ohne Ziel durch Köln, bis mir einfiel, dass Lili ja schon wieder zurück aus Berlin war.

Schnell machte ich mich auf den Weg zu ihr. Sie würde es mir schon verzeihen, wenn ich sie so spät noch aus dem Bett klingelte. Schnurstracks lief ich durch Köln zu ihrer Wohnung. Sie war meine beste Freundin, schon seit einer Ewigkeit. Mit ihr hatte ich zusammen im Kindergarten Sandburgen gebaut und in der Schule waren wir immer in einer Klasse gewesen. Mit ihr hatte ich als erstes geknutscht, einfach nur um zu wissen, wie es sich anfühlt und wir waren auch eine kurze Zeit miteinander gegangen, doch wir haben schnell gemerkt , dass es zwischen uns als Paar nicht funktioniert und waren dann einfach Freunde geblieben.

Ich klingelte an ihrer Haustür und nach kurzer Zeit machte sie die Tür auf. Ihre blonden Haare waren verstrubelt und mir fiel auf, dass sie sie jetzt noch kürzer trug und sie nur ein Top und Boxershorts anhatte.

„ Hey darf ich reinkommen?“

„ Len! Klar darfst du reinkommen“ Schnell trat ich ein und machte die Haustür hinter mir wieder zu. Ich folgte Lili in die Küche. Sie hatte eine etwas größere Wohnung, die dazu auch noch mitten in Köln lag. Ich wusste nicht, wie viel diese Wohnung monatlich an Miete verschlang, doch ich war mir sicher, dass es eine Menge war. Aber Lili konnte es sich leisten, schließlich war sie Modedesignerin und mittlerweile sogar recht erfolgreich und das, obwohl sie noch nicht einmal studiert hatte. 

Sie machte mir einen Tee, was seit Jahren unser Getränk war, wenn wir wichtige Probleme zu besprechen hatten.

„ Was ist denn los? Erzähl mal!“, forderte sie mich auf, nachdem wir uns gesetzt hatten.

„ Na ja, ich weiß nicht so richtig wo ich anfangen soll.", ich hielt kurz inne un überlegte. Lili saß einfach nur da und schaute mich an. Sie sagte nichts, und ließ mich überlegen.

"Na gut, also ich habe vor einigen Tagen ein Mädchen kennengelernt. Sie saß auf einer Bank und hat geweint und da habe ich mich einfach neben sie gesetzt und sie getröstet. Na ja und nach einiger Zeit hat sie mir erzählt, dass ihre beste Freundin eigentlich ein totales Arschloch ist und sie das jetzt auch endlich eingesehen hat. Dann wollte sie wieder gehen, doch ich habe sie mit zu mir nach Hause genommen und wir haben geredet.  Und dann haben wir uns verabredet zu einem Date, was ich dann leider absagen musste, aber das tut eigentlich nicht viel  zur Sache, 

Und  dann war ihre beste Freundin, die übrigens Bell heißt, bei mir in der Disko und hat versucht sich an mich ranzumachen. Ich habe sie abblitzen lassen und bin wütend abgedampft. Dann habe ich mich mit dem anderen Mädchen, also Stell, getroffen und habe ihr von der Begegnung mit Bell erzählt. Na ja und jetzt habe ich die beiden gerade zusammen in meiner Disko gesehen, dabei wollte Stell eigentlich nicht mehr auf Bell reinfallen.“

„ Und du hast den Verdacht, dass Bell diese Stell nur benutzt, um an dich ranzukommen“, beendete Lili meine Erzählung.

„Wenn ich ehrlich bin, ja, das denke ich. Und ich würde gerne mit Stell darüber reden, doch ich weiß nicht wie.“

„ Hmmm, ich glaube ich würde ihr einfach die Wahrheit sagen und schauen, wie sie reagiert.“

„ Ich weiß nicht, ob das wirklich eine so gute Idee ist.“

„ Dann lade sie vorher zu einem ganz besonderem Date ein oder so und bringe dann das Thema erst nach und nach auf diese Bell.“

„ Aber …“

„ Hör mal, Len; es tut mir leid, aber was Besseres fällt mir jetzt wirklich nicht ein. Ich bin erst gerade wieder nach Hause gekommen, und würde wirklich gerne  schlafen gehen, so leid wie es mir tut.“

„ Nicht schlimm. Ich geh schon, aber danke, dass du mir zugehört hast. Ich lass mir schon etwas einfallen.“

Wir umarmten uns noch zum Abschied und sie versichterte mir noch einmal, dass es ihr wirklich leid täte, und sie einfach nur einen lange Tag hatte und immer für mich da wäre, wenn ich Probleme hatte.

Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen machte ich das ich raus kam und sie sich schlafen legen konnte.

Schnell ging ich heim um mich auch etwas schlafen zu legen. Ich würde einfach erst einmal eine Nacht über die ganze Sache schlafen und dann morgen weiter sehen.

Doch ich schlief unruhig und wälzte mich immer wieder in meinem Bett hin und her. Ich fand einfach keine Ruhe. Der Gedanke an Stell ließ mich nicht los.

 

 

Forever In My HeartWhere stories live. Discover now