Teil 16

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Teil 16

Jayce P.O.V

„Meine Vater ist der Boss einer sehr erfolgreichen, kriminellen Organisation. Ich habe drei Brüder, die alles tuen würden, was er sagt und komplett hinter seinen Machenschaften stehen. Nur meine Mutter, hatte immer etwas gegen seine illegalen Aktivitäten. Er war die Liebe ihres Leben und sie ist deshalb bei ihm geblieben, jedoch hat sie die ganze Zeit über versucht ihn und später dann auch noch meine Brüder und mich, davon abzuhalten, weiterhin für diese Organisation zu arbeiten.
Sie war der netteste und der liebevollste Mensch den ich je gekannt habe."
Ich mache eine kurze Pause beim Sprechen.
Ein fragender Ausdruck erscheint auf Kaitlyns Gesicht und wenige Sekunden später, fragt sie mich auch schon:„ Was ist mit deiner Mutter passiert, dass du immer in der Vergangenheit von ihr sprichst."
Sie erahnt schon, was ich ihr gleich erzählen würde, das sehe ich genau in ihren strahlend schönen rehbraunen Augen.
„Sie ist gestorben oder besser gesagt, sie wurde ermordet."
Sofort verändert sich der Ausdruck auf Kaitlyns Gesicht.
Auch wenn wir uns noch nicht Jahre kennen, kann ich sie bereits wie ein offenes Buch lesen.
Ich sehe ihr genau an, dass es ihr Leid tut, was sie gesagt hat und das sie die Frage schon wieder bereut, da sie mich mit den Erinnerungen an meine verstorbene Mutter nicht traurig machen will.
Doch bevor sie sich für irgendetwas unnötiges Entschuldigung kann, spreche ich schnell weiter.
„Sie ist eigentlich der wahre Grund wieso ich heute hier bin. Ich habe nie wirklich mit voller Überzeugung bei diesem ganzen Scheiss von meinem Vater mitgemacht. Ich war hauptsächlich meinen Brüdern und natürlich meinem Vater zuliebe dabei.
Als meine Mutter dann jedoch von einem der Feinde meines Vater umgebracht wurde, hatte ich endgültig genug von dem ganzen Scheiss.
Hölle, ich wollte keine Sekunde länger das Unternehmen meines Vaters unterstützen, welches auch für ihren Tod verantwortlich ist.
Deshalb bin ich einige Tage nach ihrer Beerdigungen zur Polizei gegangen und habe somit eigentlich meine ganze restliche Familie ans Messer geliefert. Mein Vater und mein ältester Bruder sitzen nun im Gefängnis für eine sehr lange Zeit. Doch mein jüngerer und der andere ältere Bruder wurden freigesprochen aus Mangel an Beweisen." sage ich. „Einerseits bin ich ganz und gar nicht stolz auf meine Entscheidung, ich habe immerhin mit voller Absicht meine Familie verraten. Andererseits habe ich das richtige getan, glaube ich jedenfalls..."
„Also bist du im Zeugenschutzprogramm zum Schutz vor deiner eigenen Familie." Meint Kaitlyn eher als Zusammenfassung als als Frage.
Ich nicke zur Bestätigung und beobachte aufmerksam, wie sie die ganzen Informationen verarbeitet.
„Wie hat deine Familie auf deine Aussage gegen sie reagiert?" Fragt sie nach einer Weile leise und vorsichtig. Sie will mich zu nichts drängen.
„Sie waren natürlich alles andere als erfreut davon. Sie haben mich beschimpft und mir gedroht, was auch verständlich ist, immerhin sollte die Familie doch die Menschen sein, denen man am meisten vertrauen kann." Meine ich leise und konnte meine Fake-Ehefrau dabei nicht mal ansehen.
Ich weiss was Kaitlyn jetzt über mich denkt muss.
Sie ist eine Waise.
Sie hat mir das mal erzählt.
Sie meinte damals, dass sie alles dafür getan hätte eine richtige Familie zu haben und Menschen zu haben, die sie akzeptierten und für sie da sind, wenn sie sie braucht.
Und dann gibt es so Leute wie mich, die eine Familie haben und diese einfach Wegwerfen...
Plötzlich spüre ich ihre zarte Hand an meinem Oberarm und hebe langsam meinen Kopf, um sie anzusehen.
„Bereust du es?"
Frag sie sanft und schaut mir dabei forschend in die Augen.
Weil sie mir jetzt so nahe ist, habe ich die Gelegenheit sie mal genauer zu betrachten. Sie ist hübsch, das weiss ich schon seit ich sie kenne aber mir ist nie aufgefallen, wie hübsch sie wirklich ist. Ihre Haut ist makellos, ihre Augen strahlen in einem wunderschönen Rehbraun, welches perfekt zu ihrer Haarfarbe passt. Sie ist wirklich wunderschön, nur habe ich das Gefühl, dass sie das selbst gar nicht weiss.
So von ihrem Anblick gefesselt, bemerke ich erst nach einer Weile, dass ich ihr ja noch eine Antwort schuldig bin.
„Ich weiss es nicht." Gestehe ich leise und ehrlich. Danach füge ich noch lauter hinzu: „Meine Mutter hätte sicher nicht gewollt, dass die Hälfte der Familie im Knast landet, immerhin liebte sie jeden einzelnen von uns über alles. Aber ich wusste nicht, was ich sonst hätte tuen könnte, um dem ganzen ein Ende zu setzen." Ich seufze. „In dem Moment dachte ich einfach, dass es das richtige sei."
Deprimiert fahre ich mir mit der linken Hand durch meine Haare.
„Es kann sein, dass du das Problem auch anders hättest lösen können aber andererseits bin ich der Meinung, dass du grundsätzlich richtig gehandelt hast."
Auch wenn es eigentlich nur ihre persönliche Meinung zu meiner Situation ist, beruhigt es mich immens.
Kaitlyn ist mir in dieser Zeit, seit wir uns nun kennen, wirklich wichtig geworden und auch die Kinder sind mir richtig ans Herz gewachsen.
Im Grunde bin ich wirklich extrem dankbar für mein neues Leben. Es ist immerhin mehr oder weniger alles, was ich nie hatte, und immer wollte.

So ich bin zurück aus meiner kleinen Pause!
Ich möchte mich noch für die schönen Wünsche aus den Kommentaren des letzten Kapitels bedanken Tut mir leid, dass das erst jetzt kommt aber ich habe Wattpad in dieser Pause wirklich nicht einmal geöffnet 😅
Naja wie dem auch sei, ich hoffe ihr hattet alle einen guten Start ins neue Jahr!
Wir sehen uns nächste Woche wieder 😘

P.s. Wie fandet ihr das Kapitel aus Jayces Sicht und was denkt ihr über seine Vergangenheit? Schreibts in die Kommentare!

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