Kaum waren wir in der Luft, stürzten Sirius und ich uns auf die Klatscher und feuerten sie in die Richtung der Slytherins, welche die schwarzen Bälle mit einer Wucht zurück schleuderten, die ich ihnen niemals zugetraut hätte, wobei, es waren Slytherins. 

"Mane! Pass auf!", rief Sirius und ich konnte dem Klatscher, der direkt auf mich zugeflogen kam, gerade so ausweichen.

"Danke, Padfoot!", rief ich zurück, als dieser den Klatscher in Richtung eines Jägers in grün schleuderte (nur so nebenbei, es war Regulus Black, Sirius' Bruder).


Plötzlich rasten beide Klatscher, wie eine Zange, auf Sirius zu. 

Dem einen konnte er ausweichen, der andere aber traf ihn am Kopf. 

Ich sah, wie sich seine Augen schlossen und er seitlich vom Besen kippte.

"SIRIUS!", schrie ich und zückte meinen Zauberstab.

"Aresto Momentum!", rief ich und Sirius wurde langsamer.

In diesem Augenblick ging ein Jubelschrei durch die Zuschauer, der sich mit den Buh-Rufen aus dem Slytherin-Trakt vermischte. 

Ich sah mich um und sah, dass Evelyn den Schnatz hoch hielt.

Wir hatten den Quidditschpokal gewonnen, aber ich konnte mich im Moment nicht richtig darüber freuen, denn Sirius lag, bewusstlos auf dem Boden. 

Ich sank zu Boden und kniete mich neben den Jungen.

"Sirius... Bitte... Wach auf... Bitte...", flüsterte ich.

Ich bemerkte gar nicht, wie mir die Tränen über das Gesicht liefen.

Madam Pomfrey kam angerannt, zauberte den Jungen auf eine Trage und brachte ihn in den Krankenflügel. 

Ich wich ihm die ganze Zeit über nicht von der Seite und es war mir egal, dass ich noch meine klatschnasse Quidditschuniform trug.

"Miss Potter, Sie sollten sich umziehen, während ich Mr. Black untersuche. Sie würden sonst nur im Wege herumstehen. Außerdem werden Sie sich eine starke Erkältung holen, wenn Sie nicht bald aus diesen nassen Sachen herauskommen", meinte die Krankenschwester streng.

Ich nickte und machte mich auf den Weg zur Tür, als Madam Pomfrey mich noch einmal aufhielt.

"Könnten Sie wohl auch ein paar Sachen von Mr. Black mitbringen?"

"Natürlich", antwortete ich und ging.


Im Schlafsaal nahm ich mir frische Unterwäsche, frische Socken, eine Leggings und einen meiner geliebten Gryffindor-Pullover und ging ins Badezimmer um mich umzuziehen. 

Ich trocknete mein Haar mit einem Wink meines Zauberstabes und verließ das Bad.

Ich nahm eine Tasche und stopfte dort alle möglichen Sachen von Sirius hinein, von denen ich glaubte, er könne sie gebrauchen.


Als ich in den Gemeinschaftsraum kam, sah ich McKinnon, wie sie mit Jonathan Dorow herumknutschte. 

Ich konnte es kaum glauben, ihr Freund lag im Krankenflügel und hier stand diese arrogante Schnepfe und knutschte mit irgendeinem anderen Idioten. 

Kochend vor Wut lief ich auf die beiden zu und zog McKinnon von Dorow weg.

"Sag mal, spinnst du eigentlich?!", schrie ich sie an und es war mir total egal, dass der ganze Gemeinschaftsraum zuhörte, "Dein Freund liegt im Krankenflügel und du knutscht einfach mit jemand anderem herum! Geht 's  noch?! Ach, und Jonathan, ich gehe doch nicht mit dir nach Hogsmead, da du dich vor Schlampen, die dich belagern ja kaum retten kannst. Geh doch mit McKinnon nach Hogsmead. Ihr ist ihr Freund ja offensichtlich egal, und was andere von ihr denken auch!"

Ich wartete nicht auf eine Antwort, drehte mich auf dem Absatz um und ging mit wehendem Haar aus dem Raum. Ich hörte noch, wie Applaus aufbrandete und musste grinsen... Denen hatte ich es gezeigt.


Ich kam in den Krankenflügel und schon war mein Hochgefühl wieder verschwunden, als ich Sirius in einem der Betten liegen sah.

 Er war blass und hatte kaum Ähnlichkeiten mit dem Jungen, in den ich mich verliebt hatte.

"Miss Potter, haben Sie die Sachen dabei? Ach was frage ich, natürlich haben Sie das, Sie sind ja die Zuverlässigkeit in Person, wenn es um ihre Freunde geht", meinte Madam Pomfrey, die sofort auf mich zugewuselt kam, "Legen Sie die Tasche neben das Bett. Und reden Sie etwas mit Mr. Black, das wird ihm zeigen, dass jemand sich um ihn sorgt und möchte, dass er aufwacht."

Ich tat wie mir geheißen, setzte mich an Sirius' Bett und nahm seine Hand.

"Hey Paddy", ich musste grinsen, als ich den Spitznamen von Sirius' Spitznamen verwendete, "Ich bin es, Mane. Eigentlich habe ich keine Ahnung, was ich dir erzählen soll, außer, dass wir das Quidditschspiel gewonnen haben und alle am Feiern sind. Kurz nach deinem Sturz hat Evelyn den Schnatz gefangen. Da ist noch etwas, aber ich glaube eher nicht, dass du das hören willst, obwohl, wahrscheinlich würdest du jetzt sagen Ob ich das hören will, entscheide immer noch ich, also schieß los. Also werde ich es dir erzählen. Nachdem ich aus dem Schlafsaal gekommen bin, wo ich deine Sachen geholt habe, habe ich McKinnon und Jonathan Dorow herumknutschen sehen. McKinnon hat sich keinen Deut darum geschert, dass du hier im Krankenflügel liegst. Ehrlich, sie verdient dich nicht und deshalb würde ich an deiner statt mit ihr Schluss machen. Nebenbei habe ich auch das Treffen mit Jonathan abgeblasen, weil er ja offensichtlich genug Mädchen hat, die sich vor ihm nicht retten können.

Eigentlich bedeutet er mir auch gar nichts. Ich wollte dir auch eigentlich nur das Grinsen aus dem Gesicht wischen, frag mich bitte nicht warum...

Sirius...Ich...ich will dich wieder zurück, bitte wach auf...Du darfst mich auch so lange ärgern, wie du willst, wenn du nur aufwachst..."

Bei dem letzten Teil brach meine Stimme und ich begann zu weinen.

"Dann ist ja gut, dass ich wach bin", hörte ich Sirius sagen.

Ich schaute auf und lächelte.

"Sirius!", rief ich und fiel ihm um den Hals. 

Ich konnte mich kaum zurückhalten und hätte ihn beinahe auf den Mund geküsst, wäre in diesem Augenblick nicht die Tür von Madam Pomfreys Büro aufgegangen und Madam Pomfrey herausgekommen wäre.

"Ah, Mr. Black, Sie sind wieder wach", meinte sie erfreut, aber mir entging nicht, dass sie Sirius zu zwinkerte, dieser aber nur kaum merklich den Kopf schüttelte.

Ich fragte nicht nach, was los wäre. 


Madam Pomfrey checkte Sirius noch einmal durch und dann gingen wir zusammen zum Gemeinschaftsraum um noch ein wenig zu feiern. 

"Du Sirius? Warum hat Madam Pomfrey dir zugezwinkert?", fragte ich.

Er erwiderte nur: "Du kannst alles essen, aber nicht alles wissen..."

Und mit dieser Antwort gab ich mich fürs Erste zufrieden.

Leben mit den RumtreibernWhere stories live. Discover now