"Steve, meinst du ich Lüge oder was?", ruft Harry empört aus.

"Harry sei ruhig." Fragend sieht Steve mich an. 

"Natürlich stimmt das alles nicht. Das waren alles zufällige Aufeinandertreffen nicht mehr und nicht weniger." Er nickt und macht ein nachdenkliches Gesicht. 

"Gut, dann müssen wir jetzt einen Weg finden, wie wir euch da wieder raus holen."

"Was gibt es da denn zu überlegen? Sie dementieren das alles einfach und ich kann mein Leben weiter leben", werfe ich ein, was Louis wieder zum Lachen bringt. Der hat echt Nerven. 

"Wenn das nur so einfach wäre, Miss Meyer." 

"Ist es nicht? Nennen Sie mich bitte Leandra." 

"Nein, so leicht ist das leider nicht. Harry ist im letzten Jahr leider oft mit irgendwelchen Bekanntschaften negativ aufgefallen. Noch mehr negative Presse und die Band kann einpacken." Um Fassung ringend sehe ich ihn an. 

"Und was kann ich bitte dafür, verflucht noch mal?" Wieder lacht Louis über meine ausfallende Bemerkung. Genervt trete ich ihm vor sein Schienbein. 7

"Aua!" Endlich wenden sich die Blicke von mir ab und sehen nun zu Louis. 

"Ich weiß, dass du dafür nichts kannst, Leandra. Wir müssen eine Lösung finden, mit der wir alle einverstanden sind."   

Schweigen. Keiner sagt einen Ton und jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. Mir fällt auf, dass Harry noch nicht sonderlich viel zum Thema gesagt hat. Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich ihn an. 

"Was sagst du eigentlich zu dem Thema, Harry?" Scheinbar erstaunt darüber, dass ich ihn direkt anspreche, sieht er mich ebenfalls an. 

"Was soll ich schon dazu sagen? Das ist nun mal mein Leben. Ich bin es gewohnt in der Zeitung zu stehen und so schlimm ist die Schlagzeile jetzt auch wieder nicht, das musst du zugeben." Empört schnaube ich. "Was sagst du denn dazu", fragt er mich jetzt. 

"Eigentlich solltest du meine Meinung zu der Sache eindeutig mitgekriegt haben, aber ich sag's noch mal für die ganz lockigen Köpfe: mein Leben war wunderbar, bis ich vor ein paar Tagen nach L.A. geflogen bin. Ich war zufrieden mit allem was ich hatte und jetzt? Jetzt steh ich in der Zeitung, weil ich eine Beziehung mit einem Boyband - Mitglied, das drei Jahre jünger ist, als ich, führen soll. Mein Leben steht komplett auf dem Kopf, wegen dir", rede ich mich zum Ende hin in Rage. Er will gerade etwas erwidern, als Steve ihm zuvor kommt: 

"Ruhe, alle beide. Das hilft uns kein bisschen weiter."

Eine kurze Pause entsteht, in der nahezu alle mich anblicken und mir die Situation zunehmend unangenehmer wird. Dann spricht er weiter: 

"Im Grunde bleibt uns Nichts anderes übrig. Ihr müsst eine Beziehung vorspielen. Für ein paar Wochen." Stille kehrt ein. 

"Nein!" Ich stehe bereits, als ich merke, dass ich es war, die das gesagt hat. "Nein, niemals. Never ever. Könnt ihr voll vergessen", ich werde puterrot im Gesicht, vor Wut natürlich. Louis kriegt sich mal wieder nicht ein. Der geht mir langsam echt auf die Nerven. 

"Leandra, entweder du spielst ein paar Wochen lang seine Freundin, oder du wirst von der Presse als Flittchen dargestellt, die egal für welchen Preis berühmt werden will. Was ist dir lieber?" Fassungslos sehe ich Steve an. Ich kann das alles nicht glauben. Das ist alles ein schlechter Scherz. Ein ganz, ganz böser Traum. 

Unschlüssig gucke ich im Raum umher. Jeder sieht mich angespannt an. Was erwarten die denn von mir? Ich drehe mich um und verlasse den Raum gehetzt und überhöre die Rufe, die mir hinterher hallen.  

Eine Weile laufe ich orientierungslos durch das Hotel, bis ich einen Zugang zu einer Terrasse sehe, auf den ich jetzt hastig zu gehe. Verzweifelt lasse ich mich auf die Steintreppe fallen, die in einen Garten führt und lege meine Hände auf mein Gesicht. Ich muss die Haltung wahren. Ich muss meinen Stolz behalten und darf nicht anfangen zu weinen. Wie ein Mantra wiederhole ich es immer wieder, in der Hoffnung, dass es mir hilft. Tut es nicht.  

Ich nehme eine Bewegung neben mir war, fühle wie sich jemand neben mich setzt und vorsichtig einen Arm um meine Schulter legt. 

"Wer auch immer du bist, geh weg und lass mich in Ruhe." 

"Ich bin's, Louis. Und nein ich geh nicht weg." 

"Schön, dann bleib halt hier, wenn's dir Spaß macht", trotziger hätte man das gar nicht sagen können. Als er nach ein paar Minuten immer noch neben mir sitzt und keine Anstalten macht irgendwas anderes zu tun, wende ich mich ihm zu. 

"Was willst du denn von mir?"

"Ich will gar nichts VON dir. Ich will FÜR dich da sein." - "Du kennst mich noch gar nicht." 

"Kann sein, aber ich mag dich." Schnaubend wende ich mich wieder ab und zische: 

"Mögen, was bringt mir das jetzt?" Weitere Minuten verstreichen, in denen wir schweigend nebeneinander sitzen.    

"Hör mal Leandra. Ich kann mir vorstellen, dass das echt schwer für dich sein muss..." 

"Kannst du das, ja?". frage ich mit einem zickigen Unterton. 

"Lass mich bitte aussprechen. Die ganze Situation hat uns alle ziemlich überrumpelt. Auch Harry. Er musste sich einiges gefallen lassen nach der Trennung von Taylor. Er hat immer sein Bestes getan, nichts nach außen zu lassen. Wenn er darauf angesprochen wurde, hat er abgeblockt. Jetzt lassen die Medien endlich von diesem Thema ab und dann kommt was Neues. Er war heute Früh echt fertig mit der Welt. Er hat keine Lust das Ganze noch mal zu erleben." 

"Das klingt ja alles ganz schlimm, aber warum soll ich da jetzt mit reingezogen werden?" 

"Naja, du bist nun mal mit ihm auf den Bildern zu sehen. Und es ist schon so, wie Steve gesagt hat, wenn zwischen euch keine Beziehung bekannt gegeben wird, dann könnten die Medien dich als Schlampe darstellen. Und ich glaube das willst du nicht, oder?" 

"Natürlich will ich das nicht. Aber ich wollte auch nie in der Zeitung sein und die Freundin eines Stars wollte ich auch nie sein." Louis wirkt verständnisvoll und neben seinem recht aufgedrehten Auftreten scheint er auch ernsthafte Gespräche führen zu können. Da kommt mir eine Idee. 

"Louis ich hab's! Ich spiele nicht seine Freundin und ihr dementiert auch nichts. Wir könnten es doch so aussehen lassen, als würden Harry und ich ausgehen. Wir lassen uns ein paar Mal zusammen in der Öffentlichkeit blicken und dann sagt er irgendwann in einem Interview, dass aus uns nichts geworden ist." Nachdenklich sieht er mich an. 

"Das wäre eine Idee, müssen wir mit Steve und den anderen absprechen." Still sitze ich noch eine Zeit lang da und versuche mit der ganzen Sache klar zu kommen. 

Ich bekomme den Schreck meines Lebens, als Louis mir plötzlich mehrmals, in etwa auf der Höhe meiner unteren Rippen, in die Seite kneift. 

Mit zusammen gezogenen Augenbrauen wende ich mich ihm zu, bevor ich aufstehe und ihm hinterher renne, nach dem er geahnt hat, was ich vor habe ist er nämlich los gelaufen. Besser für ihn.

Coincidence changes my life (Harry Styles x OC)Where stories live. Discover now